spielbericht toelz
20.12.2021

Heimniederlage gegen effiziente Tölzer

Am Sonntagabend unterlag der EHC gegen stark dezimierte Tölzer Löwen mit 4-7 vor der Maximalkulisse von 750 Zuschauern. So traten die Gäste aus Oberbayern mit nur elf Feldspielern an. Darunter: die E-Wölfe Jimmy Hertel, Cam Spiro – der gleich fünf (!) Mal traf - und Nico Kolb

Das erste Drittel: Heißer Start
Eigentlich erwischten die Wölfe einen optimalen Start in die Partie als Scott Allen mit einem verdeckten Handgelenkschuss bereits in der sechsten Spielsekunde (!) zur Führung traf. Jedoch währte diese Freude nicht lange. Ausgerechnet ex-Wolf Cam Spiro traf noch vor Ablauf der ersten Spielminute zum Ausgleich. Vorausgegangen war ein Scheibenverlust im eigenen Drittel, den die Löwen eiskalt bestraften. Nur wenige Minute später bot sich ein ähnliches Bild: Wieder nutzten die Gäste einen Scheibenverlust der Hausherren, wieder stand Cam Spiro am langen Pfosten richtig und hatte keine Mühe flach zur Tölzer Führung einzuschieben. Im weiteren Verlauf gelang es dem EHC bis ungefähr zur Hälfte des Eröffnungsdrittels nicht, die wenigen Tölzer Spieler ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Das taktische Mittel, dem EHC das Mitteldrittel mehr oder weniger zu überlassen, ging voll auf. Immer wieder gelang es, Freiburger Angriffsbemühungen im Keim zu ersticken. Was in der zweiten Hälfte des Drittels dennoch durch kam, entschärfte der starke Tölzer Goalie Jimmy Hertel. So verhinderte er weitere Gegentore unter anderem gegen Philip Feist, der einen Alleingang nicht verwerten konnte, und gegen Liam Finley, dessen abgefälschter Schuss er aus kurzer Distanz stark mit der Fanghand parierte.

Das zweite Drittel: Kalt erwischt
In den ersten gut sechs Minuten des zweiten Drittels boten sich dem EHC in Form von zwei Überzahlspielen gute Gelegenheiten, ins Spiel zurückzukommen und den Ausgleich zu erzielen. Jedoch gelang dies nicht. Im Gegenteil: Die Tölzer Löwen nutzten die erste Freiburger Strafzeit umgehend zum Ausbau der Führung. Tyler McNeely musste nach sieben Sekunden Powerplay aus kurzer Distanz nur noch einschieben. Was folgte waren sichtbare Bemühungen der Wölfe, läuferisch eine Schippe draufzulegen, um den Druck auf die Löwen-Abwehr zu erhöhen. Dies gelang – auf Umwegen und, wie sich herausstellen sollte, nur temporär – in der 33. Spielminute. Ein Danner-Schuss wurde von Jimmy Hertel so unglücklich abgewehrt, dass die Scheibe via Ian Brady zur perfekten Vorlage für Philip Feist mutierte, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, das 2-3 zu erzielen. Die Reaktion der Gäste auf diesen Anschlusstreffer war bemerkenswert. So suchten sie nun wieder verstärkt ihr Heil in der Offensive und trafen in unvergleichlich effizienter Manier noch drei Mal, davon ein Mal im Powerplay, zur 6-2 Führung nach 40 Minuten. Alle drei Treffer resultierten aus starkem Kombinationsspiel, was in der Freiburger Deckung immer wieder Lücken entstehen ließ, was die Treffer letztendlich begünstigte.

Das dritte Drittel: Freiburg verkürzt
Deutlich aktiver wurden die Wölfe, die jetzt mit Patrik Cerveny anstatt Luis Benzing im Tor aufliefen, im dritten Drittel. Läuferisch nochmals verbessert und zielstrebiger stellten sie die Gäste ein ums andere Mal vor Probleme. Das ersehnte frühe Anschlusstor gelang in der 45. Minute, als Tyson McLellan mit viel Geschwindigkeit ins Tölzer Drittel lief und den mitgelaufenen Liam Finlay bediente, welcher aus spitzem Winkel Hertel überwand. Die Hoffnung auf ein Comeback wurde noch größer, als sieben Minuten später ein toll herausgespieltes Powerplaytor von Marc Wittfoth zum 4-6 führte. Weiter drückten die Wölfe auf das fünfte Tor, vergaben aber eine top Torchance im Powerplay in der 53. Spielminute aus kürzester Distanz. Gut zweieinhalb Minuten vor Schluß nahm Freiburg seine Auszeit und agierte fortan mit sechs Angreifern – bis Cam Spiro zwei Minuten vor Schluss mit seinem 5. Treffer des Abends ins leere Freiburger Tor die endgültige Entscheidung erzielte.

Fazit
Die Tölzer Löwen boten über 60 Minuten eine bemerkenswerte Leistung indem sie die Wölfe über weite Strecken der Partie nicht ins Spiel kommen ließen. So waren die Gäste den Wölfen an diesem Abend taktisch, läuferisch und körperlich überlegen. Knackpunkt des Spiels waren die beiden Tölzer Treffer in den letzten beiden Spielminuten des zweiten Drittels. Positiv: Bereits am Dienstag bietet sich den Wölfen die Gelegenheit, wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren.

Tore:
1:0 (00:06) Scott Allen (Jordan George, Nick Pageau)
1:1 (00:48) Cam Spiro (Lubor Dibelka, Markus Eberhardt)
1:2 (03:07) Cam Spiro George (Dennis Miller, Tyler McNeely)
1:3 (29:09) Tyler McNeely (Ian Brady, Lubor Dibelka) – PP1
2:3 (32:03) Philip Feist (Simon Danner, Nikolas Linsenmaier)
2:4 (34:03) Cam Spiro (Dennis Miller, Maximilian Leitner)
2:5 (38:20) Philipp Schlager (Tyler McNeely, Lubor Dibelka) – PP1
2:6 (39:29) Cam Spiro (Lubor Dibelka, Philipp Schlager)
3:6 (44:49) Liam Finlay (Tyson McLellan, Nick Pageau) – PP1
4:6 (51:14) Marc Wittfoth (Tyson McLellan, Nick Pageau) PP1
4:7 (58:05) Cam Spiro (Philipp Schlager)

Strafminuten: Freiburg 6, Bad Tölz 12
Überzahl-Effizienz: Freiburg 2-6, Bad Tölz 2-3
Schüsse: Freiburg 49 (16/12/21), Bad Tölz 18 (6/18/4)
Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi, Alexander Singer / Sören Kriebel, Lisa Linnek
Zuschauer: 750 (ausverkauft)

Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Allen, George, Feist / Zernikel, Pageau
Wittfoth, McLellan, Finlay / Danner, Brückmann
Feist, Linsenmaier, Pokorny / Neher, Kaisler
Trinkberger, Tschwanow, Makuzki

Zurück