24.12.2003

"Oh du fröhliche..." Wölfe schlagen Scorpions 5:4 n.P.

Pünktlich zum Weihnachtsfest bescheren die Wölfe sich und ihren Fans mit dem ersten Sieg nach zuletzt 18. Niederlagen in Folge. Damit stellen sie keinen neuen DEL-Negativrekord auf. Der auch aus psychologischer Sicht enorm wichtige Erfolg über den direkten Kontrahenten um den Klassenerhalt, die Hannover Scorpions, stand lange auf wackelnden Füßen. Nach zwei Führungen der Wölfe hatten die Niedersachsen jeweils für den Ausgleich gesorgt. Im zweiten Drittel fing man sich sogar wieder binnen 76 Sekunden einen „Doppelpack“ ein und lag demnach erstmals zurück. Letztlich sorge Henrik Hölscher aber dafür, dass man die reguläre Spielzeit mit 4:4 beendete. Im Penaltyschiessen hatte die von Horst Valasek gecoachte Truppe dann diesmal das glücklichere Händchen. Sergej Stas machte als 12. Schütze den Sieg für die Wölfe perfekt.

Spielbericht
Die Freiburger Wölfe können doch noch gewinnen. Nach 18 Niederlagen in Folge gelang ihnen rechtzeitig zum Weihnachtsfest ein Sieg: 5:4 nach Penaltyschießen - so lautet das Ergebnis des gestrigen Spiels gegen die Hannover Scorpions. "Oh, wie ist das schön" - die Fans genossen das ungewohnte Gefühl in vollen Zügen. Rund 2800 Besucher hatten sich eingefunden - das ist zwar kein Spitzenwert, doch er liegt immer noch deutlich über dem kalkulierten Zuschauerschnitt (und über einer gut besuchten Zweitligapartie sowieso). Trotzdem: Manch Sportfan hatte sich wohl eher aufs Geschenkeeinpacken verlegt - und erwartete im Eisstadion keine Präsente. Letzter gegen Vorletzter, das verspricht kein allzu liebreizendes Sportgeschehen. Doch die, die den Weg in die Ensisheimer Straße gefunden hatten, waren ja auch neugierig. Es war das erste Spiel nach Thomas Dolaks Rücktritt als Wölfe-Trainer.

Für den 51-Jährigen änderte sich dadurch allerdings ungleich mehr als für die Fans. Er stand nicht mehr an der Bande, sondern auf der Pressetribüne, beobachtete die Begegnung mit Argusaugen und verschwand in den Pausen zu Lagebesprechungen mit Interimstrainer Horst Valasek. Doch was änderte sich unter dessen Regie? Nichts Nennenswertes - vom Ergebnis mal abgesehen. Ansprechende Spiele hatten die Wölfe in der bisherigen Saison schon oft abgeliefert; insofern erstaunte es nicht, dass die Mannschaft ein ums andere Mal ihre Raffinesse aufblitzen ließ - etwa beim fix herauskombinierten Überzahltreffer zum 1:0. Allerdings haben sich die Südbadener auch schon des Öfteren als Abstiegskandidat präsentiert - und so verwunderte es genauso wenig, dass etliche Aktionen misslangen: Hier ein Fehlpass von Makritski, dort ein vertändelter Puck von Mares - um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Hannoveraner waren allerdings auch nicht beständiger und konnten kein Kapital daraus schlagen, dass bei den Hausherren gleich sechs Stammkräfte fehlten.

Nach einem biederen Eröffnungsdrittel wurde das Spiel spektakulärer, die Chancen - und schließlich auch die Tore - häuften sich auf beiden Seiten. Und erneut wechselten sich bei Freiburg Können und Pannen ab. Hüben eine hervorragende Einzelaktion von Rawil Khaidarow (32.) und auch mal ein kluger Check von Makritski (49.), drüben ein Abwehrverhalten, das nur als leichtfertig bezeichnet werden kann. Gleich zweimal binnen 73 Sekunden hatten die Gäste mehr Mann in der Vorwärts- als Freiburg in der Rückwärtsbewegung - und zweimal trafen sie. Doch auch die beiden Tore des Ex-Freiburgers Bombis warfen die Badener nicht aus der Bahn; sie kämpften sich zurück ins Spiel, das im Penaltyschießen entschieden werden musste. Dieses gewannen sie mit 3:2. Geruhsame Weihnachtstage werden die Wölfe nicht haben. Bereits am zweiten Feiertag gastieren sie in Hamburg, ehe am Sonntag die Berliner Eisbären kommen. Offen ist noch, von wem der Aufsteiger dann gecoacht wird: Sportdirektor Dolak verhandelt nach eigener Aussage mit "mehreren Kandidaten".

Tore:
1:0 (06:24) Faith (Makritski, Mares)
1:1 (27:05) Frylen
2:1 (31:28) Khaidarov (Danner, Slivchenko)
2:2 (36:43) Bombis (Lööf, Soccio)
2:3 (37:59) Soccio (Lööf, Bombis)
3:3 (41:18) Coqueux (Khaidarov, Slivchenko)
3:4 (42:44) Bombis (Soccio, Lööf)
4:4 (45:56) Hölscher (Danner) 5:4 (60:00) Stas (Penalty)

Alle Ergebnisse:
ERC Ingolstadt – Adler Mannheim 3:2 n.P.
Kölner Haie – Eisbären Berlin 3:4 n.P.
Krefeld Pinguine – Hamburg Freezers 2:4
Kassel Huskies – Nürnberg Ice Tigers 1:5
Frankfurt Lions – DEG Metro Stars 4:1
Augsburg Panthers – Iserlohn Roosters 5:3

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