EHC verliert Spiel 3 in Bad Tölz
Das dritte Playoff-Match verlief für den EHC Freiburg nicht wie erhofft: Bei den Tölzer Löwen unterlagen die Südbadener am Sonntag deutlich mit 0:6. In der Serie liegt der EHC nun mit 1:2 zurück, kann aber bereits am Dienstag in der Franz-Siegel-Halle den Ausgleich schaffen.
Nach der Heimniederlage am Freitag fand Freiburg im Isarwinkel zunächst gut in die Partie. Zwar waren die Löwen spielbestimmend, doch stand die südbadische Defensive sicher und konnte sich auf Christoph Mathis zwischen den Pfosten verlassen. Auch in der Offensive konnte man eigene Akzente setzen, so hatte Nikolas Linsenmaier bereits in der ersten Minute die Führung auf dem Schläger, scheiterte mit der Rückhand jedoch an der Tölzer Torfrau Viona Harrer. In der 13. Minute allerdings folgte der Knackpunkt: Die Hausherren zogen mit einem Doppelschlag binnen 47 Sekunden auf 0:2 davon. Aus einer Abseitsposition heraus fiel die Tölzer Führung durch Johannes Sedlmayr, dann brachte Christoph Fischhaber die Scheibe über die Linie.
Eine schwere Hypothek für die EHC-Mannschaft in einer fortan ruppigen und von vielen Strafen geprägten Partie. Die Löwen wurden noch dominanter, einen weiteren Torerfolg verwehrten die Gäste ihnen allerdings noch. Zumal Freiburg rund um die erste Pause vier Minuten am Stück in Überzahl agieren konnte - in einen Treffer konnte man diese Gelegenheit aber nicht ummünzen. Die fehlende Durchschlagskraft und mangelnde Effizienz bestrafte der Titelverteidiger schließlich mit der Vorentscheidung. Ein Doppelpack von Leonhard Pföderl baute die Tölzer Führung auf 0:4 aus, in der 30. Minute räumte Florian Strobl erst seinen Gegenspieler regelwidrig ab, um dann ungehindert zum 0:5 einzunetzen. Jene defensive Stabilität aus dem ersten Playoff-Match war dem EHC in dieser Phase abhanden gekommen.
Dennoch hätten die Südbadener den Rückstand verkürzen können, wenn nicht müssen. Löwen-Verteidiger Dennis Neal krönte seinen Auftritt mit einem fiesen Ellbogencheck gegen den Kopf von Steven Billich - die Spieldauerdisziplinarstrafe gegen den Übeltäter war mehr als angebracht. Fünf Minuten Powerplay bescherte Freiburg zwar die ein oder andere gute Chance, aber letztlich verstrich die Überzahl gänzlich ungenutzt. In der 38. Minute zappelte die Scheibe auf der Gegenseite dafür wieder im Netz. Christoph Mathis parierte nicht nur den ersten Versuch von Christoph Fischhaber, sondern auch den Nachschuss - doch beim dritten Mal war auch der EHC-Goalie machtlos gewesen und von seinen Vorderleuten im Stich gelassen worden.
Die Messe war gelesen und der dritte Abschnitt verlief dementsprechend: Bad Tölz erspielte sich noch einige gute Chancen, Mathis ließ sich aber nicht noch einmal bezwingen. Die Südbadener kämpften beherzt um den Ehrentreffer, auch um den knapp 40 mitgereisten Fans wenigstens ein Erfolgserlebnis zu verschaffen. Und Freiburg hatte die passenden Möglichkeiten, aber es fehlte die Präzision - mal landete die Scheibe neben oder über dem Tor, mal wurde Harrer angeschossen. Die letzten 20 Minuten blieben schließlich tor-, jedoch alles andere als emotionslos. Der EHC blieb seinem körperbetonten Spiel stets treu und ging bis zum Schluss mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe. Mit 0:6 mussten sich die Gäste geschlagen geben und somit auch das 1:2 in der Serie für Bad Tölz hinnehmen.
Der Titelverteidiger hatte sich verdientermaßen durchgesetzt: Offensiv druckvoller und defensiv stabiler waren die Löwen gewesen und nutzten ihre Überlegenheit sowie ihre Chancen in den entscheidenden Situationen zu Toren und sorgten bereits früh für klare Verhältnisse. Auf der Gegenseite vermisste Freiburg jene Effizienz, um wie zuletzt im Isarwinkel bestehen zu können, hinzu gesellte sich auch noch das mangelhafte Überzahlspiel. Denn gerade das Powerplay gestaltete sich problematisch: Es fehlten Durchschlagskraft und zwingende Aktionen. Wille und Einsatz stimmten aber beim EHC, der bereits am Dienstag die Serie wieder ausgleichen kann. Um 20 Uhr folgt in der Franz-Siegel-Halle das vierte Playoff-Match.
Aufstellung EHC Freiburg
Tor: Fabian Hönkhaus, Christoph Mathis
Abwehr: Alexander Brückmann, Michael Frank, Lutz Kästle, Toni Klante, Dennis Meyer, Jan Nemecek
Sturm: Anton Bauer, Steven Billich, Jonas Falb, Konstantin Firsanov, Martin Jenacek, Jan Kouba, Nikolas Linsenmaier, Timo Linsenmaier, Philip Rießle, Benjamin Stehle, Jeffrey Szwez
Es fehlten: Tobias Kunz, Robert Peleikis, Enrico Saccomani, Mike Soccio, Patrick Vozar
Statistik
Tölzer Löwen - EHC Freiburg 6:0 (2:0, 4:0, 0:0)
1:0 (12:52) Sedlmayr (Dubé, Strobl)
2:0 (13:39) Fischhaber (Kammerer, Kottmair) 4-4
3:0 (24:04) Pföderl (Ketterer, Merl)
4:0 (27:19) Pföderl (Prommersberger, Merl) 5-4
5:0 (29:07) Strobl (Pföderl, Urban) 4-4
6:0 (37:38) Fischhaber (Urban) 4-4
Strafen: Bad Tölz 25 + 20 (Neal) - Freiburg 20 + 10 (Firsanov)
Schiedsrichter: Maximilian Plitz (Ottobrunn)
Zuschauer: 1513