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22.02.2022

Knapper Sieg in Bayreuth

Zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden ging der EHC Freiburg am Montagabend in einem Auswärtsspiel bei einem Stand von 3:3 in die zweite Drittelpause – doch diesmal mit dem besseren Ende in Form eines 5:3-Sieges für die Wölfe

Die Mannschaft von Robert Hoffmann sah sich heute einem aufopferungsvollen Gegner gegenüber – erinnerte die Formation der Bayreuth Tigers nummerisch doch sehr an das Aufgebot des EHC am 16. Januar gegen Heilbronn: Lediglich zwei volle Sturmreihen und zwei Verteidigerpaare liefen für die Wagnerstädter auf. Und trotzdem glichen sie zwei Führungstreffer des EHC aus – einmal vier Minuten, einmal 12 Sekunden später – bevor dann die Wölfe ihrerseits einen 2:3-Rückstand zur Hälfte des Spiels drehten. Das Game-Winning-Goal wurde dabei Neuzugang Timotej Sille zugeschrieben, der einen Bayreuther Spielaufbau hinter der Torlinie so störte, dass die Scheibe in der 44. Minute zum 4:3 für den EHC ins gegnerische Tor sprang.

Zu Beginn des Spiels überbrückten beide Teams zielstrebig das Mitteldrittel und kamen somit zu Torchancen. Diese häuften sich dann in einem frühen Bayreuther Powerplay, das den stark aufspielenden (aber beim entscheidenden Tor zum tragischen Helden des Spiels avancierenden) Frédérik Cabana alleine vor Patrik Cerveny sah.

Als sich dann fünf Spielminuten später der Arm eines der Schiedsrichter erneut für eine Strafe des EHC erhob, galt es für das Rudel zunächst, eine längere Phase der angezeigten Strafe bei Sechs-gegen-Fünf zu überstehen, bevor man dann das zweite Überzahlspiel der Tigers abwehrte. Daraufhin wurde man für seine Arbeit – und Alexander Brückmann für seinen Check in der neutralen Zone – belohnt und erspielte sich das 1:0 durch Christoph Kiefersauer.

Nach einem guten Drittelausklang der Bayreuther, musste sich der EHC glücklich schätzen, diese ersten 20 Minuten – die er in den stets harten aber ehrlichen Worten seines Trainers Robert Hoffmann „komplett verschlafen“ habe – mit dieser Führung beenden zu können. Diese hielt jedoch nur noch für eine weitere Minute an, da nämlich die Tigers durch einen starken Pass in den Slot von Cabana zum Torerfolg kamen und in der 26. Minute Liam Finlays Treffer zum 2:1 aus einem Gedränge heraus seinerseits nur 12 Sekunden Bestand hatte.

Wiederum nur 30 Sekunden später hätte David Makuzki den Torreigen beinahe weitergeführt – aber auch erneut Cabana am langen Pfosten lauernd hätte seine Farben in Führung bringen können. Diese erspielten sich die Gastgeber dann zur Mitte des Spiels in deren drittem Powerplay, als Goldhelm Ville Järveläinen, der die drittmeisten Punkte der Liga vorzuweisen hat, aus für ihn untypischer Position von der blauen Linie aus abfeuerte und sein Schuss im Slot entscheidend von – wie sollte es anders sein – Cabana abgefälscht wurde.

Doch wiederum nur kurze Zeit später sorgte eine starke Aktion von Tyson McLellan dafür, dass sich die Wölfe, die sich gerade ihrem ersten (und, wie sich herausstellen sollte, einzigen) Rückstand gegenübersahen, im Bayreuther Drittel etablieren konnten. Aus dieser Phase heraus traf dann Lennart Otten zum 3:3, was den Spielstand nach 40 Minuten besiegelte, der auch nach zwei weiteren Powerplays der Gastgeber (deren Treffer zum 2:3 aus Freiburger Sicht ihr einziges Überzahltor in sechs Versuchen bleiben sollte) Bestand hielt.

Die frühe Phase des Schlussdrittels gehörte Bayreuth, bevor dann allerdings der eingangs beschriebene Aufbaufehler von Cabana dem EHC die finale Führung einfuhr. Die nun weiterhin beherzt aufspielenden Bayreuther kamen zur Mitte des Drittels insbesondere durch weitere Tip-in-Versuche zu Chancen – die jedoch Patrik Cerveny allesamt entschärfen konnte.

Richtig brenzlig wurde es für den EHC noch einmal ab der 54. Minute, die die Gastgeber zu ihrem sechsten Powerplay des Spiels antreten sah. Dieses überstand das Rudel aber trotz einer Torchance von Christian Kretschmann im Slot. Die Schlussoffensive der Bayreuther wurde dann von Tyson McLellan beendet, der 19 Sekunden vor Schluss mit einem Empty-Net-Tor den Endstand von 5:3 besiegelte.

Somit erarbeiteten sich die Wölfe – trotz ihrer vielen Strafzeiten – insbesondere in den letzten 40 Minuten, in denen sie – in den Worten ihres Trainers – „mehr Gas gegeben“ hätten, drei Punkte gegen nummerisch dezimierte aber aufopferungsvoll spielende Bayreuth Tigers.

Am Mittwoch kehrt der EHC in die „Echte Helden Arena“ zurück und wird dort um 19.30 Uhr auf Tabellennachbar Kaufbeuren treffen, gegen den das Rudel in seinem vierten Versuch den ersten Saisonsieg einfahren möchte.

Tore:
0:1 (17:08) Christoph Kiefersauer
1:1 (21:11) Marvin Ratmann (Ville Järveläinen, Frédérik Cabana)
1:2 (25:13) Liam Finlay (Tyson McLellan, Marc Wittfoth)
2:2 (25:25) Kevin Kunz (Jan-Luca Schumacher, Christian Kretschmann)
3:2 (30:43) Frédérik Cabana (Ville Järveläinen, Cason Hohmann) – PP1
3:3 (33:21) Lennart Otten (Christoph Kiefersauer, Alexander Brückmann)
3:4 (43:46) Timotej Sille
3:5 (59:41) Tyson McLellan – EN

Schüsse: Bayreuth 26 (9/8/9), Freiburg 27 (7/12/8)
Strafen/Strafminuten: Bayreuth 1/2, Freiburg 6/12
Überzahleffizienz: Bayreuth 1-6, Freiburg 0-1
Schiedsrichter: Stephan Bauer, Markus Schütz / Denis Menz, Dominik Pfeifer
Zuschauer: 565

Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Linsenmaier, Billich, Sille / Kurz, Danner
Finlay, Wittfoth, McLellan / Zernikel, Brückmann
Otten, Feist, Kiefersauer / Kaisler, Pokorny
Cerny, Makuzki, Bräuner

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