spielbericht kassel so
12.01.2025

EHC schlägt Topteam Kassel Huskies

Nach dem Overtime-Auswärtssieg in Weißwasser schlug der EHC am Sonntagabend die Kassel Huskies im Penaltyschießen bei Juraj Faiths Heimdebüt. Damit verbuchte das Team an diesem Wochenende zwei Siege in Folge und vier Punkte auf der Habenseite.

Bissige Wölfe gegen schnelle Huskies: Die Tugenden des jeweiligen Wappentiers schienen sich eins-zu-eins auf die Spielweise der Teams zu übertragen. So zeigten sich die Wölfe, mit frischem Selbstvertrauen nach dem 2-1 Auswärtserfolg vor zwei Tagen, eben bissig in den Zweikämpfen.

Die Gäste aus Nordhessen wiederum waren vom ersten Bully läuferisch auf der Höhe und beschäftigten den EHC in dessen Verteidigungsdrittel, was der EHC – siehe oben – mittels Kampf und Einsatz zu unterbinden versuchte was aus Sicht der Schiedsrichter nicht immer mit fairen Mitteln gelang.

So mussten die EHC-Cracks gleich 5 Strafzeiten im ersten Abschnitt absitzen, überstanden diese Special-Teams-Situationen, davon vier Minuten am Stück nach Strafe an Fabian Ilestedt (3.), aber überwiegend unbeschadet dank Einsatz und einem starken Rückhalt Patrik Cerveny. Einzig ganz zu Beginn der Partie gelang den Gästen ein Treffer in Überzahl. Dominic Turgeon fälschte einen Wilde-Schuss unhaltbar zum 0-1 ab (2.).

Speziell – oder ausgerechnet - die überstandene vierminütige Unterzahlsituation als Fabian Ilestedt draußen saß, schien dem EHC zusätzlich Auftrieb zu geben und fortan suchten die Wölfe energisch die Offensive.

Mit etwas mehr Fortune hätte auch der EHC in Drittel eins anschreiben und somit ausgleichen können. Aber Tomas Schwamberger, der bei dessen Angriff in Unterzahl regelwidrig gestört wurde, Eero Elo, der Pass auf seinen Schläger in den Slot im Powerplay konnten die Gäste-Verteidiger gerade noch unterbinden, oder Petr Heider mit einem harten Schlagschuss vermochten die Scheibe nicht im Huskies-Tor unterzubringen.

Bekanntermaßen ist „agieren“ ein gutes Mittel um Strafzeiten zu vermeiden. Denn selten begeht man Fouls, wenn man in Scheibenbesitz ist. Und genau dies schien das Rezept der bissigen Wölfe für Drittel zwei gewesen zu sein. Also agierten sie in den ersten fünf, sechs Minuten des zweiten Abschnitts deutlich aktiver und verbrachten die ersten 90 Sekunden des Mitteldrittels vor dem Kasseler Tor. Die Scheibe lief gut, Pässe in den Slot konnten die Gäste nur mit Mühe entschärfen.

Fast folgerichtig sprachen die Schiedsrichter die nächste Strafe gegen die Gäste aus. Und beinahe wäre dem EHC in der daraus resultierenden Überzahl der Ausgleich geglückt. Ein Befreiungsversuch von Goalie Oleg Shilin landete auf Tomas Schwambergers Schläger, der aber gleich zwei Mal an eben jenem Shilin scheiterte. Kurz darauf entschärfte er auch noch einen Ventelä-Schuss aus kurzer Distanz.

Der Rest des Drittels entwickelte sich zu einer abwechslungsreichen Angelegenheit. Beide Teams erarbeiteten sich Chancen, wobei die Wölfe das Bissige beibehielten – speziell in der Defensive – und in der Offensive spielerisch zulegten. Und sich schließlich mit einem Treffer belohnten.

Denn endlich fand ein Pass in den Slot den richtigen Abnehmer: Niklas Hempel vollendete aus kurzer Distanz zum 1-1 nach Schwamberger-Passe.

Somit bleibt als Drittelfazit, daß der EHC das Spiel mindestens ausgeglichen gestalten und den Tabellenführer gar mehrfach in Verlegenheit bringen konnte. Defensiv wurde – ja – bissig und aggressiv agiert, offensiv läuferisch stark, energisch und spielerisch geradlinig.

Ganz ähnlich verlief auch das dritte Drittel. Der EHC ließ nicht nach, agierte in der Defensive aggressiv und suchte immer wieder den Weg nach vorne.

Verdientermaßen gingen die Wölfe erstmals in Führung. Fabian Ilestedt krönte sein Solo über Umwege indem er seinen eigenen Rebound genau in den Winkel setzte (47.). Ohnehin hatte es die 47. Spielminute in sich. Erst Ilestedts Führungstor, dann Billich mit einem gefährlichen Pass in den Slot, gefolgt von einer Strafzeit gegen die Huskies. Der EHC drückte mit Macht, hatte Lunte  gerochen und drängte nun im Powerplay auf die Entscheidung. Dies gelang nicht und war umgekehrt der Startschuss für die Kasseler Schlussoffensive, die nun auf den Ausgleich drängten. Dieser gelang schließlich mittels einer schnellen Kombination, die Kaspars Daugavins locker einschieben konnte (54.).

Die Schlussphase wurde dramatisch. Eine weitere Strafzeit gegen Kassel bot dem EHC die Chance wieder in Führung zu gehen. Aber wieder konnten die Wölfe nicht entscheidend zubeißen. Zwei Schlagschüsse von Bode Wilde in der letzten Minute sowie ein Kühnhauser-Schlagschuss zwei Sekunden vor Schluss hätten die Entscheidung entweder für Kassel oder für Freiburg bringen können. Die beiden Schlussmänner blieben aber jeweils Sieger.

In der anschließenden Overtime hatte der EHC fast durchgängig Puckbesitz. Aber weder Niko Linsenmaier noch Tomas Schwamberger brachten die Scheibe an Shilin vorbei.

Im alles entscheidenden Penaltyschießen trafen der Freiburger Kapitän sowie Fabian Ilestedt, der verdientermaßen auch Spieler des Abends auf Seiten des EHC wurde, für Kassel nur Kaspars Daugavins. Somit verblieb der frenetisch umjubelte Extrapunkt in Freiburg und machte das Vier-Punkte-Wochenende komplett.

Tore:
0:1 (01:34) Turgeon (Daugavins) – PP1
1:1 (28:15) Hempel (Schwamberger, Airich)
2:1 (46:30) Ilestedt (Trinkberger, Billich)
2:2 (53:53) Daugavins (Turgeon, Detsch)
3:2 (65:00) Ilestedt - GWS

Schüsse: Freiburg 30 (5/11/10/3/1), Kassel 30 (8/6/13/3/0)
Strafminuten: Freiburg 10, Kassel 20
Überzahleffizienz: Freiburg 0-4, Kassel 1-4
Schiedsrichter: Benjamin Hoppe, Ruban Kapzan/ Roman Jung, Yannick Müller-Osten
Zuschauer: 1976

Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo-Linsenmaier-Schwamberger / Hempel-Ventelä
Billich-Ewanyk-Ilestedt / De Los Rios-Kühnhauser
Bechtold-Airich-Mühlbauer / Heider-Trinkberger
Majher / Schindler

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