spielbericht wsw3
08.02.2022

Niederlage in der Lausitz

Am Montagabend trat der EHC in Weißwasser gegen die Lausitzer Füchse an und unterlag mit 1:4

Nach dem Punktgewinn in Ravensburg trat der EHC noch am Samstagabend die weite Reise nach Sachsen an und bezog bis kommenden Mittwoch Domizil in Dresden. Somit war die Anreise zum ungewohnten Montagabendspiel gegen die Lausitzer Füchse in Weißwasser verhältnismäßig kurz. Im Tor begann wieder Patrik Cerveny, nachdem in Ravensburg Luis Benzing zum Zuge gekommen ist.

Das erste Drittel: Weißwasser drückt auf die Führung, der EHC hält stand
Auf Grund der Tabellensituation erwartungsgemäß stellten die Lausitzer Füchse in den ersten zwanzig Minuten das aktivere Team. Immer wieder stellten sie die Wölfe vor Probleme, speziell wenn die Paradereihe der Hausherren zu wirbeln begann. Gefühlt erhielten Mäkitalo, Garlent und Quenneville jeden zweiten Wechsel Eiszeit, obwohl den Füchsen vier komplette Angriffsreihen zur Verfügung standen. Besonders knifflig wurde es für den EHC in den beiden Unterzahlsituationen des ersten Drittels, die das Team aber – wie gewohnt – kampfstark und aufopferungsvoll verteidigen konnte. Oder bei eigenen Fehlern in der Defensive beziehungsweise im Spielaufbau, teils provoziert durch nachsetzende Füchse, teils durch ungenaues Passspiel. Offensiv bot sich dem EHC durchaus die eine oder andere Torchance, da der Offensivdrang der Hausherren immer wieder Platz bot, im Falle eines Scheibengewinns schnell durch die neutrale Zone ins Angriffsdrittel zu kommen. So boten sich vor allem der Reihe um Tyson McLellan die eine oder andere Überzahlsituation, die leider alle ungenutzt blieben. Die größte Torchance hatte der EHC bereits in der 6. Spielminute, als die nominell dritte Reihe für Chaos vor dem Lausitzer Tor sorgte. Zunächst scheiterte David Cerny mit einem Rückhandschuss aus kurzer Distanz an den Füchse-Verteidigern ehe die Scheibe über Umwege zu Christoph Kiefersauer kam, der aus der Drehung nur das Lattenkreuz traf. Der folgende Videobeweis bestätigte dies (leider).

Das zweite Drittel: Freiburg arbeitet sich ins Spiel
Waren im ersten Drittel die Füchse das spielbestimmende Team, so kam der EHC ab Wiederbeginn besser ins Spiel. Folglich gestaltete sich die Partie im Großen Ganzen ausgeglichen ehe sich der EHC ab ca. Spielminute dreißig sogar ein spielerisches Übergewicht erarbeitete. DieWölfe schafften es in dieser Phase durch mutigeres Forechecking nun vermehrt beim Gegner Fehler zu provozieren aus denen sich direkt Torchancen ergaben. Beispielsweise Philip Feist hatte einige vielversprechende Abschlüsse, verfehlte aber entweder das Tor oder scheiterte an Füchse-Goalie Leon Hungerecker. Auch Luca Trinkberger profitierte von einem Turnover der Hausherren an deren eigener blauer Linie, konnte alleine auf Hungerecker zulaufen, scheiterte aber im eins-gegen-eins. In der Defensive ließen die Wölfe nur wenig zu. Alle fünf Spieler arbeiteten konsequent und diszipliniert in der Defensive. Gegnerische Spieler wurden vor dem Tor fair abgeräumt und verschafften so Goalie Patrik Cerveny frei Sicht, sodaß dieser  alle (meist Fern-) Schüsse sicher entschärfen konnte ohne Abpraller zulassen zu müssen. In Summe wäre also eine Führung des EHC am Ende des zweiten Drittels erstens möglich und zweitens auch verdient gewesen.

Das dritte Drittel: Weißwasser entscheidet die Partie im Powerplay
Zwei Powerplaytore der heimischen Füchse sollten sich schlußendlich als entscheidend für den Spielausgang herausstellen. Früh im Drittel (42.) sorgte Bennet Roßmy für die Lausitzer Führung. Hunter Garlent fand Roßmy recht ungedeckt im Slot, der die Scheibe um Cerverny herum zur 1-0 Führung ins Netz schob. Etwa sechs Minuten später war wieder Hunter Garlent Ausgangspunkt für den zweiten – sehenswerten – Powerplaytreffer durch Peter Quenneville. Dieser fälschte den Garlent-Pass durch die Beine unhaltbar für Cerveny zum 2-0 ab. In der 51. Spielminute duften die Wölfe ein zweites Mal an diesem Abend im Powerplay ran. Eine erste Überzahlsituation konnten sie im ersten Drittel nicht nutzen. Bereits nach sieben Sekunden traf Tyson McLellan ins leere Füchse-Tor zum 1-2 Anschluss nachdem Nick Pageau mit vollem Köpereinsatz die Lausitzer Befreiung verhindern konnte und die Scheibe so ihren Weg zu Scott Allen fand, der sofort abzog und Hungerecker aber nur auf die Kelle von McLellan abwehren konnte. Allerdings gelang es den Wölfen nicht aus diesem Anschlusstreffer Kapital zu schlagen, da die EHC-Defensive nur 17 Sekunden nach McLellans 15. Saisontreffer Peter Quenneville im Slot vergass, sodaß dieser nach Mäkitalo-Pass keine Mühe im zweiten Versuch seinen eigenen Rebound zu verwandeln. Zwar setze EHC-Coach Robert Hoffmann nochmals alles auf eine Karte, als er Goalie Patrik Cerveny zugunsten eines sechsten Angreifers vom Eis nahm, jedoch traf Richie Mueller rund eineinhalb Minuten vor Schluss per Bauerntrick ins leere Tor zur endgültigen Entscheidung.

Fazit
Ein Spiel, das beide Mannschaften weitgehend auf Augenhöhe gestalteten, verloren die Wölfe, da einerseits die individuelle Klasse der Weißwasseraner Topreihe im dritten Drittel vor allem im Powerplay zum Tragen kam und andererseits gute Torchancen vor allem in der zweiten Hälfte des zweiten Drittels nicht genutzt werden konnte.

Tore:
1:0 (41:47) Bennet Roßmy (Richard Mueller, Steve Hanusch) – PP1
2:0 (48:21) Peter Quenneville (Hunter Garlent, Leon Hungerecker) – PP1
2:1 (50:25) Tyson McLellan (Scott Allen, Nick Pageau) – PP1
3:1 (50:42) Peter Quenneville (Roope Mäkitalo, Hunter Garlent)
4:1 (58:32) Richard Mueller (Bennet Roßmy, Steve Hanusch) - EN

Strafminuten: Lausitz 6, Freiburg 16
Überzahl-Effizienz: Lausitz 2-7, Freiburg 1-2
Schüsse: Lausitz 45 (17/12/16), Freiburg 44 (9/18/17)
Schiedsrichter: Stephan Bauer, Bruce Becker / Markus Paulick, Jakob Sauerzapfe
Zuschauer: 822

Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Allen, Linsenmaier, Billich / Pageau, Neher
Finlay, McLellan, Wittfoth / Trinkberger, Kurz
Cerny, Kiefersauer, Bräuner / Brückmann, Pokorny
Makuzki, Feist

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