16.01.2005

Glücklose Wölfe unterliegen Duisburg

Viele Chancen aber keine Punkte: Die Wölfe Freiburg haben am heutigen Abend das Spitzenspiel gegen den EV Duisburg mit 3:4 verloren. Bemerkenswert: Zwei der vier Duisburger Treffer fielen in Freiburger Überzahl. Bei den Wölfen gab kurzfristig Neuverpflichtung Cory Laylin sein Debüt im Rothaus-Dress, da Torwart Christian Bronsard bei seiner Frau im Krankenhaus weilte, die kurz nach Spielende ein Mädchen zur Welt brachte. In einer von beiden Teams packend geführten Partie stand mehrfach Schiedsrichter Aumüller im Mittelpunkt des Geschehens. So verhängte Aumüller im Mitteldrittel einen umstrittenen Penalty gegen die Wölfe, im Schlussdrittel verweigerte das Zebra den Freiburgern einem Treffer (Lipsett) wegen Abseits die Anerkennung. Unter dem Strich müssen sich die Wölfe, die durchaus zu gefallen wussten, aber an die eigene Nase fassen: Denn immer wieder scheiterten die Freiburger am starken EVD-Torwart Koslow, noch dazu trafen Zelenka und Lipsett nur das Gestänge.

Spielbericht
Gleich mehrere Umstellungen musste Trainer Pavel Gross vor Partie in seinem Team vornehmen. Hatte sich doch im Vorfeld der Partie nicht nur Neuzugang Cory Laylin in Freiburg eingefunden, auch hatte sich Stammkeeper Christian Bronsard kurzfristig abgemeldet, da seine Frau in freudiger Erwartung war. Somit hütete Back-Up Thomas Jetter das Allerheiligste der Wölfe. Zu seiner Vertretung hatte Gross Ralf Kampfmann aus der 1b-Mannschaft nominiert. Weiterhin verzichten mussten die Wölfe auf ihren Kapitän Henrik Hölscher, der weiter an seiner Fingerverletzung laborierte und von Steve Palmer vertreten wurde. Auf Seiten des EV Duisburg lief Ex-Wolf Leo Stefan entgegen mancher Erwartung doch auf um seine Mannschaft zu verstärken. Von seinem ehemaligen Publikum wurde er mit gellenden Pfiffen begrüßt.

Gewohnt offensiv präsentierten sich die mit sieben Verteidigern ausgestatteten Wölfe zu Beginn der Partie. Doch die ebenfalls offensiv starken Gäste hielten dagegen. So entwickelte sich eine interessante, sehenswerte Partie mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Dabei zeichnete sich Jetter im Tor der Gastgeber gleich mehrfach durch gute Saves aus. Der erste Treffer des Abends war den Wölfen vorbehalten. In der achten Spielminute, Schiri Aumüller hatte gerade mit Seifert und McDonnel gleich zwei Füchse auf die Strafbank verbannt, zockte Vadim Rifel den Rebound eines Fox-Schusses unhaltbar über den am Boden liegenden Koslow. Weitere gute Möglichkeiten dieser doppelten Überzahl blieben ungenutzt. Doch Duisburg blieb unbeeindruckt. Souverän leisteten sie den Anweisungen ihres Trainers folge, sodaß sich die Spielanteile beider Mannschaften im ersten Drittel insgesamt die Wage hielten. Ärgerlich aus Wölfe Sicht war nur der dumme Ausgleich, den man sich drei Minuten vor der Pause doch noch einfing. Wie zuletzt gegen Crimmitschau sorgte ein Schnitzer (Parrish) in Überzahl dazu, dass der Gegner ein schnelles Break erfolgreich abschließen konnte. Der von Mc Neil erzielte Treffer zum 1:1 war damit der insgesamt vierte dieser Art, den die Wölfe in dieser Saison verkraften mussten.

