Freiburg besiegt Zweibrücken mit 9:3
Im Duell mit dem pfälzischen Vertreter musste EHC-Coach Thomas Dolak auf Benjamin Stehle (Rückenprobleme), Jonas Falb sowie die Langzeitverletzten Timo Linsenmaier und Thomas Issler verzichten, konnte aber wieder auf Routinier Benjamin Kunkler zurückgreifen. Zwischen den Pfosten stand heuer Christoph Mathis, der in der ersten Minute sogleich auch die erste gute Chance der Gäste souverän abwehren konnte. Zwar bestimmte Freiburg in der Anfangsphase die Partie, so dass das Spiel weitestgehend in Richtung des Zweibrücker Gehäuses verlief. Allerdings blieb bei den Hausherren vieles Stückwerk, selten lief es richtig flüssig und so verzeichnete Alexander Kinderknecht zwei der sonst wenigen, hochkarätigen Chancen für Freiburg. Zweibrücken präsentierte sich sehr kämpferisch und begann bereits im Freiburger Drittel damit, das Spiel des Gegners zu stören.
Das bereitete dem EHC immer wieder Probleme im Aufbau, weil dieser von zu vielen Einzelaktionen und allzu statischem Spiel geprägt war. In der achten Minute erzwangen die Hornets durch aggressives wie simples Forechecking einen Freibruger Puckverlust und gingen dank eines Nachschusses von Top-Scorer Tomas Vodicka in Führung, lautstark bejubelt vom Gäste-Team und seinem mitgereisten Anhang. Die Südbadener blieben aber auch nach dem 0:1 dominant, obgleich es weiterhin an Torgefahr mangelte. Die Pfälzer standen gut und boten dem EHC Paroli, ehe die Gastgeber immer stärker auf den Ausgleich drängten. Ein munteres Scheibenschießen in der 14. Minute war nicht von Erfolg gekrönt, statt dessen nahm sich Patrick Vozar in der 17. Minute ein Herz und hämmerte die Scheibe aus der Distanz in Winkel und Maschen. Ein traumhafter Ausgleich mit der geballten Vehemenz des EHC-Veterans.
Wenig später erzwang Freiburg schließlich die Führung durch Philip Rießle - mit einem 2:1 ging es in die erste Pause. Sollte die EHC-Equipe diese nutzen, um den Schalter umzulegen? Nein, noch nicht. Zweibrücken hielt weiter sehr gut dagegen und konnte in Überzahl schon in der 21. Minute wieder ausgleichen, diesmal war Miroslav Hantak, der zweite Slowake bei den Hornets, der Torschütze gewesen. Auch wenn die Hausherren weiterhin das Kommando inne hatten, blieb es bei einem zähen Spiel und zu vielen einfachen Fehlern auf badischer Seite. Bezeichnend eine doppelte Überzahl, die Zweibrücken nahezu locker zu überstehen schien, weil bei Freiburg nicht viel zusammenlief. Doch unmittelbar vor Ablauf der ersten Strafe zappelte die Scheibe dann doch im Pfälzer Netz: Dennis Schopp hatte mit einem strammen Schuss seine Farben erneut in Front gebracht.
Am weiteren Verlauf sollte sich vorerst nichts ändern, Freiburg gab die Marschrichtung vor, mühte sich aber nur selten zu guten Chancen, die Hornets blieben ihrer Taktik treu und lieferten eine respektable Leistung ab. Erst das 4:2 durch Philip Rießle in der 32. Minute schien ein wenig Schwung zu bringen, in der Folge hatte Freiburg die Vorentscheidung mehrmals auf dem Schläger. Doch bei dem knappen 2-Tore-Vorsprung sollte es bleiben, wobei Hantak vor der Pausensirene gar noch einen Pfostentreffer verzeichnete. Das letzte Drittel sollte dem EHC schließlich Besserung bescheren: Zweibrücken versuchte zunächst weiter früh zu stören, musste aber allmählich dem eigenen Spiel (mit drei Blöcken) Tribut zollen. Die Gastgeber hingegen hatten mit vier Blöcken noch ausreichend Kraftreserven und besannen sich endlich auf ihre Stärken, verringerten die Fehlerquote und kamen durch besseres Zusammenspiel folgerichtig zu genügend Torchancen.
Eine solche nutzte Patrick Vozar mit einem Handgelenkschuss in den Winkel zum 5:2, Nikolas Linsenmaier besiegelte in der 46. Minute mit einem sehenswerten Tor die Entscheidung. Zweibrücken konnte dank Spielertrainer Radovan Pastorek zwar in Überzahl noch einmal auf 6:3 verkürzen, doch ging der EHC weiter konzentrierter zu Werke und spielte seine Dominanz in den letzten zehn Minuten aus. Nikolas Linsenmaier, Benjamin Kunkler und Kevin Kern sorgten für den 9:3-Endstand gegen den Tabellendritten, der sich besser geschlagen hatte als es das Ergebnis vermuten lässt. Nach dem Spiel zeigte sich Thomas Dolak auch wenig zufrieden mit der eigenen Leistung und betonte erneut, dass man sich noch verbessern und hart an sich arbeiten müsse.
Unterm Strich steht ein 9:3-Erfolg, mit dem der EHC Freiburg die Tabellenführung verteidigt und seine weiße Weste in der Regionalliga Südwest gewahrt hat. Bereits am kommenden Freitag steht das nächste Heimspiel an der Ensisheimerstraße auf dem Programm, wenn der ESC Bad Liebenzell zu Gast im Breisgau sein wird.
Aufstellung EHC Freiburg
T. Kunz - N. Linsenmaier - Kunkler / Brückmann - Schopp
Böcherer - Rießle - Preuß / Kästle - M. Kunz
Kinderknecht - Vozar - A. Bauer / M. Bauer - Kern
Soccio - Iliev - N. Stehle / Zimber
Mathis (Hönkhaus)
Statistik
EHC Freiburg - EHC Zweibrücken 9:3 (2:1, 2:1, 5:1)
0:1 (07:44) Vodicka (Sefrin, Hantak)
1:1 (16:07) Vozar (Kern)
2:1 (18:27) Rießle (Preuß, M. Bauer)
2:2 (20:58) Hantak (Hartfelder, Sefrin) 5-4
3:2 (27:43) Schopp (A. Bauer, Vozar) 5-3
4:2 (31:23) Rießle (Böcherer)
5:2 (42:45) Vozar (A. Bauer)
6:2 (45:12) N. Linsenmaier (T. Kunz, Kunkler)
6:3 (48:39) Pastorek (Hantak) 5-4
7:3 (52:21) N. Linsenmaier (Kunkler, Brückmann)
8:3 (54:26) Kunkler (T. Kunz, N. Linsenmaier)
9:3 (55:19) Kern (Böcherer, Preuß)
Strafen: Freiburg 6 - Zweibrücken 10 + 10 (Hantak)
Schiedsrichter: Stefan Breiter (Stuttgart) / Thomas Musacchio (Schwenningen)
Zuschauer: 1114