Trotz Niederlage: Starker Derby-Auftritt des EHC
Auf dem Tableau waren sie die Verlierer, doch für die Fans die wahren Sieger an diesem Abend: die Spieler des EHC Freiburg. Im Duell mit dem ambitionierten Zweitligisten Schwenningen zeigte die junge Truppe des Oberliga-Aufsteigers eine beherzte Vorstellung. Vor 1600 Zuschauern in der Franz-Siegel-Halle musste sich der EHC dem haushohen Favoriten am Ende nur knapp mit 0:2 geschlagen geben.
Die Vorzeichen vor dem Vorbereitungsderby waren klar: auf der einen Seite Freiburg, seines Zeichens Drittliga-Aufsteiger, auf der anderen Schwenningen, einem hochgehandelten Team aus Liga 2. Während SERC-Coach Stefan Mair auf seinen kanadischen Topstürmer und Neuzugang Stefan Meyer verzichten musste, hatte EHC-Trainer Thomas Dolak den Ausfall dreier Stammkräfte zu verkraften: Nikolas Linsenmaier (gesperrt) fehlte wie der tschechische Angreifer Martin Jenacek und Sturmtalent Jonas Falb (beide Grippe). Dafür kamen Jan Nemecek und Jeffrey Szwez zu ihrem Debüt vor heimischer Kulisse.
Und die Hausherren legten einen tollen Start aufs gefrorene Parkett - die Wild Wings schienen vom Freiburger Sturmdrang derweil etwas überrascht. Es entwickelte sich im ersten Drittel ein ausgeglichenes Duell mit einigen guten Chancen auf beiden Seiten, doch weder Christoph Mathis noch sein Schwenninger Pendant Sinisa Martinovic ließen sich bezwingen. Der EHC stand defensiv über weite Strecken kompakt, arbeitete konsequent nach hinten und setzte sich auch offensiv immer wieder gut in Szene. Mit einem leichten Chancenplus und einem 0:0 ging es für die Gastgeber in die erste Pause.
Auch im Mittelabschnitt konnte Freiburg zunächst weiter mit dem Zweitligisten mithalten und tauchte immer wieder mal gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auf, allerdings nahm der Druck auf die eigene Defensivabteilung allmählich zu. Den Wild Wings fehlte es in den entscheidenden Momenten aber noch an der Präzision, zumal die EHC-Abwehr gute Arbeit verrichtete. In der 32. Minute jedoch war es passiert: Ein Scheibenverlust in der eigenen Zone leitete die Führung der Gäste durch Philipp Schlager ein. Mit einem knappen 0:1-Rückstand ging es für die Südbadener schließlich auch in das letzte Drittel.
Das intensive Spiel zehrte nun doch an den Kräften der Hausherren, die aber weiterhin aufopferungsvoll ackerten und in Mathis einen sicheren Rückhalt hatten. Schwenningen bestimmte das Spiel unterdessen nun deutlicher und konnte sich bei einigen Wechseln im gegnerischen Drittel festsetzen. Die großen Chancen erspielte sich der Zweitligist nur selten, wobei es auch dem EHC im Angriff manchmal an der Zielstrebigkeit fehlte. Bis in die Schlussphase hinein kämpfte die Freiburger Truppe wacker und hielt die Partie noch offen, ehe den Wild Wings in der 58. Minute die Entscheidung durch ihren Kapitän Alexander Dück gelang.
Ein verdienter Sieg für Schwenningen in einem ungewohnt fairen Derby (nur zehn Strafminuten), bei dem die Akteure zwar engagiert, aber ohne unnötige Härte zu Werke gingen. Während die Wild Wings oftmals unkonzentriert wirkten, machte der EHC seinem Rivalen mit einem tollen Auftritt das Leben äußerst schwer. So verdienten sich die Freiburger mit einer spielerisch und allen voran kämpferisch hervorragenden Leistung den Applaus ihrer Fans. Ohnehin hatten beim einzigen Aufeinandertreffen der beiden Erzrivalen in dieser Saison die beiden Fanlager für die passende Derby-Stimmung auf den Rängen gesorgt.
Das nächste Vorbereitungsspiel steht für den EHC Freiburg bereits am Sonntag in der Franz-Siegel-Halle an. Ab 18:30 Uhr werden dann die Schläger mit dem Schweizer Drittligisten Basel-Kleinhüningen gekreuzt.
Am Rande der Bande
Tolle Stimmung und starkes Spiel - die Fans wollten nach dem Derby gegen Schwenningen ihre Spieler noch einmal auf einer Ehrenrunde feiern. Und einige EHC-Akteure kamen nochmal aufs Eis zurück, allerdings nicht die ganze Mannschaft. Doch das lag schlichtweg daran, dass die Spieler nicht damit gerechnet hatten, dass es nach einer Niederlage doch eine Ehrenrunde geben soll. So standen einige Freiburger bereits unter der Dusche, als sie aufs Eis gerufen wurden und mussten leider passen. So mussten die EHC-Fans an diesem Abend ausnahmsweise mit einer kleineren Abteilung ihrer Mannschaft den Ausklang feiern.
Aufstellung EHC Freiburg
Tor: Christoph Mathis, Fabian Hönkhaus
Abwehr: Alexander Brückmann, Michael Frank, Lutz Kästle, Toni Klante, Dennis Meyer, Jan Nemecek, Robert Peleikis
Sturm: Anton Bauer, Tobias Kunz, Timo Linsenmaier, Philip Rießle, Enrico Saccomani, Michal Schön, Mike Soccio, Benjamin Stehle, Norman Stehle, Jeffrey Szwez, Patrick Vozar
Es fehlten: Jonas Falb, Thomas Issler, Martin Jenacek, Nikolas Linsenmaier
Statistik
EHC Freiburg - Schwenninger Wild Wings 0:2 (0:0, 0:1, 0:1)
0:1 (31:36) Schlager (Mangold, Borzecki)
0:2 (57:06) Dück (Wittfoth)
Strafen: Freiburg 6 - Schwenningen 4
Schiedsrichter: Maximilian Plitz
Zuschauer: 1576