24.11.2007

Wölfe feiern 8:1 Kantersieg über Halle

Die Wölfe Freiburg haben ihren Fans beim Spiel gegen den ESC Halle ein Schützenfest beschert. Das Team von Trainer Peter Salmik gewann gegen den Aufsteiger mit 8:1 und feierte den fünften Heimsieg in Folge. Die 1.200 Zuschauer in der Franz-Siegel-Halle erlebten einen packenden Eishockeyabend.

Der erste Abschnitt verlief für die Gastgeber allerdings alles andere als optimal. Fast zehn Minuten mussten die Wölfe in Unterzahl agieren, darunter auch ein fünfminütiges Penalty Killing wegen einer Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Verteidiger Benjamin Wildgruber. Freiburg agierte gut in Unterzahl und zeigte sich sehr kämpferisch, musste aber in der 16.Minute dann doch den ersten Gegentreffer hinnehmen. Pavel Weiss hatte die Scheibe über die Torlinie bugsiert und die Hallenser in Führung gebracht.

Im zweiten Abschnitt zeichnete sich schließlich ein völlig anderes Bild. Nun fanden sich die Gäste von der Saale immer häufiger auf der Strafbank wieder. Und die Wölfe nutzten die sich ihnen bietende Chance. In der 26.Minute bewies Tom Herman seinen Torriecher und netzte eiskalt durch die Schoner von Ex-Wolf Lukas Smolka zum 1:1 ein. Der Kanadier eröffnete damit den Torreigen der Gastgeber - unterstützt durch ESC-Angreifer Milan Kubis. Der Tscheche hatte zunächst Tomas Kucharcik übel in die Bande gecheckt und danach noch auf Petr Mares eingedroschen. Dafür erhielt Kubis gleich zweimal eine Spieldauerdisziplinarstrafe.

Zunächst erhöhte Herman nach wunderbarer Vorarbeit von Karhula (der als Torschütze geführt wurde) die erstmalige Führung für Freiburg, ehe die Powerplay-Show der Wölfe begann. Karhula mit zwei Treffern und einmal Kucharcik schossen binnen fünf Minuten einen Vier-Tore-Vorsprung heraus. Die Gäste konnten dem starken Druck der Gastgeber in Überzahl nicht standhalten. Eine Sekunde vor der zweiten Pause setzte Milan Liebsch noch eins obendrauf, indem er Smolka von der Grundlinie aus düpierte und auf 6:1 erhöhte.

Das Spiel war entschieden und die Wölfe schalteten einen Gang zurück, ohne dass aber ihr Hunger nach weiteren Toren gestillt gewesen wäre. Karhula und Mares trafen nochmals für Freiburg, doch hätten die Südbadener vielleicht auch den ein oder anderen Treffer mehr schießen können. Am Ende gingen die Wölfe mit Standing Ovations und einem verdienten Kantersieg vom Eis.

Die Wölfe überzeugten spielerisch wie kämpferisch und sorgten für beste Stimmung unter ihrem Anhang. Der frühe Ausfall von Wildgruber sowie die kraftraubende Unterzahl im ersten Drittel steckten die Wölfe dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung weg. Das nächste Spiel für Freiburg steht am Sonntag bei den Blue Lions Leipzig an, am Dienstag folgt das Spiel gegen das Top-Team aus Dresden.


Trainerstimmen

Ivan Horak: "Es ist schwer, etwas zu diesem Spiel zu sagen. Wir haben im ersten Drittel die gleiche Chance gehabt in Überzahl wie Freiburg im zweiten Drittel. Freiburg hat diese Möglichkeit jedoch genutzt und das Spiel war nach dem zweiten Drittel bereits entschieden. Der Sieg der Wölfe ist absolut verdient. Wir haben leider wieder unser Gesicht bei Auswärtsspielen gezeigt. Für mich ist das Spiel noch nicht beendet. Morgen kommt von meiner Seite noch eine Verlängerung und danach der Sudden Death. Aber ich sterbe nicht bei diesem Sudden Death!"

Peter Salmik: "Ich habe heute allen Grund zum Strahlen. Zuerst will ich mich beim Schiedsrichter bedanken, dass er meine Mannschaft aufgeweckt hat. Denn im zweiten Drittel hat man eine ganz andere Mannschaft gesehen als in den ersten zwanzig Minuten. Wir waren im ersten Drittel ein bisschen langsam, immer wieder ein, zwei Schritte zu spät und haben einige dumme Fouls begangen. Unser Unterzahlspiel hat sehr gut funktioniert, das Gegentor war ein wenig unglücklich. Ich bin mit der Mannschaft sehr zufrieden! Ich möchte auch unbedingt Antti Karhula und Tom Herman erwähnen, denn die beiden haben sich ein Lob verdient. Die letzte Zeit sind sie ja oft kritisiert worden, aber die letzten zwei, drei Spiele spielen sie das, was ich von ihnen erwarte. Auch wenn mancher einer anderen Meinung sein mag. Ich bin mit den beiden sehr zufrieden. Und ich möchte auch noch einmal betonen, dass die Ausländer auf keinen Fall ausgewechselt werden sollen."

­ Personal
Verzichten mussten die Wölfe auf den verletzten Angreifer Tobias Kunz (Handgelenksverletzung) sowie Stürmer Chris Billich. Förderlizenz-Verteidiger Markus Koch wurde erneut bei seinem Stammverein Schwenningen benötigt. Die vierte Reihe bildeten an diesem Abend die Nachwuchsspieler Marcel Koch, Ibrahim Weissleder und Timo Linsenmaier; das Trio erhielt im letzten Drittel mehrere Wechsel.

Kurvengeflüster
Am vergangenen Wochenende (4:1 über Füssen) boten die Linienrichter Axel Beitze und Björn Seitz einen Begleitservice der besonderen Art an und begleiteten die Kontrahenten Jeff White und Garrett Festerling in ihre Kabinen. Diesmal hatte das Duo gleich zweimal alle Hände voll zu tun. War Wölfe-Verteidiger Benjamin Wildgruber jedoch noch zahm und fügte sich relativ schnell seinem Schicksal, so wollte sich ESC-Sünder Milan Kubis unbedingt noch vom Hauptschiedsrichter verabschieden. Mit vereinten Kräften konnten dem Tschechen aber die Vorzüge der Kabine schmackhaft gemacht werden.


Statistik

Wölfe Freiburg - ESC Halle 8:1 (0:1, 6:0, 2:0)

0:1 (15:13) Weiss (Miklik) 5-4
1:1 (25:48) Herman (Vozar, Virta) 5-4
2:1 (31:54) Karhula (Herman, White) 4-4
3:1 (33:12) Karhula (Herman, Virta) 4-3
4:1 (36:25) Karhula (Virta, Vozar) 5-4
5:1 (38:04) Kucharcik (Kottmair, Mares) 5-4
6:1 (39:59) Liebsch (Zappe, Wittfoth)
7:1 (45:37) Karhula (Herman, Virta) 5-4
8:1 (58:48) Mares (Virta) 5-4

Strafen: Freiburg 21 + 20 (Wildgruber) - Halle 30 + 10 (Schmitz) + 40 (Kubis)
Schiedsrichter: Ulrich Hatz (Trostberg)
Zuschauer: 1157

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