Zwanzig gute Minuten reichen nicht
Nach dem starken Auftritt und Punktgewinn gegen den EV Landshut am Freitagabend trat der EHC zwei Tage später in Weiden an und unterlag mit 2-3. Martin Sekera und Simon Danner schickten die exakt gleiche Aufstellung ins Rennen, stellten aber im letzten Drittel Fabian Ilestedt wieder an die Seite von Captain Niko Linsenmaier und Eero Elo nachdem Weiden die ersten vierzig Minuten dominiert hatte.
Eigentlich fanden die Wölfe in den ersten zwanzig Minuten offensiv quasi nicht statt. Eigentlich. Denn Eero Elo traf innerhalb von 48 Stunden erneut und brachte den EHC mit der ersten wirklich gefährlichen Chance mittels humorlosem Schlagschuss alleine vor München-Leihgabe Simon Wolf im Tor der Weidener wieder ran (19.). Viel mehr gelang den Wölfen in der Offensive bis dahin nicht. Auch ein frühes Überzahlspiel ließen sie ungenutzt.
Vor Elos Treffer erzielten die Hausherren zwei Treffer bei denen der EHC-Defensive das fehlte, was sie am Freitag noch ausgezeichnet hatte: Biss im Verteidigen des eigenen Slots. Gegentreffer Nummer eins gelang den Blue Devils aus kurzer Distang quasi unbedrängt durch Patrik Cervenys Beine (10.) in Überzahl. Treffer Nummer zwei erzielte Tommy Muck mit einem Schlagschusshammer. Cerveny hatte keine Abwehrchance, da erneut Weiden den Ton angab im Freiburger Slot und damit dem Freiburger Goalie entscheidend die Sicht nahm.
Konnte man Hoffnung haben, daß der EHC die viel beschworenen Busbeine in der ersten Drittelpause in der Kabine gelassen hatte, so wurde man im Mittelabschnitt eines Besseren belehrt. Drittel zwei gehörte klar den Hausherren, die (erfreulicherweise nur) einen weiteren Treffer nachlegten. Wie bei den ersten beiden Gegentoren unterlief den Wölfen ein neuerlicher Abwehrfehler vor dem 3-1. Sameli Ventelä ließ sich nahe des eigenen Tores von Voit die Scheibe abluchsen der Ribnitzky bediente. Dieser traf aus kurzer Distanz genau in den Winkel.
Offensiv tat sich blau-weiß-rot weiterhin sehr schwer, ließ bei fünf-gegen-fünf auf dem Eis Struktur und Durchschlagskraft vermissen und im Powerplay – wie bereits in Drittel eins - den Mut zum Abschluss.
Was wäre möglich gewesen, wären die Wölfe in den ersten beiden Abschnitten so aufgetreten wie im letzten Drittel? Läuferisch stark verbessert und endlich mit Torchancen – und einem Torerfolg – war der Punktgewinn greifbar.
Chris Billich tat es Eero Elo gleich und traf ebenfalls zum zweiten Mal an diesem Wochenende. Im Powerplay verkürzte er auf 2-3 (45.), fälschte dabei einen Distanzschuss von Alex De Los Rios unhaltbar ab.
Weitere Chancen boten sich dem EHC, der aber in der Schlussphase durch eine Strafe gegen eben jenen De Los Rios ausgebremst wurde und dem am Ende schlicht die Zeit davonlief. Auch Patrik Cerveny konnte sich in der zweiten Drittelhälfte nochmals auszeichnen als er bei Weidener Gegenangriffen auf dem Posten war. Zuvor war er – ganz anders als in den ersten vierzieg Minuten - nahezu beschäftigungslos.
Fazit: Es bleibt das Gefühl, daß an diesem Sonntagabend mehr möglich gewesen wäre als eine knappe Niederlage – die zweite 2-3 Niederlage des Wochenendes, allerdings diesmal nach 60 Minuten und damit ohne Punktgewinn. Eigene Abwehrfehler in entscheidenden Momenten im Slot und nur ein gutes Drittel reichen gegen abgeklärt, aber nicht glänzend aufgetretene Weidener am Ende nicht, Zählbares mitzunehmen. Aber: die Auftritte im letzten Abschnitt, welchen man 1-0 gewann, sowie vom vergangenen Freitag machen Hoffnung und Lust auf mehr in den kommenden Spielen.
Weiter geht es am kommenden Freitag in der Echte Helden Arena gegen Neu-Tabellennachbar ESV Kaufbeuren. Der ESVK (13.) und die Bietigheim Steelers (12.) tauschten die Tabellenplätze nach deren direktem Aufeinandertreffen.
Tore:
1:0 (09:04) Gläser (N. Samanski, Schiemenz) – PP1
2:0 (14:37) Muck (Vinzens, Voit)
2:1 (18:01) Elo (Linsenmaier)
3:1 (35:23) Ribnitzky (Voit)
3:2 (44:59) Billich (De Los Rios, Schwamberger) – PP1
Schüsse: Weiden 28 (11/10/7), Freiburg 26 (7/4/15)
Strafminuten: Weiden 8, Freiburg 10
Überzahleffizienz: Weiden 1-4, Freiburg 1-3
Schiedsrichter: Alexander Singer, Aleksander Polaczek / Lara Fischer, Yannick Lindner
Zuschauer: 2165
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Kretschmann-Linsenmaier-Elo / Trinkberger-Ventelä
Mühlbauer-Schwamberger-Ilestedt / De Los Rios-Kühnhauser
Billich-O‘Donnell-Ewanyk / Heider-Schindler
Majher-Airich-Bechtold























