Erneute Heimniederlage: Wölfe unterliegen Ingolstadt 2:5
In der Höhe verdient mit 5:2 haben die Wölfe Freiburg am Freitag auf eigenem Eis gegen den ERC Ingolstadt verloren. Dies war die 14.Niederlage gegen den ERCI hintereinander. Vom Eröffnungsbully an zeigten die Freiburger, bei denen der Weißrusse Makritski sein Debüt als äußert defensiv ausgerichteter Verteidiger feierte, eine schwache Leistung. Allein dem stark haltenden Hugo Haas war es zu verdanken, dass die Wölfe nicht in Rückstand gerieten. Die 1:0-Pausenführung durch Bousquet war folglich eher schmeichelhaft. Mit einem Doppelschlag in Überzahl binnen 30 Sekunden kippten die Schanzer das Spiel zu Beginn des zweiten Drittels. Beim 1:1-Ausgleich durch Tallaire bei 5:3-Überzahl hatte die Kennedy-Truppe allerdings einen sechsten Feldspieler auf dem Eis. Eigentlich ein regelwidriges Tor, es wäre jedoch unangemessen, die Freiburger Niederlage durch diesen Fehler von Schiedsrichter Schurr begründen zu wollen.
Trotz des Ausgleichstor von Bousquet kurz darauf fanden die ohne Feuer agierenden Wölfe nie zu ihrem Spiel. Sie verloren einen Großteil der Zweikämpfe, das Powerplay war erschreckend harmlos, auch am Bullypunkt war Ingolstadt Chef im Ring. Mit einfachen Mitteln kontrollierte der ERCI diese Partie, und folgerichtig ging der Angstgegner der Wölfe zu Beginn des Schlussdrittels durch einen abgefälschten Tallaire-Schuss erneut in Führung. Ein Aufbäumen der Freiburger blieb aus, im Gegenteil: Ingolstadt schraubte das Ergebnis vor 3000 Zuschauern sogar auf 5:2 hoch. Verzichten musste Trainer Dolak im Schlussdrittel auf seinen Center Olivier Coqeueux, der mit einer Augenverletzung in die Uniklinik gebracht wurde. Am Sonntag gastieren die Wölfe in Mannheim, kommendes Wochenende ist wegen des Deutschlandcups spielfrei. Erstmals anlässlich eines Wölfe-DEL-Spiels weilte DEL-Chef Gernot Tripcke gestern in Freiburg. Vor der Partie traf er sich mit Journalisten zu einem Mediendialog.
Spielbericht:
Vor 2920 Zuschauern verloren die Wölfe Freiburg heute Abend auf eigenem Eis die fünfte Partie in Folge. So bleibt der Tabellenletzte nach der bislang schlechtesten Saisonleistung und dem wichtigen „Sechs-Punke-Spiel“ gegen den unmittelbaren Nachbarn ERC Ingolstadt, abgeschlagen am Ende der Tabelle.
Trotz einer 1:0 Führung nach den ersten 20 Minuten (Bousquet (19.) hatte sein Team in Front gebracht) und der personellen Verstärkung durch den weißrussischen Nationalverteidiger Alexandre Makritski, fanden die Gastgeber zu keinem Zeitpunkt des Spiels einen Weg, ihre Gegenüber unter Druck zu setzten. Zu ungeschickt und planlos wirkten die Wölfe. Trainer Thomas Dolak zeigte sich nach der Partie sichtlich enttäuscht. Vor allem die mangelnde Leistungsbereitschaft der Stürmer fiel heute Abend nicht nur den Chef auf. Das sonst zu Hause erwartete Offensivfeuerwerk blieb aus, stattdessen agierte man überraschend verhalten und defensiv, ja sogar z.T. verängstigt. Zudem bestraften die Panther ihre Gastgeber Anfang des Mittelabschnittes wieder einmal für eine/zwei unnötige Strafzeiten. Als Zelenka und Stefan draußen saßen, trafen Tallaire (22.)und Ferguson (23.) zum zwischenzeitlichen 1:2. Somit war das Spiel gedreht und die Freiburger Chancen sanken, zumal auch mit der Zeit keine Leistungssteigerung in Sicht war. Zwar bewies Dany Bousquet nur drei Minuten später erneut seine Knipser-Qualitäten und verwandelte im Nachschuss zum 2:2 Ausgleich, doch fehlten Khaidarov und Co. heute Abend „ein Führungsspieler, der die Mannschaft aufrüttelt und nach vorne treibt“ (Dolak). So wunderte es niemanden, als Tallaire kurz nach dem Wideranpfiff (41.) zum letzten Drittel das 2:3 für Ingolstadt erzielte und Freiburg jegliche Chancen – vor allem in zahlreichen Powerplays - verstreichen ließ, noch einmal zurück zu kommen.
Spätestens nach diesem dritten „Rückschlag“ gab sich scheinbar auch der letzte Freiburger auf. Coqueux hatte zu diesem Zeitpunkt schon die Segel streichen müssen, da er auf einem Auge nichts mehr sah und in die Klinik gefahren werden musste. Zusätzlich Kritik von Seiten des Headcoaches einstecken mussten die Freiburger Bully-Spieler. Die Zahlen von „ca. 80% verlorenen Bullys“ (Dolak) sprechen Bände. So würden seine Spieler diese wichtigen Spielsituationen nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit verfolgen und den Gegner damit unnötig leicht und oft ins Spiel bringen. Die Tore vier und fünf fand nur noch wenig Aufmerksamkeit in der Franz-Siegel-Halle, die mehrheitlich „you never walk alone“ skandierte.
Trotz dieser bitteren Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten will Thomas Dolak aber nicht den Kopf in den Sand stecken und weiter kämpfen. Wenn sich Makritski etabliert hat und der ein oder andere Verletzte zurück in den Kader kehrt, wird sich das Blatt noch zu Gunsten der Wölfe wenden, hoffte Dolak.
WÖLFE FREIBURG - ERC INGOLSTADT 2:5 (1:0,1:2,0:3)
1:0 (18:47) 5-4 Bousquet (Khaidarow/Slivchenko)
1:1 (21:39) 5-3 Tallaire (Ast, Ficenec)
1:2 (22:07) 5-4 Ferguson (Mondt/von Stefenelli)
2:2 (25:00) 5-4 Bousquet (Stas/Khaidarow)
2:3 (40:56) Tallaire (Goodall)
2:4 (54:42) Melischko (Oswald)
2:5 (59:06) Mann (Tallaire)
Strafen: Freiburg 24; Ingolstadt 34 Schiedsrichter : Schurr (Bad Wörishofen), Sprenger, Walter Zuschauer 2920 zahlende
Alle Ergebnisse:
DEG Metro Stars - Hamburg Freezers 4:0
Eisbären Berlin - Nürnberg Ice Tigers 1:4
Frankfurt Lions - Kölner Haie 3:2 nP
Augsburger Panther - Adler Mannheim 6:4
Kassel Huskies - Iserlohn Roosters 4:1
Krefeld Pinguine -Hannover Scorpions 3:2
Wölfe Freiburg - ERC Ingolstadt 2:5