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14.01.2020

Erneute Auswärtsniederlage

Der EHC unterliegt in Landshut mit 1:3

In einem von Strafen durchsetzten Spiel (das aber nicht übertrieben aggressiv geführt wurde) konnte der EHC nur eines seiner acht Überzahlspiele in zählbaren Erfolg umwandeln und verlor nach einem Empty-Net-Tor mit 1:3. Somit mussten sich die Wölfe erstmals in vier Begegnungen dem EV Landshut geschlagen geben.

Die Ausgangslage: Heimstärke gegen Auswärtsschwäche
Zum dritten Mal innerhalb der letzten fünf Spiele hieß der Gegner des EHC am heutigen Abend wieder Landshut – 5:0 hatte man im November gewonnen; 4:1 und 4:3 n.V. für den EHC hatten die Ergebnisse des Doppelspieltags zu Jahresbeginn gelautet.
Heute traf man sich zum zweiten Mal auf niederbayrischem Gefilde, was zwei Tendenzen auf beiden Seiten mit ins Spiel brachte: Während die sich auf einem Playdownplatz befindenden Landshuter (12.; 8 Punkte Rückstand auf den direkten Klassenerhalt) sich in jüngster Vergangenheit als durchaus heimstark erwiesen haben (acht der letzten zehn Heimspiele wurden gewonnen), hat der EHC mit einer Auswärtsschwäche zu kämpfen (zuletzt wurden vier von fünf Auswärtsspielen verloren), zu der auch die Niederlage von Sonntag in Bad Nauheim beitrug. Allerdings hatte es ausgerechnet am direkten Duell zwischen Freiburg und Landshut gelegen, dass diese Tendenzen zwischenzeitlich unterbrochen wurden – denn bei seinem ersten Auftritt diese Saison in Landshut konnte der EHC als Sieger vom Platz gehen.

Das Duell des Spiels: Zweitbeste Überzahl gegen beste Unterzahl
Der Vergleich auf dem Papier zwischen den beiden Teams bringt eine weitere interessante Parallele hervor: Während der EHC das zweitbeste Powerplay der Liga vorweisen kann (25,5%), verfügt der Aufsteiger aus Landshut über das beste Powerplay-Killing der Liga (15,4% Erfolgsquote des Gegners).
Passenderweise kam es schon früh in der Partie zu diesem vermeintlichen „Duell des Spiels“ - nämlich nach gerade einmal 65 Sekunden. Nach diesem jedoch torlosen Überzahlspiel des EHC folgte in der 4. Spielminute ein „Doppelschlag“ bestehend aus einem Wechselfehler der in neuen Reihen auflaufenden Landshutern und einem weiteren Foul. Doch weder im ersten Fünf-gegen-Vier noch dem Fünf-gegen-Drei – und auch nicht nach der vierten Strafe gegen die Gastgeber in der 12. Minute – gelang der Überzahlformation des EHC ein Tor. Die Scheibe lief allerdings gut – stets fand man einen freien Spieler im Slot und insbesondere, wie zu erwarten, in der doppelten Überzahl gelang es dem Wolfsrudel, den Gegner vor dessen Tor einzuschnüren – zählbarer Erfolg blieb trotz einiger Chancen jedoch aus.

Wechsel auf der Torwart-Position: Krankheitsbedingter Ausfall von Ben Meisner
Der EHC musste heute den krankheitsbedingten Ausfall von Ben Meisner kompensieren. Dabei wurde man durch Ilya Sharipov verstärkt. Der 24-jährige Torhüter kann in dieser Saison auf fünf DEL-Einsätze und in seiner Karriere auf 105 DEL2-Einsätze zurückblicken. Dass er alles andere als eingerostet ist, konnte der ehemalige Bietigheimer trotz all der Strafen gegen Landshut bereits im ersten Drittel unter Beweis stellen: Im übrigen Verlauf des Eröffnungsabschnitts spielten beide Mannschaften nämlich beherzt nach vorne und kreierten Chancen – der torlose Ausgang der ersten 20 Minuten mag die 1813 Zuschauer im Eisstadion am Gutenbergweg daher eher überrascht zu haben.

