bibi wh spielbe
24.12.2025

Fulminanter Derby-Schlussakt

Durch drei Tore innerhalb von vier Minuten erhöht der EHC Freiburg im letzten Drittel seine Führung gegen die Bietigheim Steelers auf 5:1 und startet schließlich mit einem 5:3-Erfolg in die zweite Saisonhälfte.

„Der EHC ist wieder da“, ertönte es lange nach Spielende aus der Nordkurve, die zu diesem Zeitpunkt, nach erneuter Rückkehr des Teams aus der Kabine, Fabian Ilestedt im Bollenhut vor sich tanzen sah. In einer über weite Strecken holprig verlaufenden Saison hatten sich die Wölfe somit ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gemacht, indem sie wenige Stunden vor Heiligabend vor einer ausverkauften Echte-Helden-Arena eine Serie von drei Siegen in fünf Tagen komplettierten.

Das Endergebnis spiegelt dabei den Verlauf des Spiels nur ansatzweise wieder. Über zwei Drittel hinweg verlief das Baden-Württemberg-Derby zwar auf Augenhöhe, Freiburg lag allerdings ab der 8. Minute stets in Führung, baute diese im zweiten Drittel auf zwei Tore aus und zog schließlich zu Beginn des Schlussabschnitts davon, ehe Bietigheim in den letzten zehn Spielminuten die sprichwörtliche Ergebniskosmetik betrieb.

Als Garant für den Freiburger Erfolg sei zunächst Fabian Hegmann genannt, der nach seinem Shutout am Freitag insbesondere im zweiten Drittel die Führung der Wölfe aufrechterhielt – und auf der anderen Seite des Eises glänzte erneut Fabian Ilestedt, der einen Hattrick erzielte und der primäre Vorlagengeber der anderen beiden Freiburger Treffer war. Dabei assistierte er sich im übertragenen Sinne bei zwei seiner Treffer selber, indem er einem Gegenspieler den Puck abnahm und im Alleingang traf (2:0; 5:1), vollstreckte einen Schlenzer von Eero Elo in Überzahl (1:0) und setzte zu Beginn des Torreigens im letzten Drittel seine beiden Reihenkollegen mustergültig in Szene, als Travis Ewanyk zum 3:1 und Shawn O’Donnell zum 4:1 einnetzten.

Doch bis zum Beginn dieses Torreigens in der 44. Minute ereignete sich das besagte Spiel auf Augenhöhe: In einem ersten Drittel, in dem sich beide Teams weitestgehend neutralisierten, waren Torchancen auf die Powerplays beschränkt, die sich auf beiden Seiten des Eises ereigneten. Freiburg stand in seinen beiden Unterzahlsituationen äußerst kompakt, blockte viele Schüsse des Gegners und ließ letztlich lediglich einen One-Timer von Steelers-Goldhelm Jack Dugan zu, der auch schon bei der 1:4-Niederlage der Wölfe im Ellental vor genau einem Monat im Powerplay seiner Farben zugeschlagen hatte.

Gut fünf Minuten später spiegelten sich dann die Bilder: Vor der Nordkurve war es dann erneut ein Schuss in Überzahl vom linken Flügel – mit dem Unterschied, dass dieser nun zu einem Torerfolg führte. Eero Elo war es, der in dieser für ihn gewohnten Position abzog und somit dafür sorgte, dass Ilestedt im Slot den EHC in Führung bringen konnte (1:0, 8.).

Zu Beginn des zweiten Drittels konnten die Wölfe diese nach lediglich 47 Sekunden ausbauen, als Fabian Ilestedt seine eigene Scheibeneroberung in der neutralen Zone eiskalt verwerten konnte (2:0, 21.). Dies leitete eine Phase ein, in der die Wölfe diesen Spielbereich zwischen den blauen Linien unter Kontrolle hatten – so kam Nikolas Linsenmaier ebenfalls auf diesem Weg zu einer Torchance und Ilestedt zog mit einem weiteren Puckgewinn die zweite Überzahl für den EHC und hätte beinahe für eine Drei-Tore-Führung gesorgt, als er in eben dieser Situation mit einem Rückpass zwischen den eigenen Beinen hindurch Travis Ewanyk in Szene setzte – was sich letztlich als eine Vorschau auf den Schlussakt entpuppte.

