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17.03.2022

Wölfe verspielen Vorsprung in Frankfurt

Der EHC Freiburg hat das erste Spiel seiner Viertelfinalserie bei den Löwen Frankfurt mit 2:4 verloren

Trotz einer 2:0-Führung und einer fast zwei Minuten andauernden Fünf-gegen-Drei-Überzahl zu Beginn des letzten Drittels beim Stand von 2:2 gelang es den Wölfen nicht, den Tabellenersten der Hauptrunde im ersten Aufeinandertreffen in dieser Best-of-Seven-Serie mit einem Sieg zu überraschen.

Dabei war es ein äußerst effizienter Start für den EHC – zwar begann Frankfurt die Partie als spielbestimmende Mannschaft, konnte jedoch trotz seiner zahlreichen Aufenthalte im Drittel vor Luis Benzing – der heute an Stelle von Patrik Cerveny das Tor der Wölfe hütete – keine Großchancen einfahren. Die in der Defensive gut stehenden Freiburger durften sich dann, kurz nach ihrer ersten Druckphase auf der anderen Seite des Eises, in ein Powerplay begeben. Dieses wusste Nick Pageau mit einem trockenen Schuss alsbald auszunutzen und brachte den EHC in der 9. Minute in Führung.

Eine weitere kaltschnäuzige Aktion im Frankfurter Drittel legten keine fünf Minuten später Marc Wittfoth und Tyson McLellan aufs Eis. Wittfoth ergatterte sich dabei die unmittelbar nach einem Bully hinter dem Tor freiliegende Scheibe und legte direkt auf McLellan ab, der am Torraum zum 2:0 einnetzte.

Diesen 13 Bilderbuchminuten folgte jeweils ein Powerplay auf beiden Seiten, in denen es jedoch nur Frankfurt gelang, zu zählbarem Erfolg zu kommen – und das in beeindruckender Manier: Lediglich vier Sekunden dauerte es, bis der Puck nach einem Bully vor Luis Benzing – jeweils diagonal – drei Stationen zurücklegte, von denen Brett Breitkreuz den finalen Einschub ins Freiburger Tor bereitete und die Führung des EHC halbierte.

Bei diesem Spielstand von 2:1 für den EHC plätscherte das Spiel in der ersten Hälfte des Mittelabschnitts etwas dahin. Die Wölfe verstanden es dabei, defensiv durch ein enges Spiel in der neutralen Zone, das zeitweise gleich alle fünf Freiburger Feldspieler den Bereich vor dem eigenen Defensivdrittel verteidigen sah, die Löwen zu zähmen.

Zur Mitte des Spiels waren dann jedoch beide Torhüter gefragt: Zuerst parierte Luis Benzing einen gefährlichen Schlagschuss von Carson McMillan und den sich anschließenden Rebound von Yannik Wenzel, der Frankfurt am Ausgleich kratzen sah. Keine zwei Minuten später wäre es stattdessen jedoch beinahe zur Zwei-Tore-Führung für den EHC gekommen, als Simon Danner am gegnerischen Torraum gleich zweimal von Löwen-Goalie Jake Hildebrand am Einschuss gehindert werden musste – im Zuge von Danners Aktion wurde jedoch auf Torraum-Abseits entschieden.

Ein solcher sich anbahnender Treffer fiel dann schließlich fünf Minuten vor Drittelende, als Frankfurt einen Zwei-auf-Eins-Konter in Person von Nathan Burns zum 2:2 abschloss. Somit sah sich Frankfurt nach 40 Minuten für seine doppelt so hohe Schussausbeute in diesem Drittel (7:14 aus EHC-Sicht) belohnt.

Nach einer Bankstrafe gegen Frankfurt, die noch vor dem Eröffnungsbully des letzten Drittels ausgesprochen wurde, begab sich das Rudel – in Kombination mit einer Strafe gegen Frankfurt, die 13 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels ausgesprochen worden war – in ein fast zweiminütiges Fünf-gegen-Drei. Aus diesem verstanden es die Wölfe jedoch nicht, Kapital zu schlagen – stattdessen gehörte der nächste Torerfolg den Gastgebern, denen es gelang, mit ihrem ersten Führungstreffer des Spiels eine Kopie ihres ersten Treffers aufs Eis zu legen: denn wieder netzte Brett Breitkreuz unmittelbar nach einem Bullygewinn am Torraum vor Luis Benzing stehend ein.

In den Folgeminuten lag die größte Freiburger Chance auf Calvin Pokornys Schläger, der aus dem Rückraum kommend im Frankfurter Drittel angespielt wurde und einen Schlagschuss abfeuerte. Dem EHC sollte dann sein nunmehr sechstes Überzahlspiel zugesprochen werden – doch diese, aus Frankfurter Sicht erneut ärgerliche Strafe in Form eines Wechselfehlers, sollte kein bissiges Wölfe-Powerplay auf dem Eis sehen.

Somit schien dem Rudel nicht viel mehr übrig zu bleiben, als bereits zweieinhalb Minuten vor Spielende Luis Benzing zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zu nehmen. Frankfurt bugsierte sich in dieser Phase durch mehrfache Versuche, aus dem eigenen Drittel heraus den entscheidenden Treffer aufs leere Tor zu erzielen, ins Hintertreffen, indem dem EHC zwei Icings zugesprochen wurden. Die weiteren Befreiungen gingen die Gastgeber jedoch cleverer an und konnten aus sicherer Position schließlich doch den Empty-Net-Treffer erzielen, der den EHC in Form des 2:4 aus Wölfe-Sicht gut eine Minute vor Ende endgültig ins Hintertreffen beförderte und den Endstand besiegelte.

Dem Zwei-Tage-Rhythmus aus der Hauptrunde folgend, wird die Serie nun am Freitag, 18. März um 19.30 Uhr mit Spiel 2 in der „Echte Helden Arena“ fortgesetzt.

Tore:
0:1 (08:01) Nick Pageau (Nikolas Linsenmaier, Tyson McLellan) – PP1
0:2 (12:25) Tyson McLellan (Simon Danner, Marc Wittfoth)
1:2 (15:55) Brett Breitkreuz (Maximilian Faber, Adam Mitchell) – PP1
2:2 (35:05) Nathan Burns (Alexej Dmitriev, Kyle Sonnenburg)
3:2 (45:34) Brett Breitkreuz (Adam Mitchell, Dylan Wruck)
4:2 (58:47) Carson McMillan – EN

Schüsse: Frankfurt 32 (11/14/7), Freiburg 28 (11/7/10)
Strafen/Strafminuten: Frankfurt 6/12, Freiburg 3/6
Überzahleffizienz: Frankfurt 1-3, Freiburg 1-6
Schiedsrichter: Marcus Brill, Michael Klein / Dominic Borger, Denis Kyei-Nimako
Zuschauer: 3223

Aufstellung:
Benzing (Meder)
Allen, Linsenmaier, Billich / Pageau, Kurz
McLellan, Danner, Wittfoth / Brückmann, Ferenc
Otten, Pokorny, Makuzki / Trinkberger, Kaisler
Tschwanow, Bräuner, Bräuner

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