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17.02.2020

Punktgewinn in Frankfurt nach turbulentem Mitteldrittel

Wölfe unterliegen bei den Löwen Frankfurt mit 4-5 nach Verlängerung

Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel bei den Löwen Frankfurt mit 4:5 in der Verlängerung verloren. Der Zweit- und Drittplatzierte der DEL2 boten sich zur Mitte des Spiels einen offenen Schlagabtausch, als innerhalb von sechs Minuten fünf Tore fielen. Trotz 4:3-Führung nach 40 Minuten musste sich der EHC dann in der Verlängerung geschlagen geben, bringt aber einen Punkt in den Breisgau zurück.

So lief das Spiel
Das erste Drittel bot zunächst nicht den offenen Schlagabtausch des Spiels von Freitagabend zwischen den beiden gleichen Teams – Torchancen gab es aber auf beiden Seiten: Für Freiburg war es ein Konter (Billich, 4. Spielminute), für Frankfurt ein abgefälschter Pass, der in Richtung des von Ben Meisner gehüteten Tores ging (8.). Letztere Aktion eröffnete zudem eine Spielsequenz in Freiburgs Defensivdrittel, die das Frankfurter Publikum wach werden ließ – und an dessen Ende Garret Pruden einen Abstauberversuch am langen Eck entschärfen musste (9.).

Die nummerisch etwas unterbesetzten Wölfe (mit der Verletzung von Luke Pither und weiterhin ohne Marvin Neher und Patrick Kurz lief man mit nur jeweils drei festen Sturm- und Verteidungsformationen auf) waren früh im Spiel auf kurze Shifts und viele Wechsel angewiesen, was dem altbekannten Forechecking der Wölfe ein wenig den Wind aus den Segeln nahm. Stattdessen versuchte man die neutrale Zone zu kontrollieren, was streckenweise gelang – bis dann jedoch aus einer scheinbar harmlosen Situation plötzlich doch Frankfurts Topscorer Roope Rante per Direktabnahme zum 1:0 einnetzte (14.).

Freiburg erhielt in diesem ersten Drittel zwei Powerplays, die jedoch ohne Efolg gekrönt waren. Genau zu Ende der zweiten dieser Überzahlsituationen konnte der EHC dann doch einen zählbaren Erfolg vorweisen, als Christian Billich einen Schuss von Nick Pageau bei gerade ausgelaufener Strafzeit per Abstauber zum 1:1 verwandeln konnte (18.).

Dass auch Drittel Nummer Zwei in seinen Anfangsminuten etwas ruhiger startete, war anschließend ziemlich schnell vergessen – zwischen der 27. und 33. Minute erlebte die Partie nämlich einen Torreigen der seinesgleichen sucht: innerhalb von gut sechs Minuten fielen nämlich sage und schreibe fünf Tore. Beide Mannschaften konnten dabei einen Führungstreffer des Gegners per Doppelschlag in einen eigenen Ein-Tore-Vorsprung umwandeln. Die ersten drei dieser Treffer ereigneten sich bei nummerischer Überzahl, als der EHC in Form von Alexander Brückmann mit verdecktem Schuss im achten Versuch nun auch offiziell ein Powerplay-Tor gegen Frankfurt an diesem Wochenende erzielen konnte (1:2, 27.). Nach einem Foulspiel im gegnerischen Drittel konnte aber auch Frankfurt ein Powerplay nutzen (2:2, 29.) und ein sich anschließendes Sechs-gegen-Fünf bei erneuter angezeigter Strafe gegen Freiburg wandelten die Löwen in eine 3:2-Führung um (31.). Doch statt durch diesen Dämpfer das Spiel aus der Hand zu geben, drehte Freiburg die Partie erneut: Innerhalb von 17 Sekunden gelang zwei jeweils unterschiedlichen Angriffs- und Verteidigungsformationen der Wölfe zunächst der Ausgleich durch Alexander Brückmann (3:3, 33.) und dann die Führung durch Cam Spiro (4:3, 33.).

