EHC Freiburg - Fischtown Bremerhaven 1-7

Es dürfte die erste Rückkehr von Benoit Doucet in die alt-ehrwürdige Franz-Siegel-Halle sein, nach den guten alten Bundesliga-Tagen in den 90ern. Damals dominierte der Deutsch-Kanadier im türkisfarbenen Dress mit der Düsseldorfer EG die 1. Bundesliga, heute steht der ehemalige Nationalspieler und Olympiateilnehmer an der Bande eines Top-Klubs der zweiten Liga. Die Fischtown Pinguins Bremerhaven haben Benoit Doucet vor dieser Saison als neuen Trainer verpflichtet und hoffen mit dem prominenten Übungsleiter noch eine Schippe auf den Vizemeistertitel der vergangenen Saison drauf zu legen.

Das Spiel begann aus Freiburger Sicht mit einer kalten Dusche für den EHC, nach sechs Minuten führten die Gäste aus dem hohen Norden mit 3-0 im Breisgau. Schon mit der ersten Schicht erzielte Brock Hooton die Führung für Bremerhaven, die Pinguins hatten wie auch in der Folge für viel Verkehr und verdeckte Sicht vor dem EHC-Gehäuse gesorgt. Der nicht unbedingt harte, aber eben unglücklich abgelenkte Schuss trudelte nach 29 Sekunden zum 0-1 in die Maschen. Maximilian Schaludek erhöhte in der 3. Minute auf 2-0 für Bremerhaven, Andrew McPherson hatte den EHC-Aufbaupass abgefangen, Schaludek verwandelte sicher ins rechte obere Eck. Treffer Nummer 3 ging auf die Kappe von EHC-Goalie Christoph Mathis, David Zucker spielte die Scheibe tief, Mathis wollte sie mit der Stockhand zur Seite lenken oder weiterspielen - verfehlte jedoch den Puck, der zum 0-3 über die Linie schlitterte. Anschließend rückte Marco Wölfl zwischen die Pfosten, der gut ins Spiel fand. Seine Vorderleute kreierten sich im Verlauf von Abschnitt 1 zwar einige Chancen, brachten hinter die Versuche jedoch zu wenig Druck, um Pinguins-Keeper Jerry Kuhn zu überwinden.   

In Abschnitt nahm das 0-4 durch David Zucker etwas die Intensität aus der Partie - Freiburg hatte zuvor ein Überzahlspiel nicht genutzt, sowohl die Reihe mit Niko Linsenmaier als auch die zweite Schicht mit David Vrbata konnte sich zwar einige Chancen erarbeiten, am Ende aber nichts Zählbares für blau-weiß-rot verbuchen. Im weiteren Verlauf des zweiten Drittels entwickelte sich ein Spiel mit Möglichkeiten hüben wie drüben, die Gäste dominierten jedoch mit den schnelleren Kombinationen und drei sehr starken, ausgeglichenen Blöcken. Dazu nutzte Bremerhaven die Freiburger Fehler konsequent aus, wie etwa beim 0-5 durch Kevin Orendorz, dem ein EHC-Fehlpass beim Spielaufbau vorangegangen war. Am 0-6 durch David Stieler hatte Cody Lampl mit starker Vorarbeit wesentlichen Anteil, der Verteidiger hatte die Aufmerksamkeit der Freiburger Abwehr auf sich gezogen und den frei stehenden tschechischen Angreifer im Pinguins-Trikot bedient.   

Im Schlussabschnitt konnte der EHC dann nach sechs Dritteln ohne Torerfolg wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Petr Haluza brach in Überzahl den Bann, Bremerhaven hatte zuvor eine kurze doppelte Unterzahl überstanden - als Kevin Orendorz gerade wieder zurück kam, stocherte Haluza die Scheibe zum 1-6 an Kuhn vorbei über die Linie. Der letztjährige Duisburger Orendorz war es dann auch, der den Schlusspunkt unter diese Partie setzte. In der 59. Minute erzielt er mit der Rückhand den 1-7 Endstand - der Vizemeister hatte die Partie unterm Strich klar dominiert und auch nach dem Blitzstart nicht locker gelassen. Auf Freiburger Seite sah man an der Körpersprache und an vielen Kleinigkeiten, dass die Torflaute Spuren hinterlassen hatte und die Entscheidungen, zu passen oder zu schießen, meistens falsch waren. Leos Sulak meinte dazu auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Es ist Kopfsache, wir müssen an unserem Selbstvertrauen arbeiten und versuchen, es beim nächsten Spiel besser zu machen." Die nächste Gelegenheit dazu ist am Freitag in Dresden, am Sonntag empfängt der EHC dann zum badisch-schwäbischen Derby die Bietigheim Steelers in der Franz-Siegel-Halle.

Tore:
0-1 (00:29) Brock Hooton (Gabe Guentzel/Steve Slaton) 
0-2 (02:59) Maximilian Schaludek (Andrew McPherson)
0-3 (05:51) David Zucker (Björn Bombis)
0-4 (24:36) David Zucker (Björn Bombis/David Stieler)
0-5 (36:42) Tim Miller (Steve Slaton) 
0-6 (39:24) David Stieler (Cody Lampl)
1-6 (48:45) Petr Haluza (Iivo Hokkanen - 5:4)
1-7 (58:13) Kevin Orendorz (Cody Lampl)

Zuschauer: 1.838 
Schiedsrichter: Christoffer Hurtik
Strafminuten: Freiburg 14; Bremerhaven 12

Die Pressekonferenz und Stimmen zum Spiel finden Sie nach der Partie auf EHCF-TV.

Im Online-Fanshop können Sie sich das Stadionheft zum Spiel herunterladen.

Die Freiburger Aufstellung:
Mathis
Brückmann, Kästle / Haluza, Linsenmaier, Kunz
Vavrusa, Rießle / Vrbata, Hokkanen, Wittfoth
Meyer, Schusser / Karachun, Bräuner, Herm
Frank / Hynes, Valasek, Henry

Bremerhaven:
Kuhn
Guentzel, Lampl / Slaton, Hooton, Miller
Dronia, Havel / Zuravlev, McPherson, Orendorz
Teljukin, Blank / Zucker, Stieler, Bombis
Klöpper, Schaludek