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28.02.2022

Heimniederlage gegen Kassel

Nach drei Gegentoren innerhalb von drei Minuten im Mitteldrittel hat der EHC Freiburg sein Heimspiel gegen die Kassel Huskies mit 1:3 verloren

Zur Mitte des Spiels hatte fast alles auf einen vielversprechenden Eishockeyabend aus Sicht des EHC hingedeutet: Man führte mit 1:0, erspielte sich zahlreiche Torchancen und war gerade mit einem achtminütigen Offensivreigen in das zweite Drittel gestartet – doch eben diese mangelnde Chancenverwertung sollte sich nun auf unerbittliche Art und Weise rächen: Wie aus dem Nichts gelangen den Gästen drei Treffer, die schon in der 36. Minute den Endstand besiegelten.

Früh im Spiel ließen die Wölfe ihrem Gegner im Drittel vor dem Tor von Luis Benzing relativ viele Freiräume – zahlreiche Icing-Pfiffe gegen den heutigen Gast waren allerdings ein Indiz dafür, dass auf der anderen Seite des Eises auch die Wölfe Druck auf ihren Gegner ausübten. Eine erste Torchance ergab sich, als Simon Danner sich ein Herz nahm und die neutrale Zone durchquerend einen Angriff startete, den er mit einem gefährlichen Schuss abschloss.

Weitere Torchancen erfolgten nun insbesondere nach Fehlpässen oder Unzulänglichkeiten beider Mannschaften im Aufbauspiel – so musste Benzing nach einem Fehlpass einen Abschluss von Corey Trivino entschärfen und Jamie MacQueen tauchte als Resultat einer ähnlichen Situation gefährlich am Freiburger Torraum auf. Doch auch der EHC kam nun nach einer Scheibeneroberung im gegnerischen Drittel zu einer Torchance und setzte diese in zählbaren Erfolg um, indem Alexander Brückmann nach seinem Takeaway Christian Billich in Szene setzen konnte, der mit einem satten Schlenzer in der 12. Spielminute den ersten Treffer des Spiels beisteuerte. Dieser Spielstand von 1:0 hatte auch nach jeweils einem Powerplay auf beiden Seiten nach den ersten 20 Minuten Bestand.

Zu Beginn des zweiten Drittels dauerte es nur 22 Sekunden, bis sich der EHC in seine zweite Überzahl begeben konnte. Diese leitete die eingangs erwähnte Phase von acht Spielminuten ein, die den 1476 Zuschauern in der „Echte Helden Arena“ „Einbahnstraßen-Eishockey“ in Richtung Kasseler Tor präsentierte. Zählbarer Erfolg blieb für den EHC allerdings aus – und dass trotz zwei starken Pässen von jenseits der Torlinie von Nikolas Linsenmaier und einem eben solchen Anspiel von Marc Wittfoth, die Timotejk Sille, Hagen Kaisler und Tyson McLellan jedoch nicht verwerten konnten.

Stattdessen folgte eine fast genau dreiminütige Phase, in der sich im Freiburger Defensivspiel die Passivität wiederholte, die schon zu Beginn des Spiel zu beobachten gewesen war – und diesmal allerdings den Gegner drei Tore auf die Anzeigetafel bringen ließ (ein viertes konnte nur durch eine Glanzparade von Benzing gegen Jake Weidner und dessen Move am Freiburger Torraum vereitelt werden). Nachdem die zwei Tore, die Kassel in Führung brachten, durch die Freiräume im Freiburger Drittel entstanden waren, erzielte schließlich Marco Müller in der 36. Minute mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie das 1:3.

Gegen Ende dieses Mittelabschnitts wiederholte sich der Freiburger Offensivreigen, der jedoch trotz Situationen, wie dem Pass von McLellan auf Sille am langen Pfosten nichts am Zwei-Tore-Rückstand für das Rudel nach 40 Minuten änderte.

Zu Beginn des letzten Drittels kam der EHC – einer weiteren übergreifenden Thematik des Spiels folgend – durch drei Scheibeneroberungen im gegnerischen Drittel zu Torchancen. Diese gehörten nach 40 Sekunden und dann noch einmal nach genau fünf Minuten Timotej Sille und schließlich in der 48. Spielminute Philip Feist.

In eben dieser Minute begann als Resultat einer Zwei-plus-zwei-Minuten-Strafe gegen die Gäste ein langes Powerplay für den EHC. In diesem etablierten sich die Überzahlformationen von Robert Hoffmann durchweg im gegnerischen Drittel und kamen in Form eines Zuges zum Tor von Liam Finlay zu ihrer besten Chance. Nachdem sich Kassel dem folgenden Dauerbeschuss der Wölfe widersetzen konnte, spielten die Gäste ein solides 1-4-Forechecking und nahmen u.a. durch ihre starke Arbeit an der Bande dem letzten Aufbegehren der Wölfe punktuell den Wind aus den Segeln.

Somit ging der EHC punktlos aus einem Spiel heraus, in dem durchaus Potential für mehr bestand – eine höhere Führung (die zur Mitte des Spiels hin durchaus realistisch gewesen wäre) und konstanteres Defensivspiel hätten der Partie – und dem Schicksal der Wölfe am heutigen Abend – an entscheidenden Stellen eine völlig andere Richtung geben können.

Diese wird der EHC versuchen, am Dienstag einzuschlagen, wenn es zum direkten Rückspiel beim heutigen Gegner in Kassel kommt, bevor dann am Donnerstag, 3. März in Form des „Rothaus-Jubiläumsspiels“ das letzte Heimspiel der regulären Saison stattfindet.

Tore:
1:0 (11:18) Christian Billich (Alexander Brückmann, Timotej Sille)
1:1 (32:15) Brett Cameron (Paul Kranz)
1:2 (34:10) Tim Luca Krüger (Brett Cameron)
1:3 (35:21) Marco Müller (Hans Detsch, Corey Trivino)

Schüsse: Freiburg 38 (9/16/13), Kassel 30 (15/10/5)
Strafen/Strafminuten: Freiburg 1/2, Kassel 6/12
Überzahleffizienz: Freiburg 0-6, Kassel 0-1
Schiedsrichter: Marcus Brill, Martin Holzer / Florian Fauerbach, Denis Menz
Zuschauer: 1476

Aufstellung:
Benzing (Hempel)
Sille, Linsenmaier, Billich / Kurz / Kaisler
Finlay, McLellan / Wittfoth / Zernikel, Brückmann
Danner, Feist, Kiefersauer / Trinkberger, Pokorny
Makuzki, Bräuner

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