selb spiel
27.02.2022

Freiburg schlägt Selb im Penaltyschießen

Am Freitagabend trat der EHC bei den Selber Wölfe an und gewann dank zweier verwandelter Penaltys von Tyson McLellan mit 3-4 beim DEL-2-Schlusslicht

Anläßlich der furchtbaren Ereignisse in der Ukraine stellten sich vor Beginn der Partie beide Teams zu einer Schweigeminute an den blauen Linien auf. Erwartungsgemäß und den Umständen angemessen war die Stimmung in der gut besetzten Halle sehr gedämpft.

Der EHC trat verletzungs- bzw. krankheitsbedingt mit nur 9 Stürmern und 6 Verteidigern an, wobei die etatmäßigen Stürmer Simon Danner und Luca Trinkberger in der Verteidigung aushelfen mussten. Erneut startet Patrik Cerveny im Tor.

Das erste Drittel: Schwacher Freiburger Start
Eine wenig spektakuläre Partie bekamen die 688 Zuschauer in Drittel eins zu sehen. Selb war die aktivere, bemühtere Mannschaft ohne vollends zu überzeugen, Freiburgs Laufspiel hatte noch viel Verbesserungspotential. So war es Richard Gelke in der 10. Spielminute vorbehalten, den einzigen Treffer des Abschnitts zu erzielen, als er einen Vantuch-Bauerntrick mit Vehemenz vollendete. Zwar hatte der EHC die eine oder andere Torchance, beispielsweise scheiterte Finlay mit einem Anleingang an Selb-Goalie Bitzer, jedoch gelang es den Hausherren großteils, brenzlige Situationen zu vermeiden. So stellten auch zwei Freiburger Powerplays die Heimmannschaft vor nicht allzu große Herausforderungen. Gegen Ende des Drittels gelang es dem EHC, die Spielanteile zu seinen Gunsten zu verschieben ohne jedoch den Ausgleich zu erzielen.

Das zweite Drittel: Freiburg schafft den verdienten Ausgleich
Anders als in Drittel eins waren die Freiburger Wölfe das spielbestimmende Team im zweiten Drittel. So schnürten sie die heimischen Wölfe phasenweise in deren Drittel ein und erarbeiteten sich zahlreiche Torchancen, die jedoch vom besten Spieler des Abends, Selbs Goalie Michael Bitzer, zunichte gemacht wurden. So wollte der Ausgleich partout nicht fallen. Erst als der ex-Freiburger Lukas Slavetinsky nahe der eigenen blauen Linie nach Stockfehler die Scheibe an Philip Feist verlor, schaffte der EHC nach 34 Minuten endlich den überfälligen und verdienten Ausgleich. Slavetinsky versuchte seinen Fehler wieder gut zu machen und brachte Feist unmittelbar vor dessen Abschlussversuch zu Fall, weshalb die Unparteiischen korrekterweise auf Penalty entschieden. Feist trat selbst an und verlud Goalie Michael Bitzer eiskalt mit einer Vorhand-Rückhand-Kombination. Nachdem die ersten 16 Minuten des zweiten Drittels klar dem EHC gehörten, wachte Selb für den Rest des Drittels wieder auf und erarbeitete sich mehr Spielanteile. In Summe stand ein nach vierzig Minuten gerechtes Unentschieden, auch wenn der EHC bei besserer Chancenverwertung im zweiten Durchgang durchaus auch hätte führen können.

Das dritte Drittel und die Overtime: Freiburg verspielt 3-1 Führung und muß in die Overtime
Bis rund zweieinhalb Minuten vor Schluss sah der EHC wie der sichere Sieger aus, nachdem Sofiene Bräuner und Luca Trinkberger eine 3-1 Führung herausgeschossen hatten. So resultierte das 1-2 in der 43. Spielminute durch Bräuner aus einem sehenswerten Spielzug über Christoph Kiefersauer und Luca Trinkberger. Bräuner musste aus spitzem Winkel nur noch einschieben. Das 1-3 vier Minuten vor Schluss entstand nach einem schlimmen Selber Abwehrfehler als Philip Feist den Aufbaupass abfangen und Luca Trinkberger im Slot bedienen konnte. Dieser traf per platziertem Handgelenkschuss auf der Fanghandseite. Zuvor musste der EHC – beim Stande von 1-2 – 75 Sekunden lange eine 3 gegen 5 Unterzahl überstehen. Dies gelang recht souverän. Die Schlussphase und Overtime gestaltete sich dann gar aufregend. Zunächst traf gut zweieinhalb Minuten vor Schluss wieder Richard Gelke für die Selber als sein Distanzschuss von Kai Zernikel unglücklich und unhaltbar für Cerveny abgefälscht wurde. Fortan agierte Selb mit sechs Angreifern und leerem Tor und erzwang prompt knapp zwei Minuten vor Schluss den Ausgleich durch Vantuch.

In der Overtime wurde nur kurze Zeit mit drei-gegen-drei agiert, da sowohl Selb als auch Freiburg eine Strafzeit kassierten. Die jeweiligen Powerplays konnten aber nicht genutzt werden weshalb die Entscheidung im Penaltyschießen gefunden werden musste. Dort traf der EHC in Person von Tyson McLellan bei vier Versuchen zwei Mal eiskalt mittels harter, platzierter Handgelenkschüsse, Selb hingegen nur ein Mal, als Miglio Cerveny mit einer Bogenlampe äußerst glücklich bzw. unglücklich überwand. Vantuch scheiterte schließlich entscheidend am guten Freiburger Goalie mit dem letzten von insgesamt acht Penaltys.

Fazit
Nach schwachem ersten Drittel war der EHC über fast 40 Minuten die bestimmende Mannschaft und der vollen Punktausbeute sehr nahe. Die individuelle Klasse von Tyson McLellan machte im Penaltyschießen schließlich den Unterschied und bescherte Selb die 21. Niederlage in Serie und dem EHC zwei wichtige und verdiente Auswärtspunkte. Durch diese zwei Punkte hat der EHC zudem die Teilnahme an mindestens den Pre-Playoffs sicher!

Tore:
1:0 (09:08) Richard Gelke (Lukas Vantuch)
1:1 (33:45) Philip Feist – PS
1:2 (42:14) Sofiene Bräuner (Christoph Kiefersauer, Luca Trinkberger)
1:3 (55:59) Luca Trinkberger (Philip Feist)
2:3 (57:24) Richard Gelke (Lukas Vantuch)
3:3 (58:08) Lukas Vantuch (Daniel Schwamberger)
3:4 (65:00) Tyson McLellan – PS

Strafminuten: Selb 8, Freiburg 10
Überzahl-Effizienz: Selb 0-4, Freiburg 0-3
Schüsse: Selb 45 (17/12/16), Freiburg 44 (9/18/17)
Schiedsrichter: Vladislav Gossmann, Daniel Harrer / Michael Sauer, Norbert van der Heyd
Zuschauer: 688

Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Sille, Linsenmaier, Billich / Kurz, Kaisler
Finlay, McLellan, Wittfoth / Zernikel, Brückmann
Feist, Kiefersauer, Bräuner / Trinkberger, Danner
Makuzki, Feist

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