Drittel zwei durften die Wölfe in Überzahl beginnen. Leo Stefan musste zwei Minuten in der Kühlbox absitzen. In einer starken Überzahl erarbeitete sich Freiburgs Special-Team einige gute Einschussmöglichkeiten. Die dickste davon vergab 1:0-Torschütze Vadim Rifel in der 22. Minute, als er vor dem leeren Tor stehend vorbeischießt. Eine Fahrlässigkeit die sich rächen sollte. In der 27. Minute entschied Schiedsrichter Aumüller auf Penalty für Duisburg. Eine umstrittene Entscheidung. McNEil verwandelte diese Chance eiskalt und brachte den EVD damit in Führung. In einer Phase, in der die Emotionen ob dieses Treffers noch hoch kochten, ließ sich Aumüller dann zur zweiten Fehlentscheidung binnen Minuten hinreißen und schickte Fox für einen angeblichen Stockschlag auf die Bank. Doch diese Strafe überstanden die Wölfe ohne weitere Blessuren. Mit Chris Lipsett setzte ein weiterer Wölfe-Stürmer sogar einen Schuss an den Pfosten des gegnerischen Tores. Die Wölfe hatten also Wut im Bauch, sodaß sie das Tempo entsprechend erhöhten. Eine Maßnahme die sich voll auszahlen sollte. In der 32. Minute setzte sich Vadim Rifel gegen zwei EVD-Defernder durch, um kreiste das Tor und passte auf Neuzugang Laylin. Koslow konnte noch zwei Mal retten, bevor erneut Rifel, die Scheibe über die Linie setzte. Doch der vierdiente Ausgleich wurde postwendend wieder verspielt. Nur 120 Sekunden später gingen die Füchse wieder in Führung. Nach klugem Pass von Boisvert gelang Kent McDonnel den Puck mit einem tollen Handgelenksschuss ins Tor zu schießen. Somit ging der Zwischenabschnitt genauso knapp wie unverdient an die Gäste.

Zu Beginn von Abschnitt drei stand zunächst Patrick Koslow im Mittelpunkt des Geschehens. Der Gästekeeper konnte sich gleich zwei Mal binnen weniger Sekunden gegen Rifel und Palmer auszeichnen. Er kratze damit zwei absolute Hochkaräter mit tollen Reflexen von der Linie. In dieser Phase hatte die Partie noch nichts von ihrer Brisanz eingebüßt und zehrte noch von den Fehlentscheidungen von Aumüller, welche große Emotionen dies und jenseits der Bande hervorgerufen hatte. Diese drohten überzukochen, als Chris Lipsett in der 48. Minute ein Tor schoss, was wegen einer Abseitsstellung nachträglich nicht gegeben wurde. „Aufhören“ tönte es von den Rängen und es sollte einige Zeit gehen, bis sich die Gemüter wieder beruhigt hatten. Dafür sorgte Jiri Zelenka in der 51. Minute, als er den Rebound eines Laylin Schusses über den chancenlosen Koslow ins Tor setzte. Doch wie schon beim letzten Wölfe-Tor ließ die Antwort des EVD nicht lange auf sich warten. Als Schiedsrichter Aumüller Sekunden nach dem Ausgleich mit Danner und Wolf gleich zwei Wölfe gleichzeitig auf die Bank verbannte, nutzte Hugo Boisvert diese 5-3 Überzahl zur 3:4 Führung aus. Freiburg gab sich aber noch nicht geschlagen. Trotz des erneuten Rückstandes und der „Benachteiligungen“durch Schiri Aumüller kämpften die Wölfe aufopferungsvoll weiter. Ein ums andere Mal war aber bei Koslow Endstation. Mit Lipsett, Fox, Rifel und Fritzmeier scheiterten in der direkten Folge gleich vier Akteure nach großen Chancen. So bemühten sich die Wölfe schließlich umsonst. Viel Dusel, ein in der Schlussphase auswärtslastig-pfeifender Schiedsrichter und ein Top-Keeper sorgten letztlich dafür, dass der EVD die volle Punktausbeute mit zurück ins Ruhrgebiet nehmen kann.

Statistik:
1:0 (08:19) 5-3 Rifel (Fox, Parrish)
1:1 (16:40) 4-5 Mc Neil (Boisvert)
1:2 (26:54) 4-5 Penalty McNeil
2:2 (32:25) Rifel (Laylin)
2:3 (34:25) Mc Donnel (Boisvert)
3:3 (50:16) 5-4 Zelenka (Laylin, Rifel)
3:4 (51:41) 5-3 Boisvert (Johansson)

Strafen: Freiburg: ; Duisburg: plus 10min Disziplinarstrafe Gorgenländer
Schiedsrichter: Aumüller
Zuschauer: 2026
Spieler des Abends: Freiburg: Rifel; Duisburg: Boisvert

Alle Ergebnisse
Lausitzer Füchse - Schwenninger ERC 3:1 (2:0, 0:0, 1:1)
REV Bremerhaven - Landshut Cannibals 0:1 n.P. (0:0, 0:0, 0:0)
Wölfe Freiburg - EV Duisburg 3:4 (1:1, 1:2, 1:1)
ESV Kaufbeuren - Tölzer Löwen 4:1 (0:0, 3:0, 1:1)
Eisbären Regensburg - Straubing Tigers 4:3 (2:0, 2:2, 0:1)
SC Bietigheim-Biss. - ESC Moskitos Essen 8:3 (4:1, 2:0, 2:2)
1. EV Weiden - ETC Crimmitschau 1:3 (0:0, 1:2, 0:1)

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