Nur ein Punkt zum Saisonstart
Mit 5:6 nach Verlängerung mussten sich die Wölfe
Freiburg am ersten Spieltag der Eishockey-Oberliga dem Aufsteiger ESC Halle
geschlagen geben. Freiburg verpatzte mit einer dürftigen Leistung den Saisonstart.
Dabei konnten die Wölfe mit allen Stammspielern die Reise nach Sachsen-Anhalt
antreten.
Das erste Drittel begann mit dem Abtasten beider Mannschaften. Doch als Georgi
Kimstatsch einen Konter seiner Mannschaft lancierte, brachte er die Fans der
Saale-Bulls zum ersten Mal zum Jubeln. Der Deutsch-Russe hatte die Scheibe unhaltbar
unter die Latte gehämmert. Die Freiburger fanden die passende Antwort und
nutzten nur kurze Zeit später das zweite Überzahlspiel. White hatte
von der blauen Linie abgezogen, Ex-Wolf Smolka ließ nach vorne abprallen
und Wildgruber ließ sich nicht zweimal bitten. Die Wölfe waren in
der Folgezeit allerdings nicht konzentriert genug. In der Offensive mangelte
es an Zug zum Tor, in der Defensive an dem nötigen Biss. Die Zweikämpfe
wurden leicht verloren und unnötige Fehler produziert. Halle suchte seine
Chance und fand sie auch. Zuerst traf Weiss nach genialer Vorarbeit von Kasperczyk,
dann setzte Thiede mit einem abgefälschten Schuss noch einen drauf. Freiburg
musste mit einem 1:3 Rückstand in die erste Pause gehen.
In dieser schien Wölfe-Trainer Svetlov die richtigen Worte gefunden zu
haben, es brauchte nur 24 Sekunden, bis Kottmair die rund 20 mitgereisten Wölfe-Fans
jubeln ließ. Die Wölfe waren wieder dran - und erlitten einen Rückfall.
Aufbaufehler, zu kompliziertes Spiel, verbesserungswürdiges Defensivverhalten,
unbefriedigendes Bullyspiel, Freiburg machte es den Hallenser leicht. Folglich
konnte Kubis in der 30.Minute den Vorsprung seiner Mannschaft wieder ausbauen.
Wie würden die Wölfe reagieren? Genau richtig, nämlich mit dem
3:4 durch Herman keine zwei Minuten später. Freiburg hatte den Anschluss
erneut hergestellt und spielte etwas besser, aber noch nicht gut genug.
Dies änderte sich nach der zweiten Drittelpause. Denn auch diesmal erwischten
die Wölfe den besseren Start. In Überzahl war Marc Wittfoth erfolgreich,
der einen Abpraller Smolkas zu nutzen wusste. Endlich kam Freiburg besser in
Fahrt und agierte selbstbewusst und druckvoll. Die logische Konsequenz: Die
erste Führung für die Gäste in der 48.Minute. Die dritte Reihe
setzte die Gastgeber unter Druck und Markus Zappe netzte zum 5:4 für die
Wölfe ein. Als sich ein Wölfe-Spieler jedoch wenige Minuten später
auf der Strafbank wiederfand, schlug Halle zu. Die Wölfe zu passiv in Unterzahl
und Martin Miklik glich für die Saale-Bulls aus. Trotz des erneuten Rückschlages
hätte Freiburg sich den Sieg noch sichern. Doch die hochklassigen Chancen
dazu wurden teilweise kläglich vergeben. So kam, was kommen musste. Kaum
mussten die Wölfe in der Verlängerung in Unterzahl ran, erzielte Halle
in Person von Dvorak mit einem Traumtor den Siegtreffer.
Die Wölfe verpassten den Auftaktsieg aufgrund diverser
Mängel in ihrem Spiel. Offensiv fehlte Freiburg der nötige Zug zum
Tor, in der Defensive stand man zu weit vom Gegenspieler weg und ließ
die letzte Konsequenz vermissen. Halle nutzte die sich bietenden Freiräume
und setzte Freiburg immer wieder immens unter Druck. Eklatant an diesem Abend
auch die Unterlegenheit der Wölfe am Bullypunkt. Einzig die ersten zehn
Minuten des dritten Drittels konnten die Wölfe das Spiel dominieren, versäumten
es allerdings, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Am Sonntag empfängt
Freiburg in der Franz-Siegel-Halle die Blue Lions Leipzig zum ersten Heimspiel
der Saison, Spielbeginn ist um 18:30 Uhr.
Statistik:
ESC Halle '04 - Wölfe Freiburg 6:5 n.V. (3:1, 1:2, 1:2, 1:0)
1:0 (05:03) Kimstatsch (Zille, Weiss) 4-4
1:1 (06:21) Wildgruber (Virta, Herman) 5-4
2:1 (17:52) Weiss (Kasperczyk, Kimstatsch) 4-4
3:1 (18:46) Thiede (Zatopek, Schertz) 5-4
3:2 (20:24) Kottmair (Vozar, Mares)
4:2 (29:05) Kubis (Rusch, Miklik)
4:3 (30:49) Herman (Karhula, Wittfoth)
4:4 (41:06) Wittfoth (Wildgruber, Karhula) 5-4
4:5 (47:51) Zappe (Liebsch)
5:5 (52:51) Miklik (Rusch, Kubis) 5-4
6:5 (62:58) Dvorak (Kubis, Miklik) 4-3
Strafen: Halle 24 + 10 (Zatopek) - Freiburg 18
Schiedsrichter: Matthias Kühnel (Wedemark)
Zuschauer: 850