Ein über mehr als zwei Drittel zurückhaltendes Spiel hatte also binnen sechs Minuten sein Gesicht gewandt – und die 4800 Zuschauer in der Frankfurter Eissporthalle (unter ihnen auch einige mitgereiste EHC-Anhänger) durften gebannt dem Schlussabschnitt entgegenblicken. In diesem bot die Partie jedoch keine „Wundertüte“ - stattdessen setzte sich der Strafzeitenreigen der ersten beiden Drittel von Freitag und heute fort. Überzahlspiele gab es dabei auf beiden Seiten – Chancen (und ein Tor) aber nur im Freiburger Defensivdrittel. In der 44. Minute stand dabei der Innenpfosten einer Frankfurter Führung im Weg – sechs Minuten später wurde sie dann aber doch Realität, als Maximilian Eisenmenger durch einen überragenden Alleingang in Unterzahl Ben Meisner bezwang (4:3, 50.).

Spätestens in den letzten zehn Minuten zeigte sich, dass die ereignisreiche Spielphase des zweiten Drittels ihre Wunden hinterlassen hatte – beide Teams wirkten aus der Puste, wobei man dennoch anerkennen muss, dass Frankfurt trotz dieser Widerstände mit Inbrunst nach vorne arbeitete und zu mehr Chancen kam.

Auch in der sich anschließenden Verlängerung überwogen auf beiden Seiten ein wenig die müden Beine – statt einem Offensivfeuerwerk, das sich Spielverbände auf der ganzen Welt vom Verlängerungsmodus von Drei-gegen-Drei-Feldspielern auf dem Eis versprechen, erlebte das heutige Duell zahlreiche „Rückzüge“ aus dem Angriffsdrittel und fliegende Wechsel statt Attacken nach vorne. Am Ende hatte dann Frankfurt das glücklichere Händchen, als David Suvanto – wie auch schon am Freitag – den entscheidenden Treffer erzielte (5:4, 64.).

Ausblick
Mit dem Sieg der Kassel Huskies, der aufgrund eines früheren Spielbeginns in Kaufbeuren bereits zur Hälfte dieser Partie feststand, war das Spiel Frankfurt-Freiburg am heutigen Abend somit das Duell um Platz 2 der Tabelle. Der EHC liegt nun auf Rang 3 mit drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Kassel und sechs Punkten Vorsprung auf die viertplatzierten Heilbronner Falken.

In dieser Position gehen die Wölfe nun in das vorletzte Wochenende der Hauptrunde, das sie am Freitag, 21.2. in Bad Tölz beginnen und mit einem Heimspiel am Sonntag, 23.2. gegen Bad Nauheim abschließen werden.


Tore:
1:0 (13:51) Roope Ranta (Maximilian Faber, Stephen McAulay)
1:1 (18:13) Christian Billich (Nick Pageau, Cam Spiro)
1:2 (26:35) Alexander Brückmann (Cam Spiro) – PP1
2:2 (28:15) Roope Ranta (Stephen MacAulay, Maximilian Faber) - PP1
3:2 (30:08) Alex Roach (Eduard Lewandowski, Marius Erk)
3:3 (32:30) Alexander Brückmann (Christian Billich, Scott Allen)
3:4 (32:47) Cam Spiro (Peter Spornberger, Jake Ustorf)
4:4 (49:30) Maximilian Eisenmenger (Manuel Strodel) – SH1
5:4 (63:28) David Suvanto (Eduard Lewandowski, Lukas Koziol)

Strafminuten: Frankfurt 12, Freiburg 8
Schiedsrichter: Göran Noeller, Jens Steinecke / Danilo Gerth, Lukas Stöber
Zuschauer: 4.798

Die Aufstellung des EHC Freiburg:
Meisner (Meder)
Spiro, Linsenmaier, Danner / Spornberger, Pageau
Allen, Kolb, Billich / Brückmann, Pruden
Wittfoth, Ustorf, Saakyan / Rießle, Christmann
Betzold, Kunz

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