bibi spielbe 02
25.02.2024

Souveräner Pflichtsieg in Bietigheim

Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel beim Tabellenletzten mit 6:1 gewonnen

Nach dem wichtigen Sieg am Freitag, der die Wölfe im Bäumchen-wechsel-dich-Spiel der unteren DEL-2-Tabellenhälfte von einem Playdown- auf einen Pre-Playoff-Platz buchsiert hatte, komplettierten die Mannen von Timo Saarikoski an diesem frühen Sonntagabend ein Sechs-Punkte-Wochenende.

Auch immer dann wenn der Letztplatzierte der Liga – dessen Rückstand von 17 Punkten auf den Vorletzten vor dem Spiel sogar größer war als der vom Vorletzten auf Rang drei – phasenweise die spielerische Oberhand hatte, schienen die Zeichen durchweg in Richtung eines verdienten Auswärtssiegs für den EHC hinzudeuten.

Aufgrund eines Tores nach nur 49 Sekunden, das als Resultat eines Drei-auf-null-Konters nach einem Scheibengewinn im Mitteldrittel entstand, spielten die Wölfe nahezu das gesamte Spiel mit einer Führung. Diese erhöhten sie, indem sie eben solche Fehler der Steelers des öfteren eiskalt ausnutzten und stets den direkten Weg zum gegnerischen Tor suchten – eine Finesse, die den Gastgebern bei diesem 50. Saisonspiel für beide Mannschaften auch in Phasen höherer Spielanteile zu oft fehlte.

Mit besagter Zielstrebigkeit steuerte bereits noch im ersten Drittel dann auch die vierte Freiburger Reihe zählbaren Erfolg bei, indem Simon Danner in der 17. Minute bei seinem Zug zum Tor seinen eigenen Rebound zum 2:0 einnetzte.

Diese Souverenität im Freiburger Spiel wurde nicht zuletzt durch den Umstand unterstrichen, dass die Wölfe in diesen ersten 20 Minuten zwei Statistiken Lügen straften, die im Eishockey sonst des öfteren spielentscheidenden Charakter haben können: Bietigheim verbuchte doppelt so viele Schüsse wie der EHC (7:3) und gewann 15 der 18 Bullys (!) - die in keiner Statistik zu erfassende Cleverness und Abgebrühtheit, mitsamt einem fehlerfreien Spiel, gehörte aber Blau-Weiß-Rot.

Diesen Trend widerspiegelnd verwertete der EHC früh im zweiten Drittel in Person von Filip Reisnecker dann auch gleich sein erstes Powerplay des Spiels. Und Sameli Venteläs Treffer zum 4:0 fünf Minuten später (27.) sorgte zur Mitte des Spiels hin für die Vorentscheidung.

Auf der anderen Seite des Eises waren die Verteidigerpaare stets zu Stelle, wenn Patrik Cerveny – anders als es noch am Freitag der Fall gewesen war – den ein oder anderen Abpraller zuließ. Als er diese im weiteren Verlauf des Spiels vermehrt vermeiden konnte, war die nahezu einzige Frage zu Beginn des Schlussdrittels, ob Cerveny und der in Horden in der EgeTrans-Arena erschienene EHC-Tross mit einem Shutout nach Südbaden zurückkehren würden.

Diesem wurde in der 50. Minute jedoch ein Ende gesetzt, als Ex-Wolf Jackson Cressey der Bietigheimer Ehrentreffer gelang. Dennoch konnte der EHC in diesem Schlussdrittel seine Führung sogar noch weiter erhöhen – die Treffer von Eero Elo (auf Vorlage von Parker Bowles von jenseits der Torlinie aus) und Lennart Otten, die sich beide alleine gelassen am Torraum bzw. im Slot vorfanden, versinnbildlichten dabei einen Spielverlauf, der von Bietigheimer Fehlern und Freiburger Abgebrühtheit geprägt war.

Vor dem letzten Wochenende der Hauptrunde nimmt der EHC nun den 9. Tabellenplatz ein, der ihn für die Pre-Playoffs qualifizieren würde. Aufgrund von Siegen dreier Verfolger beträgt der Vorsprung auf einen Playdown-Platz trotz dieses erfolgreichen Wochenendes jedoch lediglich zwei Punkte.

Am Freitag, 1.3. wird der EHC nun im Rahmen dieses packenden Endspurts den ESV Kaufbeuren zum letzten Heimspiel der Hauptrunde empfangen, bevor man dann zum letzten regulären Saisonspiel bei den Starbulls Rosenheim antreten muss, die momentan mit dem besagten Rückstand von zwei Punkten auf den EHC einen Playdown-Platz einnehmen.

Tore:
0:1 (00:49) Billich (Master)
0:2 (16:21) Danner (Hon)
0:3 (21:35) Reisnecker (Elo, Bowles) – PP1
0:4 (26:31) Ventelä (Otten, Klos)
0:5 (48:26) Elo (Bowles, Hochreither)
1:5 (49:30) Cressey (Heinzinger, Zerter-Gossage)
1:6 (54:18) Otten (Klos, Gretz)

Schüsse: Bietigheim 26 (7/13/6), 16 Freiburg (3/6/7)
Strafen/Strafminuten: Bietigheim 5/39, Freiburg 2/4
Überzahleffizienz: Bietigheim 0-1, Freiburg 1-2
SchiedsrichterInnen: Pfeifer, Singaitis / Brill, Ernst
Zuschauer: 3513

Aufstellung:
Cerveny (Zabolotny)
Elo, Linsenmaier, Bowles / Ventelä, Neher
Reisnecker, Master, Billich / Gretz, Pokorny
Otten, Klos, Buchner / Wachter, Hochreither
Hahn, Danner, Hon

Foto: Timo Raiser

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