Kein versöhnliches Ende in Landshut
Auch ein offener Schlagabtausch im Schlussabschnitt lässt den EHC Freiburg nicht seinen frühen 0:2-Rückstand überwinden und besiegelt eine 3:4-Niederlage in Landshut.
An vermeintlichen „Busbeinen“ soll es trotz verspäteter Ankunft nicht gelegen haben – und auch nicht am Biss und Zug im Spiel Fünf-gegen-fünf. Denn die Wölfe starteten beherzt in ihren nächsten Auftritt in Bayern, knapp 48 Stunden nach der Niederlage in Kaufbeuren, erarbeiteten sich über Strecken die besseren Spielanteile gegen den Tabellenvierten und erzielten die Mehrheit der insgesamt fünf Treffer auf beiden Seiten, die im Schlussabschnitt fielen – allerdings musste man sich gleich im ersten Drittel gar zweimal dem besten Powerplay der Liga (Erfolgsquote vor dem Spiel: 28,7%) geschlagen geben, nutzte insbesondere im zweiten Spielabschnitt seine eigenen Chancen nicht und steuerte nach dem dritten Gegentreffer in der 43. Minute schließlich der zweiten Niederlage in Folge entgegen.
Nach einem guten Start direkt nach dem Eröffnungsbully erspielte sich Blau-Weiß-Rot ab der 5. Minute die ersten nennenswerten Chancen. Als dann jedoch Fabian Hegmann am anderen Ende des Eises erstmals durch das Vereiteln einer Doppelchance in Szene treten musste, war das erste Momentum der Wölfe auch dahingehend dahin, als dass diese Sequenz die erste Strafe gegen den EHC verursachte, die alsbald von David Elsner zum ersten Gegentreffer in Unterzahl für die Wölfe in den letzten fünf Spielen verwertet wurde (1:0, 8.), nachdem Blau-Weiß-Rot zuletzt alle 15 gegnerischen Powerplays in den letzten vier Partien schadlos überstanden hatte.
Freiburg suchte nun die spielerische Antwort, kam jedoch nicht zu einschneidigen Torchancen – diese gab es dann erneut nur auf der anderen Seite des Eises bei nummerischer Unterlegenheit von Blau-Weiß-Rot, als Jakob Mayenschein am Torraum angespielt zum 0:2 aus Wölfe-Sicht einnetzte (16.).
Die frühe Phase des Mittelabschnitts war aus EHC-Sicht von defensiven Rettungsaktionen von Travis Ewanyk und Christian Kretschmann geprägt, ehe man sich selbst ein Chancenplus erarbeitete. Insbesondere der Tic-Tac-Toe-Versuch gut eine Mute vor Drittelende von Linsenmaier auf Elo auf O’Donnell hätte – hinter der südbadischen Eishockeybrille gesprochen – nun endgültig den Anschlusstreffer herbeiführen müssen.
Doch einem solchen ging im letzten Drittel gar noch das 3:0 nach der Spielübersicht von Jesse Koskenkorva zum zweiten Treffer von David Elsner voraus (43.). Doch dann war der EHC an der Reihe, als zwei seiner Stürmerasse binnen 51 Sekunden jeweils mit dem Rücken zum Tor per Rückhand eine Vorarbeit ihrer Mitstreiter zu Treffern vollstreckten – nämlich in Form des 1:3 von Shawn O’Donnell und dem 2:3 von Eero Elo (jew. 49.).
Dieser Sequenz schloss sich nach einer Auszeit von EVL-Coach Uwe Krupp ein Doppelschlag an, in dem nun gar binnen 9 (!) Sekunden ein Spieler frei im Slot einnetzte – doch zum Leid des EHC gehörte einer dieser Treffer den Gastgebern zum zwischenzeitlichen 2:4 aus Wölfe-Sicht, bevor O’Donnell ein zweites Mal traf (3:4; jew. 53.). Doch auch die finale Schlussoffensive von Blau-Weiß-Rot konnte nichts an dem Umstand rütteln, dass die insgesamt zehn Spielminuten des Ein-Tor-Rückstands im Schlussabschnitt der knappste Spielstand nach den beiden Powerplay-Treffern im ersten Drittel bleiben sollte und der Wölfe-Tross ohne Punkte aus dem Allgäu in den Breisgau zurückkehren musste.
„Das Glück muss man sich erarbeiten“, meinte Nikolas Linsenmaier zu der Motivation, die die Mannen von Juraj Faith nach 40 torlosen Minuten in diesen letzten aufopferungsvoll geführten Schlussabschnitt mitgenommen hatten. Darauf dass dieses bald einkehren wird, können die Wölfe bereits 48 Stunden nach diesem Auftritt hoffen, wenn am 30.12. die Blue Devils Weiden zum Jahresabschluss in der Echte-Helden-Arena gastieren werden.
Tore:
1:0 (07:28) Elsner (Immo, Lindberg) – PP1
2:0 (15:11) Mayenschein (Koskenkorva, Gooch) – PP1
3:0 (42:09) Elsner (Koskenkorva, Gooch)
3:1 (48:06) O’Donnell (Hempel, Ventelä)
3:2 (48:57) Elo (Schlenker, Ventelä)
4:2 (52:22) Immo (Gooch)
4:3 (52:31) O’Donnell (Schlenker, Trinkberger)
Schüsse: Landshut 32 (15/8/9), Freiburg 24 (6/10/8)
Strafminuten: Landshut 4, Freiburg 6
Überzahleffizienz: Landshut 2-3, Freiburg 0-2
Schiedsrichter: Polaczek, Kalnik / Tschirner, Kreuzer
Zuschauer: 4131
Aufstellung:
Hegmann (Cerveny)
Elo-Linsenmaier-Ilestedt / Ventelä-Hempel
O‘Donnell-Ewanyk-Mühlbauer / Schlenker-Trinkberger
Airich-Kretschman-Schwamberger / Kühnhauser-Heider
Majher-Ludwig
Foto: Christine Vincon























