Wittfoth Tramm Hungerecker 3
27.10.2019

Freiburg verspielt Zwei-Tore-Führung in Kassel

Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel bei den Kassel Huskies mit 3-5 verloren.

Freiburg verspielte im letzten Drittel eine 3-1-Führung und musste nach vier späten Gegentoren mit leeren Händen nach Hause fahren.

So lief das Spiel

Im ersten Drittel sahen die mehr als 3000 Zuschauer im Kasseler Eisstadion ein taktisch geprägtes Spiel, bei dem beide Teams den Fokus auf eine stabile Defensive setzten. Dass es überhaupt Tore zu bejubeln gab, lag zum einen an der nicht zu leugnenden Offensiv-Power der Huskies, gegen die im Grunde kein DEL-2-Team über 60 Minuten gefeit ist - und zum anderen am unglaublich effizienten Powerplay der Wölfe, mit dessen Hilfe sie das 1-0 durch Spencer Humphries in Person von Luke Pither ausgleichen konnten.

Drittel Nummer Zwei sollte ebenfalls eine beeindruckende Defensivleistung zeigen – allerdings nur noch auf Seiten der Gäste. Während Freiburg nämlich hinten weiterhin stabil stand und kaum eine größere Chance zuließ, hielt bei Kassel nun doch das eine oder andere Mal der berüchtigte Schlendrian Einzug. Insbesondere vor dem 1-3 durch Pither ließen sich die Gastgeber von den früh Druck ausübenden Freiburgern den Schneid abkaufen – Cam Spiro fing schließlich einen Fehlpass im Angriffsdrittel ab, spielte schön vors Tor auf Pither und der Kanadier verludt Leon Hungerecker im Kasten der Huskies. Da gerade einmal 30 Sekunden zuvor Niko Linsenmaier einen Schuss von Patrick Kurz unhaltbar abgefälscht hatte, gingen die Wölfe mit einer verdienten Zwei-Tore-Führung in die letzte Pause.

Als knapp über sieben Minuten im Schlussdrittel gespielt waren, sah es weiterhin nach einem relativ souveränen Auswärtssieg für Freiburg aus. Die Gäste ließen wenig bis nichts zu und Kassel wirkte in dieser Phase nicht, als glaubten sie noch an das Comeback. Doch dann unterlief der Freiburger Hintermannschaft der letztlich entscheidende Fehler: Komplett ungedeckt und mit viel Speed fuhr Stephan Tramm ins Angriffsdrittel ein, bekam den perfekten Pass in den Rückraum – und ließ Ben Meisner im Tor der Wölfe mit seinem platzierten Schlenzer keine Chance. Durch diesen Anschlusstreffer aus dem Nichts nahm das Spiel nun eine vollkommen neue Richtung – Kassel besann sich auf seine Offensiv-Power, Freiburg wurde nervös und ließ sich mehr und mehr unter Druck setzen. Und so kam es, wie es kommen musste: Als Marvin Neher im eigenen Drittel seinen Schläger verlor, gelang es den Huskies unmittelbar, eine de-facto-Überzahlsituation aufzubauen und Denis Shevyrin überwand Meisner zum Ausgleich. Und zu allem Überfluss schaffte es der EHC letztlich auch nicht, sich zumindest in die Overtime zu retten. Stattdessen lief man in der allerletzten Minute in einen Konter, den die Gastgeber astrein ausspielten und in Person von Lois Spitzer den umjubelten Siegtreffer erzielten. Wenige Sekunden später traf dann auch noch Corey Trivino zum 5-3-Endstand ins leere Tor.

Fazit

Nach 47 Minuten hätte sich in Kassel niemand über einen bis dahin voll und ganz verdienten Auswärtssieg der Freiburger beschweren können. Doch wie wir alle wissen, dauert so ein Eishockeyspiel nunmal 60 Minuten. Und in den letzten 13 zeigten die Huskies, wieso sie ein Spitzenteam dieser Liga sind – und der EHC, wieso es nicht nur eine Binsenweisheit ist, mit Führung im Rücken nicht das Spiel nach vorne einzustellen.

Tore:
05:51 1-0 Spencer Humphries (Noureddine Bettahar)
08:43 1-1 Luke Pither (Marc Wittfoth, Cam Spiro) - PP1
30:28 1-2 Nikolas Linsenmaier (Patrick Kurz, Scott Allen)
31:03 1-3 Luke Pither (Philip Rießle, Cam Spiro)
47:53 2-3 Stephan Tramm (Ben Duffy, Alexander Karachun)
56:14 3-3 Denis Shevyrin (Spencer Humphries, Richard Mueller)
59:10 4-3 Lois Spitzner (Austin Carroll, Richard Mueller)
59:18 5-3 Corey Trivino - ENG

Strafzeiten: Kassel 8, Freiburg 4
Schiedsrichter: Florian Fauerbach, Eugen Schmidt / Maxim Huttenlocher, Artur Stach
Zuschauer: 3.152

Die Freiburger Aufstellung:
Meisner (Meder)
Spiro, Pither, Betzold / Rießle, Pageau
Allen, Linsenmaier, Billich / Neher, Kurz
Saakyan, Neuert, Wittfoth / Bauhof, Trattner
Christmann, Herm, Kunz

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