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04.03.2020

Viel besser als erwartet

U13-Turnier Wild Wings Future in Schwenningen // ...

Sen-sa-tio-nell! Einen Achtungserfolg, den niemand zu erhoffen wagte, hat unsere U13 beim 38. Wild-Wings-Future-Turnier am vergangenen Wochenende (29.2. und 1.3.) in Schwenningen errungen. Dieses Turnier ist eines der bestbesetzten in Süddeutschland. Unter anderem 5 DEL-Clubs entsenden ihren Nachwuchs hierher, und gleich 3 davon hatten den EHC Freiburg auf dem Speiseplan. Dennoch kehrten unsere Knaben mit einem Unentschieden, einem Kantersieg, zwei millimeterknappen Niederlagen und nur einer Abfuhr von der Baar heim. Man hatte fünf Spiele lang bestens mitgehalten im Konzert der Großen!

Dabei konnte man vor der Abfahrt noch durchaus ins Grübeln kommen. Ist solch ein Turnier wirklich die passende Kragenweite für unsere U13, in der die meisten Spieler spät mit dem Eishockey begonnen und den Rückstand zur Spitze (noch) nicht aufgeholt haben? Ist es Harakiri, mit solch einer Truppe, der krankheitsbedingt auch noch Leistungsträger fehlten, gegen all die großen Namen anzutreten?

Nun sind Freiburgs U13-Spieler vielleicht (noch) nicht die besten Skater, und manchmal werden sie (noch) Opfer der Schwerkraft. In Sachen Mut und Kampfbereitschaft macht ihnen aber keiner was vor. Und mit Peter Salmik haben sie den passenden Trainer. Einen, der nichts mehr hasst als sich achselzuckend dem Schicksal zu beugen. Also brütet er im Zweifelsfall eine halbe Nacht lang darüber, wie noch zwei Extra-Prozent aus seinem Team herauszuholen wären. Nach dem Turnier notierte eine U13-Mutter: „Wieder sind wir voller Hochachtung. Es ist unverständlich, zu welchen Ergebnissen Peter diesen Kader führt. Es bleibt uns ein Rätsel.“

Das Rätsel nahm am Samstag um 9 Uhr seinen Lauf. Als Ersatz für die erkrankten Lio Leichsenring und Luis Loyal hatte der Trainer zwei Rookies aus der U11 nachnominiert. Also trat der EHC wie folgt auf:

1. Reihe: Michael Miller, Adrian Ernst, Robin Eggert; Niclas Hempel, Ben-Luca Müller
2. Reihe: Rafael Brug, Leonhard Glatz, Julius Wulf; Silas Flamm, Ben Vögele
3. Reihe: Michael Zwenger, Luca Tichelkamp, Ozan Cuming, Leonardo Rabeiro-Hübner; William Wurth, Simon Selz
Torhüter: Marko Uhrig, Jan Plöger

Diese Helden erkämpften gemeinsam gegen den Krefelder EV ein 1:1 (EHC-Tor: Niclas Hempel).

Schossen den ESV Kaufbeuren nach 1:2-Rückstand mit 5:2 ab (Adrian Ernst 3 Tore/1 Vorlage; Michael Miller 1/-, Leonhard Glatz 1/1, Robin Eggert -/2, Julius Wulf -/1).

Lieferten dem Gruppensieger Augsburger EV einen großen Kampf, nutzten aber keine ihrer zahlreichen Torchancen und verloren darum 0:3.

Hätten gegen den Schwenninger ERC mit einem Sieg sogar Gruppenzweiter werden können, gerieten aber früh mit 0:2 ins Hintertreffen und schafften in 23 Minuten Aufholjagd nur noch den Anschluss zum 1:2 (Tor: Hempel; Vorlagen: Eggert/Ernst).

Legten am Sonntag im Spiel um Platz 7 gegen den ERC Ingolstadt schnell ein 2:1 vor (Tore: Glatz 2, Vorlagen: Wulf 2), mussten dann aber dem Kräfteverschleiß vom Vortag Tribut zollen und verloren noch mit 2:4.

Statt Kanonenfutter boten die Freiburger dabei zwei Tage lang ganz viel Kampf, zwei Torhüter in Bestform – und gelegentlich hatten sie auch das Glück der Tüchtigen. Silas Flamm erledigte bereitwillig Mehrarbeit für seinen jungen Kollegen, Ben Vögele stürzte sich aufopferungsvoll in jeden Zweikampf mit drei Jahre älteren Gegnern, Niclas „Die Wand“ Hempel lässt inzwischen die Chinesische Mauer vor Neid erblassen, Ben-Luca erledigte sein Tagwerk gewohnt tiefenentspannt, William Wurth und Simon Selz trotzten dem Dauerdruck mit viel Einsatz und hellwachen Torhütern im Rücken. Und im Sturm wurde so viel Laufarbeit geleistet, dass schließlich hier, auf der großen Bühne, mehr EHC-Tore gelangen als in vielen Spielen der EBW-Runde.

Nach der Siegerehrung raunten viele stolze EHC-Eltern einander zu: „In diesem Turnier ist jeder unserer Spieler über sich hinausgewachsen.“

Finale: Bietigheim – Kölner Haie 1:0. Spiel um Platz 3: Augsburg – Krefeld 2:1.

Text: Toni Klein / Foto: Andreas Eggert

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