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28.03.2021

Freiburg unterliegt in Bad Tölz

Der EHC Freiburg unterlag am Sonntagnachmittag mit 2:5 im bayerischen Oberland

Am Sonntagnachmittag kam es in Bad Tölz zum „Best of the rest“-Spitzenspiel – die Kassel Huskies liegen ja seit Wochen unangefochten an der Tabellenspitze - zwischen dem Zweiten Tölzer Löwen und dem Tabellendritten aus Freiburg. Nach langer Verletzungspause feierte Christoph Kiefersauer an alter Wirkungsstätte sein Comeback im Trikot der Wölfe. Verzichten musste Coach Peter Russell einmal mehr auf Center Niko Linsenmaier und Stammgoalie Ben Meisner sowie Nachwuchsverteidiger Maxim Rausch.

Das erste Drittel: Bad Tölz legt stark los
Einen schwierigen Start ins Spitzenspiel erwischten die Wölfe und lagen bereits nach rund drei Minuten mit 0-2 im Rückstand. Erzwungen hatten die Hausherren diese Führung mit konsequentem Forechecking aller fünf Spieler in gelb. Beispielhaft hierfür die Tölzer Führung nach 2 Minuten: Morrison konnte die Scheibe im Freiburger Drittel halten und den völlig alleinstehenden Dibelka in unmittelbarer Nähe zum Wölfe-Tor bedienen. Dessen kurzer Querpass durch den Slot verwertete McNeely problemlos, Wölfe-Goalie Salvarani war ohne Abwehrchance. In der fünften Minute das erste offensive Lebenszeichen des EHC: Jordan George scheiterte nach super Hult-Flip-Querpass mit seiner Direktabnahme an Franzreb. In der Folge gestaltete sich das Drittel ausgeglichener. Freiburg schaffte es nun, sich strukturierter aus der Tölzer Umklammerung zu lösen und kam selbst zu guten Chancen. So scheiterte beispielsweise Scott Allen mit einer Direktabnahme aus dem Slot am stark reagierenden Franzreb. Drei Strafzeiten in der 10., 17. und 18. Minute gegen die Wölfe trugen aber dazu bei, daß die Löwen das Heft des Handelns wieder mehr in die eigene Hand bekamen. Zwar überstand der EHC die erste Strafe unbeschadet, musste dann aber eine Sekunde vor Ablauf der 5 gegen 3 Unterzahl in der 19. Minute den dritten Gegentreffer hinnehmen. Und dieser kam denkbar unglücklich zu Stande: zuerst blockte Spornberger einen Pfleger-Schuss ganz stark, der Abpraller landete aber ausgerechnet auf dem Schläger von Routinier Dibelka welcher aus kurzer Distanz per platziertem Handgelenkschuss genaus ins Kreuzeck traf.

Das zweite Drittel: Russell reagiert, Tölz kontrolliert
Das zweite Drittel begann wie das erste: In der 23. Spielminute führte erneut ein von den Löwen erzwungener „Turnover“ im eigenen Verteidigungsdrittel zu einem McNeely-Treffer. In der Folge entwickelte sich eine recht ausgeglichene Partie ohne die ganz spektakulären Szenen. Bad Tölz schaltete einen Gang zurück, Freiburg war bemüht, einen Zugang zu dieser Partie zu finden. Und dies hätte in Person von Scott Allen auch gelingen können. Die größte EHC-Chance des zweiten Drittels hatte selbiger in der 28. Minute:  Nach feinem Billich-Pass war Franzreb bereits geschlagen jedoch brachte Verteidiger Markus Eberhardt seinen Schläger in die Schussbahn und fälschte den Puck entscheidend ab. Ungefähr ab Mitte des Spiels reagierte Wölfe-Coach Peter Russell und stellte seine Angriffsreihen zwei bis vier um und auch Oleg Leon Tschwanow kam nun zu Eiszeit als Stümer (auf dem Spielberichtsbogen wurde er als siebter Verteidiger geführt). So lief Tschwanow an der Seite von Captain Danner und Wittfoth auf, während Christoph Kiefersauer in die Bassen-Reihe rückte mit Geogiy Saakyan. Jake Ustorf bekleidete die Center-Position zwischen Jordan George und Cam Spiro. Zugegebenermaßen führte diese Maßnahme bis Drittelende nicht zur gewünschten Initialzündung, da Tölz weiterhin sehr diszipliniert, strukturiert und körperlich präsent agierte. Besonders auffallend war in den ersten vierzig Minuten, daß Tölzer Querpässe im Freiburger Angriffsdrittel von den Wölfen nicht unterbunden werden konnten und Tölz mit diesem Mittel immer wieder zu guten Abschlüssen kam.

Das dritte Drittel: Freiburg gelingt der Anschluss, Tölz antwortet umgehend
Anders als zu Beginn des ersten und zweiten Drittels gelang den Tölzern diesmal kein früher Treffer. Im Gegenteil: in Überzahl bot sich den Wölfen gar die Chance endlich den Anschluss zu schaffen. Gefällige Aktionen im Powerplay führten aber nicht zum ersehnten Treffer. Erst in der 48. Spielminute fiel das erste Freiburger Tor. Und diesmal waren es die Wölfe, die dank eines Turnovers erfolgreich waren. Trinkberger trennte Max French mit einem energischen Körpereinsatz an der Bande von der Scheibe, passte vors Tor zu Simon Danner, der uneigennützig für Wittfoth ablegte. Dieser musste nur noch ins verwaiste Tor einschieben. Dieses Gegentor schien nun aber wieder die Löwen anzustacheln. Mehrere gute Tölzer Chancen folgten bis in der 51. Minute Reid Gardiner mit einem platzierten Handgelenkschuss aus dem Slot über Salvaranis Fanghand unhaltbar ins Kreuzeck traf. Ein Mal konnte der EHC noch antworten und traf in der 53. Minute im Powerplay zum Endstand von 2-5. Scott Allens Schuss aus kurzer Distanz fand abgefälscht von Chris Billich den Weg ins Netz.

Fazit: Über weite Strecken stellten die Tölzer Löwen das an diesem Abend stärkere Team. Gut strukturierte Löwen-Angriffe stellten die Wölfe immer wieder vor Probleme. Im Angriff bissen sich die Wölfe an der körperlich präsenten Tölzer Defensive die Zähne aus.

Strafminuten: Bad Tölz 12, Freiburg 12
Überzahl-Effizienz: Bad Tölz 1-6, Freiburg 1-6
Schüsse: Bad Tölz 42 (14/17/11), Freiburg 30 (11/10/9),
Schiedsrichter: Daniel Kannengießer, Alexander Singer / Stefan Schlotthauer, Stefan Schusser
Zuschauer: 0

Ausfstellung:
Salvarani (Benzing)
Allen, Hult, Billich / Spornberger, Pageau
George, Bassen, Saakyan / Brückmann, Kurz
Wittfoth, Danner, Spiro / Neher, Kaisler
Trinkberger, Ustorf, Kiefersauer / Tschwanow

Foto: Martin Vogel

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