Ähnliches Spiel im 2. Drittel – doch jetzt mit Toren
Das zweite Drittel verlief ähnlich wie das erste: Das Spiel wirkte weiterhin munter und attraktiv und spielte sich in beiden Angriffsdritteln ab. Spannungsgeladene Momente erlebte die Partie jedoch insbesondere in Special-Team-Situationen – von denen es erneut fünf gab und unter denen sich wieder ein langes Fünf-gegen-Drei für Freiburg befand (doch diesmal mit positivem Ausgang für den EHC).
Nachdem Ilya Sharipov per Butterfly seine zweite große Parade des Spiels für den EHC beisteuerte, gelang den Wölfen kurz danach das 0:1 durch einen Schlagschuss von Nick Pageau in doppelter Überzahl (34.) – dem mittlerweile vierten Treffer dieser Art des kanadischen Verteidigers binnen 94 Spielminuten auf Landshuter Eis. Doch bei dieser Freiburger Führung sollte es nur kurz bleiben – denn nach einer Strafe gegen Scott Allen, was sich auch dem Fünf-gegen-Drei im ersten Drittel angeschlossen hatte, ließen auch die Gastgeber ihre Überzahlsituation diesmal nicht ohne zählbaren Erfolg über die Zeit verstreichen (1:1, 36.).
Nach zwei sich ähnelnden Dritteln ging das Spiel somit beim Stand von 1:1 in die zweite Pause.

Entscheidung im letzten Drittel: Überzahltreffer für Landshut
Nach einer frühen Überzahl für Freiburg zu Beginn des dritten Drittels als Resultat der bereits zweiten Spielverzögerungsstrafe gegen Landshut, konnte dann aber der Gastgeber sein viertes Überzahlspiel der Partie nutzen und mit 2:1 in Führung gehen (46.). Bei diesem sich als entscheidenden Treffer herauskristallisierenden Tor machte es Robbie Czarnik dem Freiburger Nick Pageau gleich, indem er per Schlagschuss in Überzahlspiel den gegenerischen Torhüter bezwang.
Die letzten neun Minuten des Spiels – die ohne Strafzeiten auskamen (was in diesem Spiel durchaus erwähnenswert ist) – sahen spannendes Eishockey, in dem der EHC auf den Ausgleich drückte. Doch just als der EHC begann, offensiver zu agieren, antwortete Landshut mit ähnlicher Angriffslaune. Statt „Einbahnstraßen-Eishockey“ zu bieten, blieb das Spiel weiter abwechslungsreich – und Landshut wurde am Ende noch mit einem Tor auf das leere Freiburger Gehäuse belohnt (3:1, 60.).

Fazit:
„Today was about special teams“, meinte Peter Russell nach dem Spiel nüchtern und fasste damit dieses Spiel des Strafenreigens passend zusammen. Landshut habe nun eben in diesen Powerplay-Situationen „ein [Tor] mehr“ erzielt und sei deshalb als Sieger vom Eis gegangen. Der EHC müsse sich nun wieder auf seine Stärken besinnen – so der Coach zum Abschluss der Pressekonferenz.

So geht’s weiter:
In unmittelbarer Zukunft erfordert der Spielplan, dass sich der EHC erneut auf einen Gegner besonders einstellen muss: Zwei der nächsten drei Spiele finden nämlich gegen die Lausitzer Füchse statt. Vor einem weiteren Dienstag-Auswärtsspiel begrüßen die Wölfe dabei den in Weißwasser beheimateten Gegner am Freitag, 17.1. um 19.30 Uhr in der Echte-Helden-Arena. In diesen anstehenden Duellen möchte sich der EHC für die zwei bisherigen Niederlagen revanchieren (3:7; 2:3 n.V.).


Tore:
0:1 (33:26) Nick Pageau (Luke Pither, Scott Allen) - PP2
1:1 (35:25) Maximilian Brandl (Robbie Czarnik, Elia Ostwald) - PP1
2:1 (46:10) Robbie Czarnik (Elia Ostwald, Mathieu Pompei) – PP1
3:1 (59:52) Maximilian Forster (Max Hofbauer, Stephan Kronthaler) - EN

Strafminuten: Landshut 18, Freiburg 10
Schiedsrichter: Stephan Bauer, Alexander Singer / Stefan Schlotthauer, Tobias Züchner
Zuschauer: 1.813

Die Aufstellung des EHC Freiburg:
Sharipov (Benzing)
Allen, Pither, Billich / Spornberger, Pageau
Spiro, Linsenmaier, Betzold / Brückmann, Kurz
Saakyan, Ustorf, Wittfoth / Rießle, Neher
Christmann, Kolb, Kunz / Pruden

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