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25.12.2017

EHC-Weihnachtsgeschichte: Fan-Aktion gibt Hoffnung auf Leben

Es ist eine Weihnachtsgeschichte in Blau, Weiß und Rot: Die Typisierungsaktion des Fanprojekts und die Hilfsbereitschaft der EHC-Anhänger führten ganz direkt zu einer Stammzellenspende! Wie auch der Teddy Bear Toss zeigt das: Südbadens Eishockeyaner können mehr als "nur" Eishockey! Gemeinsam können wir etwas bewegen! Aber lest selbst.

"Blutkrebs kann jeden treffen" erklärte Philip Rießle und rief damit Anfang des Jahres auf, den Kampf gegen Blutkrebs zu unterstützen. Das Fanprojekt des EHC Freiburg - damals noch unter dem alten Namen Fanbeirat aktiv - hatte mit Hilfe der Mannschaft, des Vorstandes, den Fans und der DKMS eine Typisierungsaktion am Fastnachtssonntag organisiert.

Ziel war es möglichst viele Fans und Menschen zu mobilisieren, sich vor dem Spiel als mögliche Spender registrieren zu lassen. Alle gesunden Zuschauer zwischen 17 und 55 Jahren konnten dies durch eine Speichelprobe tun, einfach, schnell und schmerzfrei.

Freiburger Aktion gibt zehnjährigem Amerikaner neue Hoffnung

Wenige Monate später schenkte diese Aktion einem zehnjährigen Jungen in den USA, die Hoffnung auf Leben. Denn er suchte damals einen passenden Stammzellenspender; ein Schicksal, welches er mit zahlreichen Blutkrebspatienten weltweit teilt. Alleine in Deutschland erhalten etwa alle 15 Minuten Menschen die Diagnose Blutkrebs. Viele Patienten sind Kinder und Jugendliche. Die Suche nach einem passenden Spender gleicht oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Umso wichtiger wird jeder Einzelne, der sich als möglicher Spender registrieren lässt. Oftmals sind Familie und Verwandte der Erkrankten als Spender nicht passend und Erkrankte sind auf eine fremde Stammzellenspende angewiesen.

Johannes Eppler war einer der vielen Zuschauer, der dem Aufruf folgte und sich bei der vergangenen Typisierungsaktion für die gute Sache registrieren ließ. Eine Selbstverständlichkeit für ihn - und lebensrettend für den zehnjährigen Jungen in den USA. Denn nur wenige Wochen, nachdem sich Johannes registrieren ließ, klingelt sein Telefon. Die DKMS fragt nach, ob er als Spender weiterhin zur Verfügung stehen würde. "Ich war noch etwas mitgenommen nach einer durchzechten Nacht, als mein Telefon klingelte. Aber für mich war es direkt klar, dass ich weiterhin als Spender zur Verfügung stehe" erinnert er sich der EHC-Fan.

Eingriff in Köln

Mit diesem Anruf beginnen für Johannes aufregende Monate, denn es stehen zahlreiche Untersuchungen und Tests an, bis endgültig feststeht, dass er spenden kann und darf. Eine kleine Besonderheit gibt es allerdings: Eine Entnahme der Stammzellen über die Blutlaufbahn ist nicht möglich. Damit steht fest, dass eine kleine Operation notwendig werden wird. Unter Vollnarkose wird dabei Knochenmark, direkt aus dem Beckenkamm, entnommen. Ein kleiner Eingriff - und für Johannes ist ganz klar, diesen durchführen zu lassen.

Im August macht Johannes sich auf den Weg nach Köln, die Klinik dort kennt er bereits durch Voruntersuchungen. Aber dieses Mal soll ihm dort endgültig Knochenmark entnommen werden und die Entnahme verläuft erfolgreich. Über den Empfänger seiner Spende erfährt Johannes nicht viel. Nur, dass es sich um einen zehnjährigen Jungen aus den USA handelt. Mehr Informationen wird er erst in zwei Jahren erhalten, denn so sind die Regeln für Spender und Empfänger. Dann aber können sich beide direkt kontaktieren und austauschen. Über den Verlauf der Krankheit und den Erfolg wird Johannes allerdings jetzt schon informiert. Und so erreicht ihn im Oktober die Nachricht, dass der Junge auf dem Weg der Besserung ist und aus der Klinik entlassen wurde. Ganz über den Berg ist er noch nicht, aber seine Prognose steht gut, den Blutkrebs zu besiegen und leben zu dürfen. Dank Johannes und der Typisierungsaktion im Freiburger Eisstadion, beim Heimspiel gegen Crimmitschau.

Lasst euch registrieren!

Der Erfolg der Typisierungsaktion ist vielen Menschen zu verdanken. Fanprojekt, Mannschaft und Fans sicherten die Finanzierung  durch das Sammeln von Spenden im Vorfeld. Dazu wurden unter anderem Schläger zweier Spieler samt Unterschriften versteigert. Organisiert wurde die Aktion mit der DKMS vom Fanprojekt der Wölfe und ganz besonders von Bianca Braun, einer erfahrenen Krankenschwester.

"Dass viele Menschen sich auch weiterhin als mögliche Spender registrieren lassen, wäre ganz wichtig", fasst sie ihr Anliegen zusammen. Und auch die Geschichte von Johannes zeigt, wie wichtig dies ist. Lebensretter werden ist einfach und geht schnell. Es wäre schön, wenn viele den Kampf gegen Blutkrebs unterstützen, eine Krankheit, die uns alle treffen kann.

Foto: Der Moment der Entscheidung: Auf dem Foto des Fanprojekts von der Typisierungsaktion ist zufällig Johannes Eppler in der Schlange zu sehen (seitlich in der Mitte, hellrotes Trikot).

Text: Inga Janschewski

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