11.01.2006

Freiburg unterliegt starken Tölzern

Es war die Abschiedsvorstellung von Wölfe-Goalie Edgars Masalskis, die Gäste aus Bad Tölz verwehrten dem lettischen Nationaltorhüter jedoch einen erfolgreichen Abend. Vor allem die Special Teams sowie das Bullyspiel machten den Unterschied zugunsten der Tölzer Löwen aus. Die ersten Minuten gehörten dem EHC, doch schon die erste Überzahlmöglichkeit nutzten die Gäste zur 1:0 Führung durch Dubé in der 7.Minute. Ketter saß noch auf der Strafbank, Billich war ihr gerade entschwunden, als Dubé nach einem Tölzer Dauerfeuer ins halbleere Tor einnetzen konnte. Eine doppelte Überzahl für die Wölfe und einen Pfostentreffer der Gäste später konnte der EHC schließlich den den Ausgleich zu erzielen. Im Angriffsdrittel gewann Freiburg das Bully und Samendinger konnte im Nachsetzen Gäste-Goalie Suvelo überwinden.

Das zweite Drittel begann mit der "One and a half man" Show des Martin Kotasek. Mamonovs lancierte den Tschechen, der in das Tölzer Drittel vorstieß. Den ersten Gegenspieler ließ er gekonnt aussteigen, um beim zweiten Löwen noch eins draufsetzen. Der Weg auf Suvelo war frei, ein schön angesetzter Move von Kotasek, doch der Tölzer Schlussmann spitzelte Kotasek die Scheibe weg - Mamonovs bedankte sich und brachte die freiliegende Scheibe im leeren Tor unter. Ab der 32.Minute folgte jedoch die Phase, in der die Partie entschieden wurde. Zunächst saß Samendinger draußen, als Hoffmann die Scheibe von der Linie kratzte, gegen Masalskis allerdings eine Strafe wegen Crosschecks ausgesprochen wurde. Der Freiburger Torwart machte dem Schiedsrichter deutlich, wie er die Situation beurteilte: der Lette ließ sich demonstrativ auf den Boden fallen, um eine Schwalbe zu signalisieren - daraufhin setzte es noch eine Disziplinarstrafe, Bad Tölz durfte mit zwei Mann mehr agieren. Konnte Masalskis kurze Zeit später den Puck mit einer tollen Reaktion noch vor der Linie stoppen, war er wenige Sekunden später machtlos. Zwei Sekunden bevor sich die Strafbanktür für Samendinger öffnen sollte, erzielte Borzecki den Ausgleich und eine halbe Minute später brachte MacSweyn die Gäste wieder in Front. Während Freiburg eine folgende Überzahl nicht verwerten konnte, nutzten die Gäste ihre Powerplays konsequent aus.

Im Schlussdrittel merkte man den Wölfen an, dass die Kräfte schwindeten, so waren die Freiburger zwar bemüht, aber konnten nur noch selten gefährlich werden. Stattdessen nutzte Tölz, das sich verstärkt auf die Defensive beschränkt hatte, ein weiteres Powerplay zum 2:4 durch Urban aus. Zwei Minuten vor Ende nahm Svetlov Masalskis zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, wenige Sekunden später markierte Reader mit einem Empty-Net-Goal das 2:5. In der Schlussminute besorgte der ehemalige Freiburger Fritzmeier dann den Endstand.

Der Schlüssel zum Erfolg lag bei den Special Teams. Bad Tölz spielte nicht nur ein gutes Powerplay, sondern verstand es auch mit einem starken Penalty Killing das Freiburger Überzahlspiel zu entschärfen. Die Wölfe selbst fanden an diesem Abend kein Mittel, um ihr Powerplay erfolgreich zu gestalten. Außerdem gewannen die Gäste beachtlich mehr Bullies als Freiburg, ein zusätzlicher Faktor für den Tölzer Sieg. Löwen-Coach Kammerer zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden, sein Gegenüber Svetlov konnte dies nur bedingt tun. Vor allem das Powerplay seines Teams musste der Freiburger Trainer kritisieren und verwies auf das sehr gute Überzahlspiel der Gäste. Eine schlechte Nachricht gab es bei den Wölfen noch zu vermelden. Ravil Khaidarov musste im 2.Drittel verletzt ausscheiden, es wird eine Innenbandverletzung vermutet. Eine genauere Untersuchung soll nun Klarheit bringen.

Auch wenn das Ergebnis nicht stimmte, so verblieben fast alle Fans nach Spielende in der Halle, um "Eddy" Masalskis zu verabschieden. In seiner letzten Partie im Wölfe-Dress hatte Masalskis einmal mehr seine Klasse unter Beweis gestellt. Dreimal fischte er in Weltklasse-Manier die Scheibe von der Linie und bewahrte sein Team immer wieder glanzvoll vor Gegentoren. Nach der Partie wurde er für die Wahl zum Spieler des Monats Oktober gekürt. So kam Masalskis zu einer letzten verdienten Ehrenrunde und wurde von den Fans frenetisch gefeiert. Eine letzte Darbietung von Eistanzeinlagen aus dem Hause Masalskis und die Welle mit den Fans, dann schritt der lettische Nationaltorhüter ein letztes Mal durch den Zamboni-Gang.

Für die Wölfe - nach der Niederlage nun auf dem sechsten Rang platziert - geht es am Freitag bereits weiter, ab sofort ohne Masalskis. Der Spielplan führt den EHC zum heutigen Gegner nach Bad Tölz. Die Gelegenheit, sich direkt für die heutige Niederlage zu revanchieren. Spielbeginn in der Hacker-Pschorr-Arena ist um 19:30 Uhr, eventuell wird die Partie auf unserem entracom-Liveticker übertragen.



Statistik:

EHC Freiburg - Tölzer Löwen 2:6 (1:1, 1:2, 0:3)

0:1 (06:48) Dubé (Schönberger, Schinköthe) 5-4
1:1 (15:38) Samendinger (Khaidarov) 6-5
2:1 (20:56) Mamonovs (Kotasek)
2:2 (33:50) Borzecki (Dubé) 5-3
2:3 (34:24) MacSweyn (Schinköthe, Dubé) 5-4
2:4 (54:15) Urban (Curth) 5-4
2:5 (58:18) Reader (Borzecki) 5-6
2:6 (59:39) Fritzmeier (Fischhaber, Schinköthe)

Strafen: Freiburg 12 plus Disziplinarstrafe Paule und Masalskis - Bad Tölz 20
Schiedsrichter: Huber (Memmingen)
Zuschauer: 1271

Spieler des Abends: Henkel (Freiburg) - Dubé (Bad Tölz)


Alle Ergebnisse:

Eisbären Juniors Berlin - Blue Devils Weiden 4:3 n.P. (1:1, 1:1, 1:1)
Hannover Indians - Starbulls Rosenheim 4:3 n.P. (1:2, 1:1, 1:0)
SC Riessersee - EC Peiting 3:0 (0:0, 3:0, 0:0)
Heilbronner Falken - EV Ravensburg 7:4 (1:1, 5:3, 1:0)
EHC Klostersee - Ratinger Ice Aliens 2:4 (1:1, 1:1, 0:2)
TEV Miesbach - EV Füssen 4:7 (1:0, 1:2, 2:5)
EHC Freiburg - Tölzer Löwen 2:6 (1:1, 1:2, 0:3)

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