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04.03.2022

Freiburg siegt im letzten Heimspiel der Hauptrunde

Am Donnerstagabend trat der EHC in der Echte Helden Arena zum letzten Heimspiel vor den Playoffs gegen die Tölzer Löwen an und siegte verdient mit 5-2 vor 1679 Zuschauer

In ungewohnten grün-dominierten Trikots bestritt der EHC die Partie gegen den bereits feststehenden Teilnehmer an der Abstiegsrunde aus dem bayerischen Oberland. Der Grund für die ungewöhnliche Farbauswahl war ein äußerst erfreulicher: Seit nunmehr 25 Jahren ist die Badische Staatsbrauerei Rothaus der Hauptsponsor des Wolfsrudels. Und bekanntermaßen ist die Farbe grün auch die dominierende Farbe des Markenauftritts von Rothaus. Robert Hoffmann musste auf zahlreiche Akteure verzichten und konnte so nur zehn Stürmer aufbieten. In der Verteidigung gab Neuzugang Jakub Ferenc ein gutes Debüt.

Das 1. Drittel: Tölzer Doppelschlag binnen 47 Sekunden
Mit einem deutlichen spielerischen und Chancen-Übergewicht startete der EHC in diese Partie. So gab es in den ersten zehn Spielminuten eigentlich ausschließlich Freiburger Chancen zu verzeichnen. Ein Tor gelang dem Rudel freilich nicht, da man entweder schlicht Pech hatte oder an der Tölzer Verteidigung scheiterte oder am bis dahin besten Spieler auf dem Eis: Freiburgs ex-Goalie Jimmy Hertel. Am Ende des Drittels standen dann auch 14-7 Torschüsse zu Gunsten des EHC zu Buche. Sehr überraschend gingen in der 11. Spielminute die Gäste in Führung, als Tölz-Captain Thomas Merl Luis Benzing im Freiburger Tor mit einem Schlagschuss aus sehr spitzem Winkel im kurzen Eck überraschte und damit das 0-1 erzielte. Nur 47 Sekunden später schlich sich Routinier Tyler McNeely im Rücken der Wölfe-Abwehr an, wurde von Cam Spiro von hinterm Tor perfekt bedient und hatte keine Mühe mittels Direktabnahme zu verwandeln. Der EHC schüttelte sich kurz, versuchte aber sofort wieder die Initiative zu ergreifen ohne bis zur Drittelpause etwas Zählbares aufweisen zu können. Im Gegenteil: Kurz vor Drittelende wäre beinahe noch das dritte Gegentor gefallen, allerdings scheiterten sowohl Spiro als auch Dibelka an Benzing.

Das 2. Drittel: Freiburg gleicht aus
Drittel eins war davon geprägt, daßss Freiburg – zumindest zu Beginn - die überlegene Mannschaft war während Bad Tölz traf. In Drittel zwei hatten zunächst die Tölzer Löwen mehrere Großchancen – Benzing parierte unter anderem drei Mal hervorragend als Gästestürmer jeweils nach langen Pässen der Freiburger Verteidigung entwischt waren. Ähnlich überraschend wie das 0-1 fiel dann auch der Freiburger Anschluss zum 1-2. Ein Passversuch eines Tölzer Angreifers verfehlte Freund und Feind und zwang Jimmy Hertel die Scheibe am anderen Ende der Eisfläche weit außerhalb seines Kastens zu spielen, er blieb jedoch an Niko Linsenmaier hängen, der Timotej Sille freispielte. Dieser schloss per platziertem Rückhandschuss zum ersten Freiburger Tor des Abends in der 25. Spielminute ab. Bad Tölz ließ sich (noch) nicht verunsichern und war bemüht, weiterhin aktiv zu bleiben und schnell den dritten Treffer zu erzielen um Freiburger Comeback-Hoffnungen im Keim zu ersticken. Vor allem Benzing hatte mit starken Paraden etwas dagegen. In der 33. Spielminute kippte das Momentum in Richtung Heimmannschaft nachdem Philip Feist nach feiner Kombination über Brückmann und McLellan den 2-2 Ausgleich herstellte. Nun folgten weitere Freiburger Chancen während Bad Tölz nur noch sporadisch für Gefahr vor Benzing sorgen konnte. Allerdings fiel in Drittel zwei kein weiterer Treffer.

