Machbarkeitsstudie bestätigt: Generalsanierung der Echte-Helden-Arena ist möglich
Entscheidung über Grundsatzbeschluss im Gemeinderat am 9. Dezember.
Drei Säulen der Finanzierung: Städtischer Haushalt, EHC Freiburg mit weiterem Geldgeber sowie Fördermittel
OB Martin Horn: Die Machbarkeitsstudie zeigt: Eine Sanierung der Echte-Helden-Arena kann funktionieren – das ist eine gute Perspektive für die Zukunft des Breiten- und Profieislaufsports in Freiburg und der Region. Jetzt braucht es eine gründliche politische Diskussion, die Entscheidung liegt beim Gemeinderat. Klar ist: Nur wenn ein tragfähiges Finanzierungspaket aus städtischen Mitteln, Fördergeldern und dem Eigenanteil des EHC zusammenkommt, kann das Projekt realisiert werden.“
Eine Sanierung der Eishalle im Bestand ist möglich. Das zeigt die Machbarkeitsstudie zur Zukunft der Echte-Helden-Arena, die jetzt vorliegt. Anfang des Jahres hat die Stadtverwaltung die Studie in Auftrag gegeben. Jetzt ist klar, eine Generalsanierung der Halle im Bestand ist technisch möglich und wirtschaftlich deutlich realistischer als ein Neubau. Auf dieser Grundlage schlägt die Verwaltung dem Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss vor, um die vertiefte Planung zu starten, die Finanzierung zu konkretisieren und die Bewerbung um Bundesmittel einzuleiten.
„Die Machbarkeitsstudie zeigt: Eine Sanierung der Echte-Helden-Arena kann funktionieren und bietet endlich eine Perspektive für die Zukunft des Breiten- und Profieislaufsports in Freiburg sowie unserer Region. Wir als Stadtverwaltung unterstützen diesen Weg, den wir gemeinsam mit dem EHC gehen wollen. Es sind tolle Neuigkeiten, dass der Verein sehr großzügige finanzielle Unterstützung für das Projekt bekommt. Jetzt braucht es eine politische Diskussion und eine Entscheidung im Gemeinderat. Mit einem tragfähigen Finanzierungspaket aus städtischen Mitteln, zusätzlichen Fördergeldern und dem Eigenanteil des EHCs, könnte das jahrzehntelange Auf und Ab rundum die Eishalle endlich klar beantwortet werden. Wir haben nun damit eine echte Chance, die Halle und den Eissport zu retten“, sagt Oberbürgermeister Martin Horn.
„Wir haben den Bestand intensiv geprüft und wissen nun, dass eine Sanierung technisch machbar ist. Viele Gebäudeteile können erhalten und ertüchtigt werden, andere werden neu gebaut. Das ermöglicht eine moderne, funktionale und energetisch deutlich verbesserte Halle. Die Machbarkeitsstudie liefert eine solide Grundlage, um in die weitere Planung einzusteigen, erläutert Baubürgermeister Martin Haag.“
„Wir haben jetzt eine echte Chance, den Eissport in Freiburg zu retten – so nahe waren wir diesem Ziel noch nie. Doch wir müssen ehrlich bleiben: Wenn wir diese Lösung nicht gemeinsam stemmen, bedeutet das das Aus für den Nachwuchs, den Publikumslauf und auch für den EHC. Ich möchte mich bei der Stadtspitze und ihrem Team für den Einsatz und ihre Arbeit bedanken, die diese letzte Chance möglich machen. Jetzt gilt es, weiter gemeinsam für die Zukunft der Eishalle zu kämpfen. Mein besonderer Dank gilt der MZM-Holding GMBH, deren außergewöhnliches Engagement und finanzielle Unterstützung so viel möglich macht – für die vielen eissportbegeisterten Menschen in Freiburg und der gesamten Region“, so EHC-Vorsitzender Michael Müller.
„Die MZM-Holding GmbH hat der Stadt Freiburg und dem EHC gegenüber einen Finanzierungbeitrag in Höhe von 5 Millionen Euro zur Sanierung der Echte-Helden-Arena verbindlich zugesichert. Nun besteht die große Hoffnung, dass der beliebte Eissport in Freiburg eine langfristige Perspektive in einem sanierten Eisstadion bekommt,“ bekräftigt das private Unternehmen.
Ergebnisse der Machbarkeitsstudie
Die Studie zeigt, dass wesentliche Teile der Halle erhalten und modernisiert werden können – darunter Fundamente, die Betoneispiste und ein Großteil der Tribünen. Gleichzeitig werden Dach, Haupttribüne und Funktionsbereiche neu errichtet und energetisch auf den aktuellen Stand gebracht. Das neue Dach erlaubt eine großflächige Photovoltaiknutzung und verbessert den Lärmschutz deutlich. Insgesamt entsteht eine moderne, funktionale und nachhaltige Eishalle mit einer möglichen Kapazität von bis zu 5000 Zuschauerinnen und Zuschauern, die die Bedürfnisse des Breiten- und Profieissports Freiburgs und der Region fast vollständig erfüllen kann. KO-Kriterien liegen zum aktuellen Zeitpunkt in keinem der geprüften Bereiche vor. Durch diese Kombination entsteht eine moderne und zeitgemäße Eishalle.