Kurzzeitig zeigte sich Blau-Weiß-Rot durch kleinere Fehler anfällig für Konter, was Cole Fonstad die erste seiner drei Chancen in diesem zweiten Drittel bereitete und Bastian Eckl gleich eine Doppelchance einheimste. Fabian Hegmann, der im alternierenden System des Sechs-Punkte-Wochenendes heute wieder den Vortritt vor Patrik Cerveny erhielt, zeigte sich aber als zuverlässiger Rückhalt, der auch in unübersichtlichen Situationen zwei Tip-ins des Gegners entschärfte, von denen einer Fonstad gehörte und der andere Marek Racuk. Diesem war es in der 33. Minute unmittelbar nach Ablauf des dritten Powerplays für Bietigheim gelungen, den Anschlusstreffer zum 2:1 zu erzielen, was den EHC zum zweiten Mal mit einer Ein-Tor-Führung zurück in die Kabine gehen ließ.

Zu Beginn des letzten Drittels erspielte sich der EHC die größeren Spielanteile und leitete damit die eingangs erwähnte Phase ein, in der er mit drei Toren binnen vier Minuten entscheidend davonzog. Die ersten beiden dieser Treffer entstanden durch Traumvorlagen von Fabian Ilestedt – nun mit erfolgreichem Ausgang auf Travis Ewanyk (3:1, 44.) und dann im Powerplay von jenseits der Torlinie auf Shawn O’Donnell (4:1, 46.). Und schließlich wiederholte Ilestedt sein Glanzstück aus dem zweiten Drittel und erzielte erneut nach einer Scheibeneroberung in der neutralen Zone per Alleingang – diesmal mit der Rückhand – einen Treffer (5:1, 47.).

Nach einem zu diesem Zeitpunkt nicht mehr allzu gefährlich erscheinenden Anschlusstreffer der Steelers (5:2, 50.) tauschten die Mannschaften in den letzten zehn Spielminuten erneut Powerplays aus. Dabei stand der EHC in nummerischer Unterlegenheit kompakt, vermochte es andererseits jedoch nicht, sein eigenes Überzahlspiel in der gegnerischen Zone zu etablieren. Es verblieben sechs Minuten, in denen die Gäste versuchten, Druck aufzubauen, jedoch erst 28 Sekunden vor Ende zu einem weiteren Treffer durch Mick Hochreither kamen, der an diesem erfolgreichen Eishockey-Abend für Blau-Weiß-Rot jedoch nichts mehr zu rütteln wusste.

Diese Serie von drei Siegen in drei Spielen binnen fünf Tagen (und insgesamt sogar vier Spielen in Folge) hätte im Zuge des gewohnt eng getakteten Rhythmus der Weihnachtstage zu keinem besseren Zeitpunkt erfolgen können. Nun geht es für die Wölfe am Zweiten Weihnachtsfeiertag weiter, wenn sie zweimal in Folge in Bayern antreten werden – am 26.12. in Kaufbeuren und am 28.12. in Landshut, bevor am 30.12. die Blue Devils Weiden zum Jahresabschluss in der Echte-Helden-Arena gastieren werden.

Tore:
1:0 (07:42) Ilestedt (Elo, Linsenmaier) – PP1
2:0 (20:47) Ilestedt
2:1 (32:18) Racuk (Fonstad)
3:1 (43:09) Ewanyk (Ilestedt, Schindler)
4:1 (45:32) O’Donnell (Ilestedt, Elo) – PP1
5:1 (46:50) Ilestedt
5:2 (49:52) Sturm (Dronia, Racuk)
5:3 (59:32) Hochreither (Preibisch, Sturm)

Schüsse: Freiburg, Bietigheim
Strafminuten: Freiburg 15, Bietigheim 15
Überzahleffizienz: Freiburg 2-4, Bietigheim 0-4
SchiedsrichterInnen: Moosberger, Blankart / Jung, Ernst
Zuschauer: 3500 

Aufstellung:
Hegmann (Cerveny)
Schwamberger, Linsenmaier, Elo / Kühnhauser, Ventelä
Ilestedt, Ewanyk, O’Donnell / Hempel, De Los Rios
Mühlbauer, Kretschmann, Majher / Heider, Schindler
Ludwig, Airich / Trinkberger

Zurück

Nächstes Heimspiel:

30.12.2026 - 19:30
EHC Freiburg Logo
VS
Blue Devils Weiden Logo