spielbericht bibi 1 25
23.11.2025

Nichts zu holen im Ellental

Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel bei den Bietigheim Steelers mit 1:4 verloren.

Fehlende Konstanz im Offensivspiel, zu viele Strafen und immer wieder die gleichen Gesichter der Gastgeber vor Patrik Cerveny sorgten für einen unversöhnlichen Ausgang eines Wochenendes, das mit einem Heimsieg gegen Kaufbeuren begonnen hatte.

Während sich Freiburger Offensivbemühungen stets auf einzelne Nadelstiche begrenzten, gelang es Bietigheim von Anfang an, seine Akzente konstant zu setzen. Diese ereigneten sich im Drittel vor Patrik Cerveny insbesondere in den ersten beiden Spielabschnitten immer wieder durch Brett Kemp, dem kanadischen Neuzugang der Steelers vor dieser Saison, dessen körperbetonter Zug zum Tor ohne Scheibenbesitz, schon nach 93 Sekunden dazu führte, dass der Puck über einen Schlittschuh (aber regelkonform) für den gesamten Eishockeyabend wegweisend seinen Weg ins Freiburger Tor fand (1:0, 2.).

Weitere Chancen für seine Farben erspielte sich Kemp alsbald nach einer eigenen Puckeroberung und nach einem Anspiel von seinem Reihenkollegen Marek Racuk. Garant für das einzige Powerplay des ersten Drittels war jedoch eine Chance von Jack Dugan, der von Benjamin Zientek tief an die blaue Linie angespielt worden war – seine Chance im Powerplay hatte der Goldhelm der gesamten DEL 2 jedoch wiederum einem Pass von Kemp in den Slot zu verdanken.

Dass im zweiten Drittel keine Kehrtwende dieses Verlaufs eingeläutet werden würden, legte bereits die erste Minute nach Wiederbeginn nahe, als Patrik Cerveny mit seinem Schlittschuh – natürlich gegen Kemp – entschärfen musste. Die Chancen des EHC in diesem Mittelabschnitt lassen sich an einer Hand abzählen: Eero Elo, der mit einer Verzögerung Fabian Ilestedt in Szene setzte, Tomas Schwamberger, der durch einen schnellen Stock in der Defensive einen Konter einleitete und schließlich Shawn O’Donnell in einem Alleingang.

Auf der anderen Seite des Eises hingegen arbeiteten einige Tendenzen im Spiel beider Teams gegen einen versöhnlichen Ausgang der Partie für den EHC: Die Wölfe fanden sich zu oft auf der Strafbank wieder – dreimal in Drittel Nummer zwei, was zwei Tore der Steelers einleitete – und ließen die Stürmerasse der Gastgeber zu oft für Querpässe anspielbar am langen Pfosten auftauchen. Auf diese Art und Weise schrammte Kemp zunächst noch knapp am 2:0 vorbei (25.), ließ dieses aber im nächsten Powerplay folgen (32.) und Goldhelm Dugan erzielte auf eben diese Weise im nunmehr dritten Powerplay der Steelers im Mittelabschnitt (und vierten im gesamten Spiel) das 3:0 (39.). Weitere Kombinationen und Nachschussmöglichkeiten der Gastgeber hätten die Ellentäler jedoch auch gut und gerne mit einer noch höheren Führung in die zweite Pause gehen lassen können.

Nachdem das erste Powerplay für den EHC, das sich zu Beginn des Schlussabschnitts ereignete, keinen zählbaren Erfolg herbeiführte, kamen die Wölfe schließlich doch noch zu ihrem Anschlusstreffer – doch selbst dieses 1:3 aus Freiburger Sicht bedurfte einer tückischen Abfälschung des Schusses von Kilian Kühnhauser durch den Schläger von Marek Racuk – was letztlich das Thema des Abends versinnbildlichte, dass Bietigheim dann doch immer irgendwie zur Stelle und wach war.

Den Gastgebern bleibt es auch positiv anzurechnen, dass sie es vermochten, das Spiel über die finalen 20 Minuten – im gewohnten Sportjargon gesprochen – „vor sich hinplätschern“ zu lassen. Den Wölfen wiederum fehlte bei ihren vermeintlichen Chancen der letzte Wille – wie bei Querpässen im Slot, die nicht ihr Ziel fanden und einigen Zügen zum Tor, die nahezu im Nichts versickerten.

Passend zum Spielverlauf setzte Bietigheim dann knapp sieben Minuten vor Ende in Form eines erfolgreichen Tic-Tac-Toe das Tüpfelchen auf das I eines erfolgreichen Heimauftritts vor 3475 Zuschauerinnen und Zuschauern, das den Endstand von 1:4 aus EHC-Sicht markierte. Auch die zu diesem Zeitpunkt teilweise neu gemischten Sturmkombinationen der gegenüber dem Sieg von Freitagabend ansonsten unveränderten Aufstellung von Martin Sekera und Simon Danner konnten das Spiel in seiner letzten Phase nicht in eine andere Richtung lenken.

So gelang es dem EHC an diesem frühen Sonntagabend nicht, sein Kunststück von Anfang Oktober zu wiederholen, als man auf einen Freitagabend-Erfolg gegen Kaufbeuren keine 48 Stunden später auch einen Sieg gegen Bietigheim folgen ließ. Die nächste Chance auf Tabellenzähler ergibt sich für die Wölfe nun auf deren langer Auswärtsfahrt nach Weißwasser am Freitag, 28.11., bevor dann zwei Tage später die Kassel Huskies in der Echte-Helden-Arena gastieren werden.

Tore:
1:0 (01:33) Kemp (Uplegger)
2:0 (31:31) Kemp (Dugan, Fonstad) – PP1
3:0 (38:49) Dugan (Kemp, Uplegger) – PP1
3:1 (44:31) Kühnhauser (Ilestedt, Billich)
4:1 (53:08) Fischer (Hochreither) 

Schüsse: Bietigheim 35 (15/14/6), Freiburg 33 (11/9/13)
Strafminuten: Bietigheim 2, Freiburg 8
Überzahleffizienz: Bietigheim 2-4, Freiburg 0-1
Schiedsrichter: Hinterdobler, Lajoie / Borger, Rieneck
Zuschauer: 3475

Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo-Linsenmaier-Ilestedt- / Trinkberger-Ventelä
Kretschmann-O’Donnell-Schwamberger / De Los Rios-Kühnhauser
Mühlbauer-Ewanyk-Billich / Heider-Schindler
Majher-Airich-Bechtold

Foto: Timo Raiser

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