Kosten und Finanzierung
Die Studie geht von rund 39 Millionen Euro Kosten aus, die der Bau zum heutigen Zeitpunkt kosten würde. Zudem ist die Summe eine erste Annahme, keine genaue Berechnung. Das ist erst später möglich, wenn eine genauere Planung vorliegt. Ein Neubau wäre laut ersten Schätzungen mindestens zehn Millionen Euro teurer.
Für die Realisierung des Projekts müssen verschiedene Finanzierungsquellen zusammenkommen. Der EHC wird einen substanziellen Eigenbeitrag von rund neun Millionen Euro leisten. Hiervon wurden bereits Gelder in Höhe von 5 Millionen Euro von einem privaten Geldgeber zugesagt. Die Stadtverwaltung bereitet außerdem die Bewerbung für das Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten (SKS)“ vor. Die sogenannte „Sportmilliarde“ ermöglicht Förderbeträge von bis zu acht Millionen Euro pro Projekt. Die Teilnahme am Verfahren startet Anfang 2026, zügiges Handeln ist deshalb notwendig. „Die Fördermittel sind essentiell für das Gesamtprojekt. Das Antragsverfahren für die sogenannte Sportmilliarde hat deshalb höchste Priorität. Zudem stehen wir auch im Austausch mit dem Badischen Sportbund, um auch von dieser Seite eine Förderung einbinden zu können“ betont Sport- und Finanzbürgermeister Stefan Breiter.“
Die weitere Planung, vom Status der jetzigen Machbarkeitsstudie bis zu einem späteren Baubeschluss, kostet rund 2,5 Millionen Euro. Dafür stehen schon Mittel bereit, die in den vergangenen Jahren für Planungszwecke angespart wurden.
Die nächsten Schritte
Das Thema wird am 9. Dezember im Gemeinderat öffentlich diskutiert. Mit dem Grundsatzbeschluss soll die vertiefte Planung beauftragt und ein umfassendes Finanzierungs-, Organisations- und Betriebskonzept erarbeitet werden. Gleichzeitig bereitet die Verwaltung die Teilnahme am Bundesförderverfahren vor.
Ein zügiges Planungs- und Genehmigungsverfahren vorausgesetzt, könnte eine Baugenehmigung bis Mitte 2028 vorliegen. Die Hauptbaumaßnahmen könnten dann in den eisfreien Zeiten (in der Regel April bis August) 2029 bis 2031 erfolgen. Wenn Planung und Bau reibungslos und zügig laufen, wäre eine Inbetriebnahme der fertig gestellten Eislaufinfrastruktur in der Saison 2031/32 erreichbar.
Hintergrund
Die Stadt möchte dem Freiburger Breiten- wie auch Profieislaufsport eine langfristige Perspektive eröffnen. Nachdem unterschiedliche Prüfungen der Sanierungsfähigkeit der Echte-Helden-Arena nicht zu einem technisch und wirtschaftlich positiven Ergebnis führten, wurden seit 2019 verschiedenste Optionen für ein neues Eisstadion erarbeitet. Ausgangspunkt waren dabei unter anderem die Anforderungen des Spiel- und Trainingsbetriebs sowie das Raumprogramm des EHC Freiburg, einschließlich der Vorgaben für den Spielbetrieb in der DEL. Eine ausführliche Bedarfsplanung setzt den Rahmen auch für die neuen baulichen Überlegungen.
Die Verwaltung hatte bereits 2022 gemeinsam mit externen Beratern und Gutachtern verschiedene Möglichkeiten für einen Neubau geprüft und die groben Kosten prognostiziert. Im Ergebnis ist die Verwaltung zwar nach wie vor überzeugt, dass die Neue Messe ein sehr geeigneter Standort wäre. Hier gibt es eine bestehende Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur, zudem ist das Grundstück im Eigentum der hundertprozentigen städtischen Tochtergesellschaft FTWM.
Angesichts der Kosten und der angespannten Haushaltssituation ist ein kompletter Neubau in diesen Dimensionen jedoch nicht darstellbar. Die Gesamtkosten würden sich auf voraussichtlich über 60 Mio. Euro brutto belaufen und der EHC hätte gemäß Gemeinderatsbeschluss von 2022 mindestens 25% der Bau- sowie auch Betriebskosten zu tragen. Trotz Zusagen in Millionenhöhe wird es dem EHC nicht möglich sein, sich in diesem Umfang an den Kosten zu beteiligen. Die Stadt ihrerseits wird die Kosten nicht allein stemmen können. Auch die gemeinsamen Versuche, eine private GmbH für den Bau und Betrieb zu gewinnen, scheiterten letztendlich. In diesem Falle wären Stadt und EHC lediglich als Mieter aufgetreten.
(Pressemitteilung der Stadt Freiburg vom 24.11.2025)























