spielbericht selb
22.12.2021

Zurück auf der Siegerstraße

Der EHC Freiburg hat das erste seiner „Back-to-back“-Spiele gegen die Selber Wölfe mit 4:1 gewonnen

Es war in gewisser Weise ein Spiel der „Mannschaftssport-Klischees“, das den EHC Freiburg im ersten von zwei Aufeinandertreffen gegen die Selber Wölfe binnen 48 Stunden am heutigen Dienstagabend als Sieger vom Eis der „Echte Helden Arena“ gehen ließ: Über viele Strecken „plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin“, „lebte“ aber stets „von der Spannung“ und sah schließlich bei einer der beiden Mannschaften „den Knoten platzen“. Zur Freude der südbadischen Eishockey-Herzen geschah letzteres auf Seiten des EHC, der im letzten Drittel innerhalb von fast genau zwei Minuten aus einem 1:1 eine 3:1-Führung machte und diese schließlich in der 52. Minute auf 4:1 erhöhte.
 
Über die gesamten 60 Minuten hinweg wurde das heimische Rudel am heutigen Abend von seinem Rückhalt Patrik Cerveny gestützt, der zu allen Zeitpunkten des Spiels maßgeblich am Sieg seiner Mannen beteiligt war. So auch gleich zu Beginn des Spiels, als nämlich zunächst „die anderen Wölfe“ - die Gäste aus Selb - in den ersten zweieinhalb Minuten des Spiels ordentlich Druck auf das Freiburger Tor ausübten. Daraufhin fand jedoch das Rudel aus dem Schwarzwald gleich bei seinen ersten Vorstößen die passendste aller Antworten: Mit Hilfe des Innenpfostens und dem damit einhergehenden „Bling“, das die Nordkurve in einen frühen Jubelsturm versetzte, brachte Tyson McLellan nach bereits viereinhalb Minuten den EHC in Führung.
 
Freiburg setzte in den Folgeminuten durch zwei gezielte Anspiele auf den langen Pfosten - einmal von Liam Finlay auf Marc Wittfoth, dann von Nick Pageau auf Jordan George - sofort nach und sah sich zur Mitte des Eröffnungsabschnitts nun auch auf der anderen Seite des Eises besser (weil enger am Mann) arbeiten.
 
Jeweils ein Überzahlspiel auf beiden Seiten prägten die letzten acht Minuten des ersten Drittels, wobei beide torlos endeten. Das Powerplay der Wölfe zeichnete sich durch kurze, schnelle Pässe aus, änderte aber nichts an der schon bestehenden 1:0-Führung zum Ende der ersten 20 Minuten.
 
Mit dem zweiten Drittel begann dann die eingangs erwähnte „Plätscher-Phase“ - beiden Mannschaften gelang es nur mit wenig Fantasie die neutrale Zone zu durchqueren. Dabei passte es nur allzu gut, dass der einzige Treffer dieses Spielabschnitts - der 1:1-Ausgleich der Selber Wölfe in der 23. Minute - trotz deren Powerplay einen relativ unverhofften Ausgang fand: ein vermeintlich harmloser Schuss von der blauen Linie konnte nämlich an Patrik Cerveny vorbei ins Freiburger Netz abgefälscht werden.
 
Nachdem die Wölfe zwischenzeitlich froh sein konnten, nicht den Rückstand einstecken zu müssen und man Nikita Naumann ungestört durch die eigene Zone dribbeln ließ, hätten aber genauso gut die Wölfe mit einer Führung in die zweite Pause gehen können - Jordan George hatte dabei (mit zehn Minuten Abstand) die zwei großen Freiburger Torchancen dieses Drittels auf dem Schläger, als er zur „Halbzeit-Marke“ des Spiels am Torraum angespielt wurde und dann kurz vor der zweiten Pausensirene nach einem Solo am Selber Torhüter Michel Weidekamp scheiterte.
 
Beim Stand von 1:1 zu Beginn des Schlussabschnitts galt es für den EHC zunächst den sich anbahnenden ersten Rückstand des Spiels zu vermeiden. Dabei konnte sich das Rudel wie so oft am heutigen Abend auf Patrik Cerveny verlassen, der zunächst ein Zwei-auf-Null entschärfte, an dem erneut Nikita Naumann beteiligt war und dann einen Tip-in des Selber Goldhelms Nick Miglio vereitelte.
 
Dies bereitete die besagte Phase vor, in der beim EHC der sprichwörtliche Knoten platzte. Zunächst konnte dabei Jordan George per knallhartem One-Timer zu seinem verdienten Treffer kommen (2:1, 46.); und kurz danach spielte eine Strafe gegen Selb wegen Spielverzögerung den heimischen Wölfen in die Karten - das dritte Powerplay des EHC setzte dieser mit einem Ausrufenzeichen in zählbaren Erfolg um, als per Tic-Tac-Toe aus der Powerplay-Formation heraus Marc Wittfoth am langen Pfosten zum 3:1 traf (48.).
 
Als passend für die gesamten 60 Minuten hat es dann schließlich zu gelten, dass in der Schlussphase erneut Patrik Cerveny einmal einen Tip-in von Lars Reuß auf Vorlage des weiterhin gefährlichen Naumann und dann ein „Gestocher“ an seinem Torkreis von Pascal Aquin entschärfen konnte.
 
Mit diesem Sieg im Rücken macht sich der EHC nun als nächstes auf die Fahrt an die tschechische Grenze, wo man bereits am Donnerstagabend in Selb erneut auf den heutigen Gegner treffen wird.
 
Tore:
1:0 (04:38) Tyson McLellan (Marc Wittfoth, Calvin Pokorny)
1:1 (21:59) Nick Walters (Lukas Slavetinsky, Pascal Aquin) - PP1
2:1 (35:25) Jordan George (Philip Feist, Scott Allen)
3:1 (37:23) Marc Wittfoth (Jordan George, Tyson McLellan) - PP1
4:1 (51:28) Nick Pageau (Nikolas Linsenmaier, Simon Danner)
 
Strafen/Strafminuten: Freiburg 2/4, Selb 3/6
Überzahl-Effizienz: Freiburg 1-3, Selb 1-2
Schüsse: Freiburg 28 (9/10/9), Selb 25 (7/7/11)
Schiedsrichter: Michael Marcus Brill, Erich Singaitis / Denis Menz, Dominik Pfeifer
Zuschauer: 750
 
Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Allen, George, Feist / Zernikel, Pageau
Finlay, McLellan, Wittfoth / Brückmann, Pokorny
Kiefersauer, Linsenmaier, Danner / Neher, Kaisler
Makuzki, Tschwanow, Trinkberger

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