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27.02.2013

Playoff-Fight: 3:2-Auftaktsieg in Bad Tölz

Was für ein Start in die Playoffs: Dem EHC Freiburg ist in einem packenden Playoff-Fight ein 3:2-Auswärtssieg bei den Tölzer Löwen gelungen und liegt in der Serie gegen den Meister mit 1:0 vorne. Der Schlüssel zum Erfolg im Isarwinkel war eine großartige kämpferische Leistung des Aufsteigers, der zudem einen überragenden Christoph Mathis zwischen seinen Pfosten hatte.

EHC-Trainer Thomas Dolak standen trotz des Spieltermins unter der Woche fast alle Akteure zur Verfügung, lediglich für Timo Linsenmaier (krank), Enrico Saccomani und Mike Soccio (berufliche Gründe) war die Reise nach Oberbayern nicht möglich gewesen. Auf den Kontingentstellen setzte Dolak auf die beiden Stürmer Juraj Faith und Martin Jenacek. Auch die Tölzer Löwen konnten nahezu in Bestbesetzung in das erste Playoff-Match gehen. Bei den heimstarken Isarwinklern versteckte sich der EHC zu Beginn jedoch nicht und spielte munter mit, zeigte starke körperliche Präsenz und ging entschlossen in die Zweikämpfe. Die ersten Großchancen ließen nicht lange auf sich warten: Erst scheiterte Tobias Kunz in Überzahl, dann Yanick Dubé auf der Gegenseite.

Ein schneller Angriff über den rechten Flügel brachte die Gäste in der sechsten Minute in Führung. Jonas Falb hatte mit einem traumhaften Handgelenkschuss in den Winkel zum 1:0 für Freiburg getroffen. Das südbadische Erfolgserlebnis stachelte die Hausherren an und mündete in einer druckvollen Antwort der Löwen. Der EHC hielt jedoch voll dagegen, musste sich fortan aber verstärkt im Penalty Killing beweisen. Das funktionierte weitestgehend gut, nur in der 15. Minute musste man sich geschlagen geben. Beim 1:1 durch Thomas Merl war eine gehörige Portion Pech dabei, schließlich war ein Querpass von Thomas Merl von einem Freiburger Verteidiger unglücklich ins eigene Tor abgefälscht worden. Die Oberbayern blieben bestimmend, trafen aber auf eine gut aufgelegte EHC-Defensive um Christoph Mathis.

Der zweite Abschnitt begann für die Gäste jedoch unvorteilhaft mit zwei Unterzahlspielen. Diese überstand Freiburg allerdings unbeschadet, musste sich weiterhin aber dem Tölzer Druck erwehren, auch bei der besten Möglichkeit war allerdings Mathis sofort zur Stelle gewesen. Der EHC konzentrierte sich vornehmlich auf seine defensiven Aufgaben, lauerte aber immer auf schnelle Angriffe - und erwies sich an diesem Abend als äußerst effektiv. In der 28. Minute erkämpften sich die Südbadener mit vehementem Einsatz eine Chance durch Jeffrey Szwez - und der traf zur erneuten Führung. Die Löwen reagierten wie gewohnt und drängten auf den Ausgleich, fanden aber in Mathis ihren Meister. Erst entschärfte der EHC-Schlussmann eine 2-auf-1-Situation hervorragend mit dem Schoner, dann kratzte er sensationell die Scheibe mit der Fanghand von der Linie. Vorne demonstrierte Freiburg ein Höchstmaß an Effizienz: Der nächste Konter saß, Juraj Faith hatte die Scheibe im Nachsetzen über die Linie gedrückt.

3:1 für den Außenseiter, der sich nur selten wirkliche Fehler erlaubte - den ersten nutzten die Gastgeber wenig später aber zum Anschlusstreffer durch Thomas Merl. Just nach dem 3:2 konnte der EHC die Partie wieder ruhiger und ausgeglichener gestalten, der Tölzer Offensivschwung konnte gebremst werden. In Unterzahl hatten die Löwen dann den Ausgleich aber noch auf dem Schläger, scheiterten mit einem Sololauf samt Nachschuss jedoch an Mathis. Mit einer Führung konnte Freiburg in das Schlussdrittel gehen. Und in der 45. Minute hätten die Gäste ihre Führung wieder ausbauen können: Szwez hatte Faith auf die Reise geschickt, der Slowake scheiterte allerdings an Löwen-Torfrau Viona Harrer. Das sollte die beste Chance des EHC bleiben, der offensiv fortan kaum mehr in Erscheinung treten konnte.

