Fischtown Bremerhaven - EHC Freiburg 2-3 n.V.

Die bisherigen Begegnungen zwischen dem EHC Freiburg und den Fischtown Pinguins Bremerhaven boten Tore satt: Mit 7-1 und 6-5 hatte das Team von Trainer Benoit Doucet beide Partien im Breisgau gewinnen können. Und selbstverständlich ging der Tabellenführer auch als haushoher Favorit in das erste Aufeinandertreffen beider Teams in der Eisarena Bremerhaven. Der EHC-Tross war übrigens nach einem leichten Training am frühen Samstagmorgen bereits am Samstag-Vormittag an die Nordseeküste aufgebrochen und hatte auf der Strecke übernachtet.

Freiburg erwischte einen guten Auftakt in die Partie, konnte durch David Vrbata und Alexander Karachun erste Chancen verzeichnen - die Führung erzielten jedoch die Hausherren mit ihrer ersten echten Chance in dieser Partie. In der 5. Minute fackelte Pawel Dronia nicht lange und überwand Jonathan Boutin mit einem satten Schlagschuss zum 1-0. Doch der EHC konnte knappe zwei Minuten später ausgleichen: Während beide Teams wechselten behaupteten Alexander Karachun und Stefano Rupp die Scheibe, passte mustergültig auf den freistehenden Milos Vavrusa, der per Direktabnahme zum 1-1 verwandelte. In der Folge dominierten die Hausherren die Partie, alle vier Reihen der Fischtown Pinguins konnten sich Chancen herausspielen, letztlich war es dann der aufgerückte Verteidiger Gabe Guentzel, der einen Abpraller zum 2-1 verwerten konnte. In der Folge hätten David Stieler & Co. die Bremerhavener Führung ausbauen können, wenn nicht gar müssen - doch dann war es ein Freiburger Konter, der zum 2-2 Ausgleich kurz vor Drittelende führte. Niko Linsenmaier legte ab auf David Vrbata, der mit einem Schlenzer in den Winkel Jerry Kuhn im Tor der Hausherren bezwingen konnte. Das Spiel knüpfte in den ersten 20 Minuten an die torreichen Partien in Freiburg an: Bremerhaven zeigte enorme Offensiv-Power und Präzision im Abschluss, die Freiburger Angriffe waren dennoch zielstrebig und durchaus gefährlich.

Zu Beginn des zweiten Drittels wechselte der EHC den Torhüter: Für Jonathan Boutin, der bereits nach dem Freitags-Spiel gegen Kaufbeuren leicht angeschlagen war, rückte Christoph Mathis zwischen die Freiburger Pfosten. Das Spiel wurde im zweiten Abschnitt defensiver geführt, die Zweikämpfe nahmen an Intensität zu, es entwickelte sich ein enges, umkämpftes Match. Der EHC hielt gut dagegen und hatte durch zwei Überzahlspiele sogar die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Die Scheibe lief im Powerplay gut durch die Freiburger Reihen, allerdings konnten weder David Vrbata noch Tobi Kunz den Bremerhavener Keeper Jerry Kuhn überwinden. Das zweite Drittel endete schließlich torlos, Christoph Mathis hatte nach seiner Einwechslung gut ins Spiel gefunden und Freiburg hielt mehr als nur mit.

Das Schlussdrittel bot dann Spannung pur: Natürlich war Bremerhaven am Drücker, natürlich musste sich der EHC aufs Verteidigen konzentrieren. Doch Kapitän Philip Rießle und seine Mitstreiter lieferten einen bravourösen Kampf, begingen kaum Fehler und wenn einmal ein Schuss durchrauschte, war Christoph Mathis zur Stelle. Besonders brenzlig wurde es in der 49. Minute, als Freiburg zwei Minuten Unterzahl überstehen musste - die aber ohne Unterbrechung durchliefen, der EHC konnte sich immer wieder befreien und für ein wenig Entlastung sorgen. In den letzten vier Minuten der Partie hatte Freiburg dann sogar in Überzahl die Möglichkeit, in regulärerer Spielzeit für die Riesenüberraschung zu sorgen, musste aber gleichzeitig auf der Hut vor den Bremerhavener Unterzahlkontern sein. Letztlich blieb es nach spannenden, nervenaufreibenden 60 Spielminunten beim 2-2 Unentschieden - schon alleine der Punktgewinn sorgte bei den knapp 50 mitgereisten EHC-Fans für Riesenjubel.

Es ging also in die Overtime, die jedoch nur ganze 30 Sekunden dauerte. Dann schickte Niko Linsenmaier mit einem perfekten langen Pass Tobi Kunz auf die Reise, der ganz alleine auf Jerry Kuhn zufahren konnte. Kunz - der bereits in den beiden Spielen zuvor jeweils zwei Treffer markieren konnte - hat zur Zeit einfach einen Lauf: eine kurze Körpertäuschung, der Handgelenkschuss und das 3-2 für den EHC! Freiburg hatte tatsächlich beim Tabellenführer Bremerhaven gewonnen, mit viel Einsatz, Leidenschaft und auch Dank des Freiburger Spieler des Abends Christoph Mathis, der nach seiner Einwechslung ohne Gegentreffer geblieben war! Dann gab es natürlich einen Ehrenrunde vor den mitgereisten Fans (natürlich mit dem "Humba") - es waren Momente zum Genießen nach einer langen Fahrt und einem umkämpften Spiel bei den Fischtown Pinguins. 

Tore:
1-0 (04:09) Pawel Dronia (Brock Hooton)          
1-1 (06:04) Milos Vavrusa (Stefano Rupp/Yannick Henry)
2-1 (09:57) Gabe Guentzel (Brock Hooton/Kevin Orendorz)  
2-2 (19:40) David Vrbata (Niko Linsenmaier/Philip Rießle)
2-3 (60:30) Tobias Kunz (Niko Linsenmaier)

Zuschauer: 4.422
Schiedsrichter: Marc Naust
Strafminuten: Bremerhaven 10; Freiburg 10

Die Freiburger Aufstellung:
Boutin, ab der 21. Minute Mathis
Rießle, Brückmann / Kunz, Linsenmaier, Vrbata
Vavrusa, Schusser / Herm, Svanhal, Haluza
Frank, Kästle / Meyer, Bräuner, Karachun
Henry, Hynes, Rupp