Weiterer Krimi endet mit zwei Punkten
Der EHC Freiburg hat sein Heimspiel gegen die Starbulls Rosenheim mit 3:2 in der Verlängerung gewonnen und sichert sich somit zum ersten Mal in drei Anläufen einen Zusatzpunkt in einem Spiel, das nach 60 Minuten ohne Sieger endete.
Es war kein hochkarätiges Spiel, das die Echte-Helden-Arena an ihrem einzigen Freitagabend-Termin im Oktober zu sehen bekam – doch dafür erneut eins, das von seiner Spannung lebte: Zum sechsten Mal in Folge (und achten Mal in den bisherigen neun Saisonspielen) endete ein Spiel mit Freiburger Beteiligung mit maximal einem Tor Unterschied. Und nachdem der EHC bereits zwei Penaltyschießen verloren hatte, beendete Christian Kretschmann nun erstmals ein Spiel in der Verlängerung.
Zwischenzeitlich hatte der EHC dabei eine knappe Führung verspielt: Nach je einem Powerplaytreffer für beide Teams, jeweils vor der Nordkurve, erzielte Rosenheim drei Minuten vor Ende des Mittelabschnitts das 1:2, das dann jedoch nach nur 45 Sekunden im Schlussabschnitt von einem Pass von Sami Ventelä auf Nikolas Linsenmaier und dessen Treffer zum 2:2 beantwortet wurde.
Ventelä, der heute nach seiner Spielsperre ins Aufgebot der Wölfe zurückgekehrt war, hatte bereits früh im Spiel in einer Phase des gegenseitigen Abtastens mit einem Nachschuss einen ersten Akzent gesetzt, der die Geräuschkulisse der Echte-Helden-Arena erstmals spürbar in Gang brachte. Geprägt wurde das erste Drittel durch zwei Strafpfiffe zugunsten des EHC, der sein erstes Powerplay dank eines verdeckten Schusses von Travis Ewanyk direkt in zählbaren Erfolg umwandeln konnte (1:0, 11.). Ewanyk stellte kurz danach erneut eine Gefahr für den Rosenheimer Rückhalt Oskar Autio dar – die beste Torchance des sich anschließenden Überzahlspiels des EHC sollte dann jedoch Rosenheims Vierte-Reihe-Stürmer und Powerplaykiller Dominik Kolb per Konter gehören.
Das Freiburger Offensivspiel wurde im Eröffnungsdrittel des öfteren durch die akribische Arbeit von Lukas Mühlbauer aufrechterhalten – so erspielte er seinen Farben zur Mitte des Spielabschnitts hin eine Torchance, indem er einen Befreiungsschlag des Gegners im Drittel hielt und erkämpfte sich nach seinem torgefährlichen Solo gegen Ende dieser ersten 20 Minuten eine weitere Einschussmöglichkeit und leitete in der gleichen Sequenz gar eine dritte Chance ein.
Mit ihrer 1:0-Führung sahen sich die Wölfe zu Beginn des zweiten Drittels jedoch einem offensiv strukturierten Gegner gegenüber, dem sie immer wieder zu viele Räume im Drittel vor Patrik Cerveny ließen. Folglich ereigneten sich nun erneut zwei Powerplays vor der Nordkurve – nur diesmal eben für die Gäste aus Rosenheim. Deren Offensivgarant war in diesen Vier-gegen-fünf-Situationen aus Sicht des EHC Scott Feser, der zunächst an Cerveny scheiterte, im zweiten Überzahlspiel – dem eine Strafe wegen Hakens gegen Shawn O’Donnell in einer unübersichtlichen Situation vor dem Rosenheimer Tor vorausgegangen war – Freiburgs deutsch-tschechischen Rückhalt jedoch mit einem Schlenzer überwinden konnte (1:1, 31.).
Chancen für die Wölfe beschränkten sich in diesem Mittelabschnitt auf einzelne Nadelstiche, wie dem Moment, als Tomas Schwamberger gefühlt aus dem Nichts die Scheibe auf seinem Schläger sah, sowie einen Konter von dessen Reihen-Kollegen Christian Billich. Als schließlich kurz danach – zwei Minuten vor Ende des Drittels – ein trockener Schlenzer des Rosenheimer Verteidigers Maximilian Adam, der sich in Richtung Bullykreis begeben hatte, den Weg ins Freiburger Netz fand, sah sich der EHC nicht ganz unverdient mit einem 1:2-Rückstand in die zweite Drittelpause gehen.
Doch während Rosenheim im Mittelabschnitt sein akribisches Offensivspiel benötigte, um seine Tore zu erzielen, genügte dem EHC punktuell das Adlerauge von Sami Ventelä und der Torriecher von Nikolas Linsenmaier, deren Kombination nach 45 Sekunden im Schlussdrittel für den Ausgleich sorgte (und somit Linses beeindruckende Serie fortsetzte, indem dieser nun auch im fünften Spiel in Folge seit seinem Saisondebüt ein Tor erzielte).
Nach einer Phase, in der Rosenheim die Spielvorteile an sich gerissen hatte, brachte zur Mitte des Schlussabschnitts erneut Lukas Mühlbauer mit seinen Reihenkollegen Tomas Schwamberger und Chris Billich Fahrt ins Freiburger Offensivspiel, das nun jedoch über die verbleibenden Minuten der regulären Spielzeit ohne Torerfolg verblieb.
Gekippt wäre der Spielverlauf dann wiederum beinahe, als die Wölfe drei Minuten vor Schluss zum nun insgesamt dritten Mal die Strafbank aufsuchen mussten. Doch der EHC rettete den Spielstand von 2:2 über die 60 Minuten. Freiburgs erster Extrapunkt der Saison entsprang dann dem Schläger von Christian Kretschmann nach 90 Sekunden in der Verlängerung als Resultat eines Konters, dem unmittelbar zuvor eine Parade von Cerveny vorausgegangen war.
Mit diesem Momentum im Gepäck reist der Wölfe-Tross nun nach Krefeld, um dort am Sonntag, 19.10. um 17 Uhr gegen den dortigen Aufstiegsaspiranten anzutreten.
Tore:
1:0 (10:50) Ewanyk (De Los Rios, Schwamberger) – PP1
1:1 (30:53) Feser (Sarault, Hanna) – PP1
1:2 (37:52) Adam (Calce, Vollmayer)
2:2 (40:45) Linsenmaier (Ventelä)
3:2 (61:30) Kretschmann
Schüsse: Freiburg 26 (14/4/7/1), Rosenheim 28 (6/15/4/3)
Strafminuten: Freiburg 6, Rosenheim 4
Überzahleffizienz: Freiburg 1-2, Rosenheim 1-3
Schiedsrichter: Polaczek, Kalnik / Riemel, Jung
Zuschauer: 2069
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo, Linsenmaier, Ilestedt / Kühnhauser, Ventelä
Ewanyk, Kretschmann, O‘Donnell / Schindler, De Los Rios
Mühlbauer, Schwamberger, Billich / Trinkberger, Heider
Majher, Streu