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17.12.2022

Heimniederlage zur Halbzeit

Der EHC Freiburg hat das 26. seiner 52 Hauptrundenspiele mit 0:4 gegen die Dresdner Eislöwen verloren

Zunächst spielerisch überlegen, dann kämpferisch mithaltend, doch schließlich dem Gegner in den Zweikämpfen unterlegen – die drei Kapitel des heutigen Eishockeyabends ließen sich abwechslungsreich erzählen, ändern jedoch nichts an der Tatsache, dass die Wölfe ab der 6. Spielminute einem Rückstand hinterher rannten, der sich über das 0:2 nach sowohl dem ersten als auch dem zweiten Drittel und das Empty-Net-Tor zum 0:4 drei Sekunden vor Schluss halten sollte.

Dabei hatte der finale Abend der ersten Saisonhälfte noch mit der ein oder anderen erfreulichen Nachricht begonnen. Die in dieser Saison geläufige Liste angeschlagener EHC-Akteure musste zwar fortgesetzt werden (Robert Hoffmann musste heute auf Patrik Cerveny, Alexander De Los Rios, Simon Danner, Luca Trinkberger, Lennart Otten, David Makuzki und Konstantin Bongers verzichten), jedoch kehrte Marvin Neher in die Formationen der Wölfe zurück und die Rückkehr von Tor Immo sorgte dafür, dass der EHC erstmals in dieser Saison mit vier Importspielern auflaufen konnte. Freiburgs Goldhelm stürmte wie schon vor seinem Ausfall neben Nikiolas Linsenmaier; ebenso wie in den letzten beiden Spielen war dessen anderer Sturmpartner Martin Réway.

Im ersten Drittel sahen den EHC – nicht nur in dessen tatsächlicher Ein-Mann-Überzahl – powerplayartige Szenen des öfteren das Dresdner Drittel besetzen. Und selbst im Powerplay der Gäste, das sich am Sonntag im Hinspiel mit gleich drei Treffern doch so torgefährlich gezeigt hatte, präsentierten sich die Wölfe gegen Ende dieser zweiminütigen Phase als Mannschaft mit Biss und Zug nach vorne. Doch trotz diesem spielerischen Übergewicht, das auch am Sonntag über Strecken das Spiel dieser beiden Teams geprägt hatte, musste das Rudel mit einem 0:2-Rückstand in die erste Pause gehen. Dresden hatte nämlich zwei Unzulänglichkeiten des Rudels ausgenutzt – so wurde eine im Mitteldrittel von der Bande abspringende Scheibe von Tom Knobloch in einem Alleingang in zählbaren Erfolg umgewandelt und ein Scheibenverlust der Wölfe in deren eigenem Drittel endete mit dem 0:2 durch Tomas Andres. Umso bitterer war dieser weitere Treffer der Eislöwen, weil die Reihe um Immo, Réway und Linsenmaier – in dieser Reihenfolge die Eisfläche überbrückend – in spektakulärem Zusammenspiel zwischenzeitlich beinahe den vermeintlichen (und zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten) Ausgleich erzielt hätte.

Obwohl sich im zweiten Drittel erneut jeweils ein Powerplay auf beiden Seiten abwechselte, bot der Mittelabschnitt nicht die offensiven Drangphasen der ersten 20 Minuten. Vielmehr nahm das Spiel an Zweikampfintensität zu, was nicht zuletzt in der schlagkräftigen Auseinandersetzung zwischen Hagen Kaisler und Vladislav Filin mündete. Die besten Torchancen boten sich beiden Teams im zweiten Drittel aus Situationen heraus, in denen ein Spieler gerade frisch das Eis betrat – aus einem Wechsel heraus spielte sich Matej Mrazek gefährlich vor das Tor vor Luis Benzing (und zog dabei die eine Strafe, die in diesem Drittel gegen den EHC gepfiffen wurde) und Nikolas Linsenmaier bediente nach dessen Rückkehr von der Strafbank zwei Minuten nach eben jenem Pfiff Marc Wittfoth bei dessen Durchmarsch in die Dresdner Zone. Im Freiburger Powerplay setzten Christian Billich und Shawn O’Donnell einem ihrer starken Angriffe zu Beginn des Drittels noch einen obendrauf – wie kurz danach aber auch Johan Porsberger auf der anderen Seite des Eises konnte auch O’Donnell am langen Pfosten lauernd nichts an einem torlosen zweiten Drittel und dem Stand von 0:2 aus Wölfe-Sicht nach 40 Minuten ändern.

Der weitere Verlauf des Eishockeyabends aus EHC-Sicht lässt sich am Schauplatz der blauen Linie des Gegners erzählen. Dort stellte dieser in den letzten 20 Minuten des Spiels nämlich seine Zweikampfstärke unter Beweis und unterband mehr als einmal die Hoffnung der Wölfe auf eine offensiv stringent geführte Aufholjagd. Ein Scheibenverlust an eben dieser Stelle leitete eine Konterchance der Gäste ein – die dann jedoch im Nachklang zu einer Strafe gegen Dresden führte. Das sich nun anschließende Powerplay der Wölfe – das dritte und letzte des Abends, das ebenfalls leer ausging und dem EHC eine Überzahlbilanz von 0-aus-6 gegen Dresden in diesen beiden letzten Spielen einfuhr – bescherte den 2075 Zuschauern in der Echte-Helden-Arena die besten Chancen für die Hausherren in diesem Schlussdrittel. Diese – meist von Linsenmaier an dessen Platz am rechten Flügel eingeleiteten – Chancen änderten jedoch nichts am Zwei-Tore-Rückstand des EHC.

Diesem setzten die Eislöwen dann jedoch kurz nach Ablauf dieser Strafzeit ihrerseits ein Powerplay-Tor obendrauf. Bei diesem 0:3 – dem insgesamt 11. Tor beider Teams in diesen zwei direkt aufeinander folgenden Spielen – gelang es dabei Tom Knobloch, sich am Ende einer tollen Drei-Mann-Kombination als erster Spieler ein zweites Mal auf der Torschützenliste einzutragen. Dresdens Zweikampfstärke setzte sich nun fort und kreierte gegen den nun alles nach vorne werfenden EHC einige Konterchancen – und schließlich das Empty-Net-Tor zum 0:4-Enstand.

„Neuer Gegner, neues Glück“ heißt es für den EHC dann hoffentlich am Sonntag – dann tritt das Rudel um 18.30 Uhr beim EV Landshut an, den man in dieser Saison schon zweimal (einmal davon zum Saisonauftakt in der Verlängerung) bezwingen konnte.

Tore:
0:1 (05:38) Knobloch (Schwendener, Riedl)
0:2 (16:50) Andres (Kuhnekath, Uplegger)
0:3 (47:16) Knobloch (Porsberger, Knackstedt) – PP1
0:4 (59:57) Suvanto (Schwendener) – EN

Schüsse: Freiburg 32 (13/9/10), Dresden 26 (12/7/7)
Strafen/Strafminuten: Freiburg 4/11, Dresden 4/11
Überzahleffizienz: Freiburg 0-3, Dresden 1-3
Schiedsrichter: Brill, Gossmann / Pfeifer, Lamberger
Zuschauer: 2075

Aufstellung:
Benzing (Salmik)
Réway, Linsenmaier, Immo / Prapavessis, Pokorny
Kiefersauer, O’Donnell, Billich / Sonnenburg, Kaisler
Wittforh, Cressey, Orendorz / Neher, Zernikel
Buchner, Hon / Hochreither

 

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