04.02.2012

Mühsamer Erfolg über Heilbronn

Der EHC Freiburg bleibt weiterhin auf der Siegerstraße: Auch die Eisbären Heilbronn mussten sich im Breisgau geschlagen geben. Allerdings war es ein mühsamer 4:3-Erfolg des Spitzenreiters, der sich selbst das Leben schwer gemacht hatte. So bekamen die 1156 Zuschauer, die sich vor der Kälte in die "warme" Franz-Siegel-Halle gerettet und für eine ordentliche Stimmung gesorgt hatten, eine zumindest spannende Partie geboten.

Das erste Drittel bescherte zwar keine hohe Eishockeykunst, verlief aber aus Freiburger Sicht zunächst zufriedenstellend. Ein gutes Zusammenspiel des zweiten Blocks führte in der 10. Minute zum 1:0 durch Christian Böcherer. Wenig später benötigten die Hausherren nur wenig Zeit, um ein Powerplay zum 2:0 durch Kevin Kern zu nutzen. Der EHC hatte seinen Kontrahenten, der nicht in Bestbesetzung antreten konnte, im Griff. Doch mit eigenen Fehlern lud man die geradlinig auftretenden Eisbären zum überraschenden Anschlusstreffer ein. Nach einer Freiburger Fehlerkette hatte Alexander Weiß - bei angezeigter Strafe gegen den EHC - ins verwaiste Tor eingenetzt.

Die Gastgeber taten sich in der Folge schwer. Alsbald hatte sich das Freiburger Spiel den Außentemperaturen angepasst, die Aktionen wirkten starr, das Fingerspitzengefühl für die Passgenauigkeit schien eingefroren und die Aktionen blieben über weite Strecken bewegungsarm. Zwar konnte sich Heilbronn offensiv kaum in Szene setzen und das gute Penalty Killing der Südbadener ließ auch das gegnerische Powerplay nicht gefährlich werden. Allerdings fehlte es dem EHC zu oft an der Durchschlagskraft, zahlreiche Fehler im Aufbau-, Pass- und Laufspiel machten einen geordneten Spielfluss nicht möglich. Dennoch gab es gute Chancen für Freiburg, die aber allesamt ungenutzt blieben.

Im letzten Drittel war die Partie plötzlich ausgeglichen - in der 46. Minute hatte Sascha Bernhardt das 2:2 markiert. Abermals hatte der EHC sich das Gegentor praktisch selbst eingeschenkt. Immerhin spürte man nun, dass das Remis den Freiburger Akteuren gar nicht schmeckte. Sie kämpften zunächst vehement und erfolgreich gegen eine Unterzahl, um dann die Entscheidung herbeiführen zu wollen. Der Druck auf das gegnerische Gehäuse nahm immer stärker zu und in der 53. Minute war es soweit: Patrick Vozar brachte seine Farben wieder in Führung.

Zwei Minuten später legte Anton Bauer in Überzahl das 4:2 nach, die Partie war vermeintlich entschieden. Wären da nicht die Fehler gewesen, die sich die Hausherren an diesem Abend zu oft leisteten. Ein schlechter Wechsel brachte Hans-Jürgen Becker in Schussposition und der Eisbären-Kapitän stellte den Anschluss her. Es war doch noch einmal unnötig spannend geworden, obgleich der EHC es verstand, seine knappe Führung souverän über die Zeit zu bringen. Heilbronn konnte nicht mehr zur Aufholjagd ansetzen, hatte im Breisgau aber sehr guten Widerstand geleistet.

Folglich konnte Gäste-Coach Kai Sellers nach der Partie zufrieden mit seinen Mannen sein - ganz anders Peter Salmik. Der EHC-Trainer war ob der Freiburger Darbietung wenig begeistert. Zwar hatte der Spitzenreiter erneut einen Sieg eingefahren, doch ließ man wieder zu viel Luft nach oben. Um diesen Schlendrian loszuwerden, haben die Südbadener nun zwei Wochen Zeit, ehe das nächste Spiel ansteht: Am 17. Februar empfängt der EHC Freiburg dann den EHC Zweibrücken an der Ensisheimstraße.


Aufstellung EHC Freiburg

Tor: Fabian Hönkhaus, Christoph Mathis
Abwehr: Alexander Brückmann, Rudolf Gorgenländer, Lutz Kästle, Kevin Kern, Manuel Kunz, Robert Peleikis
Sturm: Anton Bauer, Christian Böcherer, Michael Iliev, Alexander Kinderknecht, Benjamin Kunkler, Tobias Kunz, Nikolas Linsenmaier, Timo Linsenmaier, Philip Rießle, Benjamin Stehle, Norman Stehle, Patrick Vozar

Es fehlten: Jonas Falb, Thomas Issler, Timo Preuß, Dennis Schopp, Mike Soccio, Willi Zimber


Statistik

EHC Freiburg - EHC Eisbären Heilbronn 4:3 (2:1, 0:0, 2:2)

1:0 (09:10) Böcherer (B. Stehle, Rießle)
2:0 (12:23) Kern (Brückmann, Böcherer) 5-4
2:1 (18:59) Weiß 5-4
2:2 (45:34) Bernhardt (Gagnon) 6-5
3:2 (52:34) Vozar (Peleikis, Gorgenländer)
4:2 (54:50) A. Bauer (Vozar, T. Kunz) 5-4
4:3 (55:43) Becker (Vogler)

Strafen: Freiburg 10 - Heilbronn 10 + 10 (Brozicek) + 20 (Brozicek)
Schiedsrichter: Philipp Sintenis (Bayreuth)
Zuschauer: 1156

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