Herbe Heimniederlage gegen Kassel
EHC verliert zuhause mit 0-9 gegen die Kassel Huskies / wenn alles schief geht .. kein Selbstvertrauen, keine Punkte / Highlight: Fan-Choreo vor dem Spiel
Die höchste Freiburger Heimniederlage war ein 3:13 gegen die Kölner Haie und datiert vom 16. Februar 1990 in der 1. Bundesliga. Es hätte nicht viel gefehlt und die Partie gegen die Kassel Huskies hätte einen neuen Negativrekord bedeutet. Am Ende hieß es 0-9, eine herbe Klatsche für Freiburger Wölfe, die im Laufe der Partie immer weniger Selbstvertrauen und Mut aufs Eis brachten.
Nach nur 19 Sekunden gingen die Gäste mit dem ersten Schuss durch Ex-Nationalspieler Manuel Klinge mit 1-0 in Führung, beim satten Schlagschuss aus mittlerer Distanz war Jonathan Boutin im EHC-Tor teilweise die Sicht versperrt. Überhaupt verstanden es die Huskies immer wieder, für Verkehr vor dem Freiburger Tor zu sorgen und ließen sich auch gar nicht so leicht aus der Zone wegräumen. Freiburg kam gegen Mitte des ersten Drittels etwas besser ins Spiel, verstand es zumindest zeitweise für Entlastung zu sorgen und auch Markus Keller im Huskies-Tor zu beschäftigen. Die beste Chancen hatten Petr Haluza und Ondrej Svanhal im Doppelpack, allerdings blieb Keller an diesem Abend fehlerlos - ein, zwei Abpraller, mehr gab es nicht zu erben, und in diesen seltenen Fällen waren die Huskies Verteidiger stets zur Stelle.
Auf der anderen Seite des Eises passierten dagegen die Fehler: Spätestens ab dem 3-0 durch Adriano Carciola in der 28. Minute sank das Zutrauen der Freiburger Mannschaft in die eigenen Fähigkeiten quasi minütlich. Auf eine einzelne Schilderung der Gegentreffer verzichten wir an dieser Stelle, was aber die Leistung der Gäste nicht schmälern soll. Die Huskies präsentierten sich, wie es in einem Lehrbuch für Auswärtsspiele stehen könnte: Giftig in der eigenen Zone, mit Zug zum Tor und einem Center, der dem gegnerischen Torhüter die Sicht versperrt. Eine geschlossene Mannschaftsleistung, gegen die Freiburg nur bis zur Spielmitte läuferisch und kämpferisch dagegen halten konnte.
Im Schlussabschnitt war mit dem fünften Gegentreffer die Freiburger Gegenwehr endgültig gebrochen, nichts ging mehr, nichts klappte mehr - dem EHC fehlten an diesem Abend die körperlichen und spielerischen Mittel, um dagegen halten zu können. Die Freiburger Fans bewahrten trotz der herben Niederlage ihre Fassung, neben Pfiffen gab es auch Beifall und Aufmunterungen für konsternierte EHC-Cracks nach dem Match in und um die Halle. Grandios war ohnehin die Choreo zu Spielbeginn mit dem Konterfei von Thomas Dolak - stundenlange Arbeit steckte in den Vorbereitungen, das Ergebnis war atemberaubend: Die Choreo war das Highlight zum Ende des EHC-Jahres 2015.
Von dieser Stelle aus wünscht EHC-Online allen Fans einen guten Rutsch ins neue Jahr - verbunden mit der Hoffnung, dass es bald wieder schönere Spielberichte zu lesen gibt.
Tore:
0-1 (00:19) Manuel Klinge (Sören Sturm/Sven Valenti )
0-2 (18:54) Justin Kirsch (Jamie MacQueen/Eric Stephan)
0-3 (27:28) Adriano Carciola ( Dorian Saeftel/Lennart Palausch)
0-4 (28:52) Jens Meilleur (Eric Stephan/Adriano Carciola)
0-5 (37:42) Eric Stephan (Jamie MacQueen/Thomas Merl)
0-6 (41:51) Carter Proft (Jens Meilleur/Michael Christ)
0-7 (50:13) Braden Pimm (4:5)
0-8 (54:14) Carter Proft (Mike Little/Michael Christ)
0-9 (57:41) Justin Kirsch (Mike Little/Jamie MacQueen - 5:4)
Zuschauer: 3.031
Schiedsrichter: Ralph Bidoul
Strafminuten: Freiburg 6; Kassel 6
Die Pressekonferenz und Stimmen zum Spiel finden Sie nach der Partie auf EHCF-TV.
Die Freiburger Aufstellung:
Boutin
Kästle, Kames / Rießle, Bräuner, Karachun
Brückmann, Frank / Meyer, Linsenmaier, Wittfoth
Vavrusa, Schusser / Herm, Svanhal, Haluza
Rupp, Hynes
EC Kassel Huskies:
Keller
Valenti, Sturm / Daoust, Merl, Klinge
Maginot, Little / MacQueen, Pimm, Kirsch
Stephan, Marco Müller / Christ, Proft, Meilleur
Mathias Müller / Saeftel, Palausch, Carciola
EHC Freiburg vs. Kassel Huskies
Franz-Siegel-Halle, Mittwoch 30. Dezember 2015, 19h30
Tickets: https://tickets.ehcf.de/tickets