27.12.2011

Eiscocktail - das Original

Eigentlich ist die Sache ja klar. Aber zum ersten Mal hat es einer deutlich formuliert. "Oberstes Ziel muss es sein, in die Oberliga aufzusteigen", erklärte EHC-Trainer Peter Salmik auf die Frage, was für ihn denn im neuen Jahr auf dem Wunschzettel steht. "Die Jungs wissen, dass sie die beste Mannschaft der Liga sind und sich nur selbst den Erfolg verbauen können", fährt er fort, "ich will nicht hochnäsig klingen, aber wenn die Mannschaft will, kann sie jeden Gegner zweistellig aus der Halle schießen. Natürlich gab es auch knappe Ergebnisse wie in Heilbronn. Aber da hat unsere Routine mitgeholfen, dass wir gewonnen haben." Der kluge Mann baut bekanntlich vor. Und so hat Salmik mit Blickrichtung Playoffs in diesen Tagen ganz professionell das Training angezogen, wohlwissend, "dass wir im Januar vielleicht ein bisschen müder werden". Im März, wenn die Playoffs beginnen, sollen Vozar & Co. konditionell voll auf der Höhe sein. Damit kein Missverständnis entsteht: Das ist die Mannschaft jetzt natürlich auch, denn Salmik hat vom erkrankten Thomas Dolak - dem an dieser Stelle die besten Wünsche für das neue Jahr gelten - selbstverständlich ein topfites Team übernommen. Wobei angefügt werden darf, dass das sogenannte Sommertraining, an dem in erster Linie Junioren teilgenommen haben, schon im Mai begonnen hatte, Tag für Tag, außer am Wochenende. In der Regel standen dabei mehrfach wöchentlich Zehn-Kilometer-Läufe auf dem Programm - oder mehr. Natürlich: Wenn eine Mannschaft so die Liga dominiert wie der EHC, wenn's praktisch von allein läuft, dann müssen Spannung und Motivation aufrechterhalten werden. Das weiß auch Salmik. Aber er wird die richtigen Worte schon finden. So wie beim 8:1 bei den Schwenninger "Maurermeistern", die morgen im Stadion an der Ensisheimer Straße zu Gast sind. Trotz guter Chancen hieß es nach dem ersten Drittel 0:0. Da hat er sich seine Mannen vorgeknöpft, mehr Konsequenz vor dem Gehäuse gefordert - und am Schluss stand es 8:1.



Ob sich Werner Karlin seine erste Saison als Vorsitzender des EHC so vorgestellt hat? Schließlich gab es nach dem Absturz in die Regionalliga einige Skeptiker, die an wenig berauschende Leistungen vor leeren Rängen glaubten. Aber siehe da, der Mann kann ruhig schlafen und am Jahresende ein Fazit ziehen, das er wahrscheinlich selbst so nicht erwartet hat: "Wir sind hochzufrieden. Besser konnte es nicht laufen. Die Mannschaft spielt sehr gut, der Zuschauerzuspruch ist enorm, und die Sponsoren sind an Bord geblieben."



In der Saison 2009/10 tauchte sein Name inklusive Playdowns insgesamt 37 Mal auf dem Spielberichtbogen der Wölfe in der zweiten Liga auf, auch wenn er nicht immer gespielt hat. Danach wechselte Michael Frank, der gebürtige Emmendinger, nach Chemnitz in die Oberliga Ost. Über Weihnachten hatte er einige Tag frei und ließ es sich nicht nehmen, seinen Ex-Kollegen beim 8:1 in Schwenningen zuzuschauen. Da schlägt das Herz wohl noch für den alten Verein. Sollte der EHC tatsächlich aufsteigen, könnte man sich eine Rückkehr des Verteidigers durchaus vorstellen, zumal der Verein auch in der Oberliga seiner Linie treu bleiben und auf möglichste viele Eigengewächse setzen will.


Der Eiscocktail ist die wöchentliche Online-Kolumne von Hans-Joachim Kästle, dem langjährigen Eishockey-Redakteur der Badischen Zeitung und heutigen Mitarbeiter der EishockeyNEWS.

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