Das 3. Drittel „Comeback complete“
Offensichtlich war es dem EHC gelungen, das im zweiten Drittel zurück erkämpfte Momentum über die Drittelpause ins dritte Drittel hinüber zu retten. Denn in der 42. Spielminute gehörten die ersten Chancen des Schlussabschnitts den Hausherren jedoch scheiterten sowohl Sille als auch Ferenc an Hertel. In der Folge war beiden Teams anzumerken, den vermeintlich alles entscheidenden Fehler unbedingt vermeiden zu wollen. Allerdings unterlief in der 49. Spielminute ausgerechnet dem bis dahin tadellos haltenden Jimmy Hertel eben jener Fauxpas, der sich als fatal herausstellen sollte: Nach „Turnover“ in der Tölzer Abwehr kam Hagen Kaisler von der blauen Linie zum Schuss. Hertel hatte freie Sicht, griff dennoch mit der Fanghand daneben und bescherte dem EHC so die erste Führung des Abends. Wie sich später herausstellen sollte gelang dem Freiburger Verteidiger so mit seinem ersten Saisontreffer das sog. Game Winning Goal. Weitere Freiburger Großchancen folgten, wurden jedoch entweder vergeben oder vom wieder glänzend haltenden Hertel vereitelt. Fünf Minuten vor Schluss führte ein weiterer Tölzer Abwehrfehler zum 4-2 durch Chris Billich. Ein verunglückter Befreiungsversuch landete auf Silles Schläger, der die Scheibe umgehend Richtung Tor beförderte wo Niko Linsenmaier Chris Billich bediente, der im zweiten Versuch Hertel durch die Beine bezwang. Captain Simon Danner war es vorbehalten, den 5-2 Endstand ins leere Tölzer zu erzielen.

Fazit:
Der EHC investierte über die gesamten 60 Minuten viel in Form von Forechecking, Einsatz, Laufbereitschaft und Leidenschaft und wurde schließlich verdient mit dem ersten Sieg im vierten Saisonspiel gegen Bad Tölz belohnt. Auch vom überraschenden und zu diesem Zeitpunkt unverdienten 0-2 Rückstand ließ sich das Team nicht entmutigen, suchte immer wieder die Offensive und traf in den letzten vierzig Minuten fünf Mal in Folge. Anders als in den vergangen Partien gegen die Oberbayern gelang es diesmal dem EHC seinerseits die gegnerischen Fehler gnadenlos auszunutzen. So fielen der erste, dritte und vierte Treffer jeweils unmittelbar nach Tölzer Missgeschicken.

Tore:
0-1 (10:06) Thomas Merl (Tom Horschel, Nico Kolb)
0-2 (10:53) Tyler McNeely (Cam Spiro, Maximilian Leitner)
1-2 (24:56) Timotej Sille (Niko Linsenmaier, Chris Billich)
2-2 (32:53) Philip Feist (Tyson McLellan, Alexander Brückmann)
3-2 (48:18) Hagen Kaisler (Sofiene Bräuner, Simon Danner)
4-2 (54:47) Chris Billich (Timotej Sille, Niko Linsenmaier)
5-2 (58:18) Simon Danner (Marc Wittfoth, Jakub Ferenc) – EN

Strafminuten: Freiburg 4, Bad Tölz 4
Überzahl-Effizienz: 0-2, Bad Tölz 0-1
Schüsse: Freiburg 45 (14/17/15), Bad Tölz 20 (7, 10, 3)
Schiedsrichter: Stephan Bauer, Michael Klein / Denis Menz, Dominik Pfeifer
Zuschauer: 1.679

Aufstellung:
Benzing (Cerveny)
Feist, McLellan, Wittfoth / Zernikel, Pageau
Sille, Linsenmaier, Billich / Brückmann, Ferenc
Makuzki, Kiefersauer, Danner / Trinkberger, Kaisler
Bräuner

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