Die Oberbayern setzten das gegnerische Tor nun energisch unter dauerhaften Druck, verzweifelten zugleich zunehmend an Mathis. Ob bei ausgeglichener Stärke oder in Unterzahl - der EHC-Goalie hielt überragend und wurde zudem von seinen Vorderleuten mit bedingungslosem Einsatz perfekt unterstützt. Selbst ein letztes Powerplay konnte Freiburg nicht in Offensivaktionen ummünzen, vielmehr verhinderte Mathis mit einem grandiosen Save das 3:3. Der Druck auf das südbadische Gehäuse war immens, doch entweder stand ein EHC-Verteidiger, Mathis oder Fortuna den Löwen im Wege. Angesichts der Chancen war der Ausgleich überfällig, doch brachte Tölz die Scheibe auch im halbleeren Tor nicht mehr unter. In der Schlussphase überstand Freiburg auch eine letzte Unterzahl dank bravourösem Kampfgeist und rettete den Sieg auch gegen sechs Löwen-Feldspieler über die Zeit. Der Auswärtssieg war nach einem tollen Playoff-Fight perfekt!

Gegen über weite Strecken der Partie überlegene Tölzer Löwen hatte der EHC Freiburg alles gegeben, lieferte eine geschlossene Mannschaftsleistung ab und zeigte echtes Playoff-Hockey. Die Südbadener fuhren jeden Check zu Ende und waren die physisch aktivere Mannschaft gewesen, kämpften verbissen um jeden Zentimeter und hatten in Christoph Mathis einen bärenstarken Rückhalt in einer Abwehrschlacht. Natürlich hatte der EHC in einigen Situation auch Fortuna zur Seite stehen - doch war dies auch das Glück des Tüchtigen gewesen. Die Oberbayern erspielten sich unzählige Chancen, doch die EHC-Defensive um Mathis brachte sie immer wieder zur Verzweiflung - und manchmal taten dies auch die Löwen selbst. Freiburg hingegen war schlichtweg höchsteffizient und schlug stets zur richtigen Zeit zu. Dank des 3:2-Auswärtssieges steht es in der Playoff-Serie somit 1:0 für den EHC Freiburg. Sehnsüchtig erwartet wird nun das erste Playoff-Heimspiel in der Franz-Siegel-Halle. Am Freitag um 20 Uhr steigt das Match zwischen dem EHC Freiburg und den Tölzer Löwen!


Am Rande der Bande
Nicht nur die EHC-Mannschaft hatte sich unter der Woche auf den Weg nach Oberbayern gemacht. Eingebettet in die Werktage unterstützten auch über 15 Freiburger Fans ihr Team im Isarwinkel (und ohne die Verlegung des Spieltages von Mittwoch auf Dienstag wären es noch ein paar mehr gewesen). Belohnt wurde der südbadische Anhang mit einem packenden Playoff-Duell - und dem richtigen Spielausgang inklusive.


Aufstellung EHC Freiburg

Tor: Fabian Hönkhaus, Christoph Mathis
Abwehr: Alexander Brückmann, Michael Frank, Lutz Kästle, Toni Klante, Dennis Meyer, Robert Peleikis
Sturm: Anton Bauer, Jonas Falb, Juraj Faith, Konstantin Firsanov, Martin Jenacek, Jan Kouba, Tobias Kunz, Nikolas Linsenmaier, Philip Rießle, Benjamin Stehle, Jeffrey Szwez, Patrick Vozar

Es fehlten: Steven Billich, Timo Linsenmaier, Enrico Saccomani, Mike Soccio


Statistik

Tölzer Löwen - EHC Freiburg 2:3 (1:1, 1:2, 0:0)

0:1 (05:23) Falb (Stehle)
1:1 (14:09) Merl (Lindlbauer, Prommersberger) 5-4
1:2 (27:52) Szwez (N. Linsenmaier, Faith)
1:3 (31:56) Faith
2:3 (33:23) Merl (Pföderl, Prommersberger)

Strafen: Bad Tölz 10 - Freiburg 18
Schiedsrichter: Michael-André Fröschle (Denklingen)
Zuschauer: 994

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