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19.02.2021

Freiburg gewinnt erneut in Weißwasser

Der (fast) perfekte Roadtrip hat ein Ende.Mit dem heutigen 2-0-Auswärtssieg bei den Lausitzer Füchsen hat der EHC Freiburg innerhalb von 72 Stunden 8 von 9 möglichen Punkten geholt

Im zweiten von zwei Back-to-Back-Partien gegen Weißwasser erarbeiteten sich die Wölfe den Erfolg mit einer aufopferungsvoll kämpfenden Defensive sowie der nötigen Kaltschnäuzigkeit bei den eigenen Chancen.

Das erste Drittel – Schnelles Spiel mit vielen Chancen
Im ersten Spielabschnitt lieferten sich beide Mannschaften ein sehr ansehnliches Rauf und Runter mit etlichen Top-Chancen auf beiden Seiten. Die besseren und etwas zahlreicheren Möglichkeiten, in Führung zu gehen, hatten dabei die Gastgeber, die unter anderem in Person von Jonathon Martin und Rylan Schwartz gleich zweimal am Aluminium scheiterten. Bei einigen weiteren Abschlüssen stand den Füchsen ein ums andere Mal Ben Meisner im Weg, der insbesondere in den Schlussminuten des ersten Drittels mehrmals in höchster Not retten konnte.

Freiburg auf der anderen Seite kam bei mehreren schnellen Gegenstößen ebenfalls wiederholt gefährlich vor das heute von Tobias Ancicka gehütete Tor der Lausitzer. Chad Bassen und Gregory Saakyan in der siebten, sowie Andrée Hult in der 13. Minute konnten die besten Gelegenheiten für den EHC verzeichnen, scheiterten aber ebenso wie ihre Gegner am starken Goalie – und so ging es insgesamt etwas überraschend torlos in die erste Pause.

Das zweite Drittel – Freiburg trifft und Momentum wechselt
Auch in den zweiten Abschnitt starteten die Gastgeber wieder mit viel Schwung, kamen aber von Beginn an nicht mehr zu den ganz großen Chancen, wie noch zu Ende des ersten Drittels. Den EHC-Spielern gelang es jetzt, früher Druck auf den Gegner aufzubauen und diesen zu Fehlern zu drängen. Und gleich den ersten Lapsus nutzten die Wölfe dann auch zur Führung in der 27. Minute: Nach einem sehr unglücklichen Ausrutscher der Füchse an der blauen Linie des EHC konnte Evan Mosey die Scheibe erobern und seinen Center Chad Bassen über rechts auf die Reise Richtung Tor schicken. Der erfahrene Deutsch-Kanadier behielt die Nerven und setzte den Puck unhaltbar für Ancicka über den langen Innenpfosten in die Maschen.

Mit der zu diesem Zeitpunkt etwas glücklichen Führung kippte dann auch spürbar das Momentum. Die Füchse wollten sichtlich weiter Druck ausüben, leisteten sich nun aber immer wieder in entscheidenden Augenblicken Abspielfehler oder ungenaue Abschlüsse. Freiburg dagegen wollte nun schnell nachlegen und kam durch Jordan George und Andrée Hult zu guten Chancen.

Es dauerte allerdings bis zur 39. Minute, ehe ein weiterer Fehlpass der Sachsen in der neutralen Zone zum 2-0 für Freiburg führte: Scott Allen setzte im Gegenzug Chris Billich in Szene, der Rechtsaußen wartete geduldig, bis Patrick Kurz schussbereit nachrückte – und bei dessen Abschluss war es wiederum Allen, der Ancicka geschickt die Sicht nahm, so dass die Scheibe dem Torwart unglücklich durch die Ausrüstung rutschte.

Das dritte Drittel – Meisner hält den Kasten sauber
Natürlich ist es eine Binsenweisheit, dass eine Zwei-Tore-Führung im Eishockey für die vorne liegende Mannschaft immer gefährlich ist und sie in oft trügerische Sicherheit wiegt. Im heutigen letzten Drittel wirkte dieser Vorsprung für Freiburg allerdings in der Tat durchgehend ungefährdet – was zum einen an einer immer ideenloser wirkenden Lausitzer Offensive lag, zum anderen aber auch an einer sich aufopferungsvoll in jeden Schuss werfenden Wölfe-Verteidigung.

Vor allem in den drei Powerplay-Situationen, die sich den Füchsen in den finalen 20 Minuten boten, zeigten sich diese beiden genannten Faktoren eklatant: Während die Schussversuche der Gastgeber immer mehr von Verzweiflung geprägt schienen, brandete auf der Freiburger Bank nun bei jedem geblockten Puck tosender Jubel auf, als hätte der betreffende Spieler das nächste Tor erzielt.

Und so verdienten sich die Wölfe nicht nur letztlich souverän die nächsten drei Punkte, sondern bescherten ihrem über das gesamte Spiel fantastisch aufgelegten Torhüter Ben Meisner außerdem den ersten Shutout der laufenden Saison.

Fazit: Roadtrip zum Einrahmen
Drei Gastspiele in Sachsen innerhalb von 72 Stunden – und nach Hause geht es mit 8 von 9 möglichen Punkten. Auch wenn die Form schon in den Spielen zuvor gut war, hätten sich dieses Ergebnis wohl nur die wenigsten Fans und Verantwortlichen des EHC erträumt. Und man darf festhalten: Jeder dieser 8 Punkte ist redlich verdient, auch wenn alle drei Spiele knapp waren.

Heute zum feierlichen Abschluss dieses denkwürdigen Ost-Roadtrips gab es dann zur Krönung auch noch die Null für Ben Meisner. Nach dem ersten Drittel war dies sicherlich noch etwas glücklich, in den folgenden 40 Minuten aber verdiente sich das Team diese Leistung voll und ganz. Und so schnell kann man eine noch gar nicht mal so lange zurückliegende Niederlagenserie am besten vergessen machen.

Tore:
0-1 (26:24) Chad Bassen (Evan Mosey)
0-2 (38:48) Patrick Kurz (Christian Billich, Scott Allen)

Strafzeiten: Weißwasser 4, Freiburg 8
Überzahl-Effizienz: Weißwasser 0-4, Freiburg 0-2
Schüsse: Weißwasser 32 (14/11/7), 36 Freiburg (13/11/12)
Schiedsrichter: Fynn-Marek Falten, Mischa Apel / Kenneth Englisch, Markus Paulick
Zuschauer: 0  

Die Freiburger Aufstellung:
Meisner (Salvarani)
Allen, Hult, Billich / Spornberger, Pageau
Mosey, Bassen, Saakyan / Brückmann, Kurz
George, Linsenmaier, Danner / Neher, Kaisler
Wittfoth, Tschwanow, Trinkberger / Khaydarov

Foto: Thomas Heide

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