29.12.2011

Fantastisch: 7:2-Derbysieg vor 3800 Zuschauern

Ein perfekter Jahresausklang vor einer traumhaften Rekordkulisse: Mit 7:2 hat der EHC Freiburg das dritte Derby gegen den Erzrivalen Schwenninger ERC gewonnen - vor sage und schreibe 3800 Zuschauern in der Franz-Siegel-Halle! Der 13. Sieg im 13. Spiel für den Regionalliga-Spitzenreiter und zugleich eine neue Zuschauer-Bestmarke in der bisherigen Saison.

Um 20 Uhr hätte das Derby zwischen Freiburg und Schwenningen stattfinden sollen. Doch an einen pünktlichen Beginn war nicht zu denken, denn während das Eröffnungsbully nahte, standen vor der Eishalle noch zahlreiche Fans an den Kartenhäuschen. Zehn Minuten später war es aber endlich soweit, das lang ersehnte Duell der Rivalen an der Ensisheimerstraße begann. Eindrucksvoll hatten sich die Ränge gefüllt, die südbadische Eishockeygemeinde war dem Ruf des Derbys gefolgt und sorgte für einen unglaublichen Rahmen in der Regionalliga.

Der EHC Freiburg nahm das Heft sogleich in die Hand und bescherte seinen Fans nach gerade einmal 49 Sekunden die Führung. Kevin Kern hatte mit einem Distanzschuss den beinahe traditionellen Frühstart der Hausherren ermöglicht. Die Südbadener waren den Fire Wings überlegen, gingen dank körperlicher Präsenz meist als Sieger aus den Zweikämpfen hervor und ließen die Gäste offensiv kaum zur Entfaltung kommen. Dennoch schlug sich dies noch nicht im Ergebnis nieder, weil das Freiburger Angriffsspiel nicht zielstrebig genug und zuweilen zu kunstvoll gewesen war. Jonas Falb baute die EHC-Führung zwar in der 13. Minute aus, doch sollte Schwenningen kurz vor der Pause wieder herankommen. Just in Überzahl produzierte eine Fehlerkette der Gastgeber den Anschlusstreffer der Fire Wings durch Christopher Kohn.

An der Freiburger Dominanz rüttelte dies jedoch nicht, auch im zweiten Abschnitt verlief die Partie weitestgehend in eine Richtung - die des SERC-Goalies Thomas Kohler. Die EHC-Offensive blieb selbst in Unterzahl gefährlich. Fabian Hönkhaus hatte zwischen den EHC-Pfosten derweil wenig Beschäftigung, war jedoch zur Stelle, wenn ein Schwenninger Konter sein Eingreifen erforderte. Freiburg baute seinen Vorsprung dank eines Doppelschlags schließlich auf 4:1 aus. Erst trug sich Nikolas Linsenmaier in die Torschützenliste ein, dann trat Kapitän Patrick Vozar zu einem grandiosen Sololauf an - binnen 45 Sekunden hatten die Hausherren die Vorentscheidung herbeigeführt. So konnte man es sich leisten, weiterhin etwas zu verspielt zu sein und manchmal den Alleingang zu suchen anstatt das Zusammenspiel.

Im letzten Drittel nutzte der EHC schöne Spielzüge schließlich aber auch für weitere Treffer, die zudem noch mit emotionaler Derby-Atmosphäre garniert wurden. Zunächst hatte Timo Linsenmaier sein Comeback nach langer Verletzungspause mit dem 5:1 gekrönt, ehe sein Bruder Nikolas Linsenmaier eine sehenswerte Kombination in Überzahl im gegnerischen Netz unterbringen konnte. Zwischenzeitlich hatte Johannes Stöhr zum 2:5 für Schwenningen getroffen.

Beide Seiten gingen weiterhin robust zu Werke und allmählich lud sich die Spannung auf dem Eis auf. Eine erste Auseinandersetzung in der 53. Minute endete noch ohne Ausbruch, doch nur wenige Sekunden später lieferten sich Benjamin Stehle und sein Schwenninger Kontrahent Yannick Mund eine harte Keilerei. Mund verabschiedete sich dadurch vom Derby, er bekam gleich zwei Disziplinarstrafen aufgebrummt - gleichbedeutend mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe. Den Schlusspunkt setzte aber wieder das spielerische Element, heuer war Anton Bauer der Treffer zum 7:2-Endstand vorbehalten. Einen Wermutstropfen gab es für den EHC indes, denn Timo Preuß schied während der Partie verletzungsbedingt aus.

Der EHC Freiburg feierte mit seinen 3800 Fans den dritten Triumph im Derby gegen die Fire Wings. Das Duell im Breisgau endete mit einem verdienten Sieger, schönen Toren und einem rassigen Schlussabschnitt - ein gelungener Jahresabschluss zu weihnachtlicher Zeit vor einer großartigen Kulisse. Das Eishockey in Freiburg lebt!


Aufstellung EHC Freiburg

Tor: Fabian Hönkhaus, Christoph Mathis
Abwehr: Alexander Brückmann, Lutz Kästle, Kevin Kern, Alexander Kinderknecht, Manuel Kunz, Timo Linsenmaier, Robert Peleikis, Dennis Schopp
Sturm: Anton Bauer, Jonas Falb, Michael Iliev, Benjamin Kunkler, Tobias Kunz, Nikolas Linsenmaier, Timo Preuß, Benjamin Stehle, Norman Stehle, Patrick Vozar, Willi Zimber

Es fehlten: Max Bauer, Christian Böcherer, Thomas Issler, Philip Rießle, Mike Soccio


Statistik

EHC Freiburg - Schwenninger ERC 7:2 (2:1, 2:0, 3:1)

1:0 (00:49) Kern (B. Stehle)
2:0 (12:14) Falb (Vozar)
2:1 (19:04) Kohn (Heckel) 4-5
3:1 (24:46) N. Linsenmaier (A. Bauer)
4:1 (25:31) Vozar (T. Kunz, Kinderknecht)
5:1 (43:28) T. Linsenmaier (N. Linsenmaier)
5:2 (48:05) Stöhr (Erlenbusch)
6:2 (52:35) N. Linsenmaier (N. Stehle) 5-4
7:2 (58:15) A. Bauer (M. Kunz, Falb)

Strafen: Freiburg 14 + 10 (B. Stehle) - Schwenningen 16 + 10 (Mund) + 20 (Mund)
Schiedsrichter. Sascha Westrich (Zweibrücken)
Zuschauer: 3800

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