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31.12.2014

EHC gewinnt Eishockeykrimi nach 0:3-Rückstand

Triumph über Peiting vor fast 2400 Zuschauern

Eishockeyherz, was willst Du mehr? Das Topspiel zwischen dem EHC Freiburg und dem EC Peiting hat wirklich alles geboten: Tore, Checks, Spannung und Dramatik - und das vor der überragenden Kulisse von fast 2400 Zuschauern in der Franz-Siegel-Halle! Dabei holten die Südbadener noch einen 0:3-Rückstand auf und holten sich im Penaltyschießen den viel umjubelten 4:3-Sieg.

Es war alles bereitet für einen packenden Jahresabschluss: Der Zweite empfing den Dritten an der Ensisheimerstraße, wo sich die Kontrahenten vor einigen Wochen ein heißes Duell geliefert hatten. Im dritten Saisonvergleich hatte der EHC auf eigenem Eis zunächst optische Vorteile und verzeichnete auch die ersten guten Möglichkeiten. Die ganz großen Chancen ließen aber auf beiden Seiten auf sich warten, ehe die zehnte Minute anbrach. Binnen kürzester Zeit kassierte Freiburg zwei Strafzeiten und die Gäste zeigten ihre Klasse. Erst zimmerte Martin Guth die Scheibe exakt in den Winkel, dann erhöhte Dominic Krabbat im Nachstochern. Das Powerplay hatte Peiting eiskalt zu seiner 0:2-Führung genutzt. Bei den Südbadenern lief in der Folge wenig zusammen, während die Oberbayern den Hausherren den nächsten Schlag versetzten: In der 14. Minute traf erneut Krabbat - 0:3 aus Freiburger Sicht, eine schwere Kost so früh in der Partie.

Für einen großen Aufreger sorgte wenig später ECP-Stürmer Michael Baindl, allerdings nicht mit einem weiteren Tor, sondern einem Check in den Rücken von Steven Billich. Der EHC-Spieler musste in der Kabine behandelt werden, Baindl wurde unter die Dusche geschickt. Allerdings lief der Freiburger Motor weiterhin nicht rund, in der folgenden Überzahl konnte der EHC kaum für Torgefahr sorgen. Die Pause sollte den Gastgebern die Möglichkeit geben, sich neu zu sortieren. Tatsächlich kamen die Südbadener im Mittelabschnitt besser in Schwung und gaben die Richtung nun eindrücklich vor: Peiting wurde zunehmend unter Druck gesetzt. Der Lohn für den EHC folgte schnell, mit einem langen Pass von David Danner war Patrick Vozar auf die Reise geschickt worden. Obwohl von seinem Gegenspieler gefoult, legte der Routinier die Scheibe im Fallen zum 1:3 ins oberbayrische Gehäuse.

Das Duell nahm Fahrt auf, Freiburg fand immer besser ins Spiel, musste aber auch defensiv auf der Hut sein. Christoph Mathis hielt jedoch bärenstark. Der EHC schnupperte längst am zweiten Treffer, musste aber bis zur 37. Minute warten. Erneut war es Vozar gewesen, der die Scheibe durch die Schoner von ECP-Keeper Florian Hechenrieder geschoben hatte. Nur noch 2:3 stand es zur zweiten Pause. Die Aufholjagd setzte Freiburg im Schlussdrittel fort, erspielte sich die passenden Chancen. Die Gäste bewahrten indes ihren knappen Vorsprung - jedoch nur bis zur 51. Minute. Christopher Mauch bediente Philip Rießle mit einem Traumpass und der EHC-Kapitän setzte den Puck ins Peitinger Tor! Ausgleich! 3:3 - und das nach einem 0:3-Rückstand!

Die Partie war völlig offen, auch auf dem Eis. Die Oberbayern scheiterten ihrerseits mehrmals an Mathis, ebenso war für den EHC bei Hechenrieder nun wieder Endstation. Die Uhr lief runter und nach 60 Minuten hatte das Match noch keinen Sieger gefunden. In der Verlängerung wäre es beinahe soweit gewesen, allen voran Freiburg hatte den entscheidenden Treffer auf dem Schläger gehabt. Die größte Chance bot sich Milos Vavrusa, doch gegen sein Ex-Team traf der tschechische Verteidiger nach einem wunderbaren Sololauf nur die Latte. Über den Triumph musste also das Penaltyschießen entscheiden. Unter den ersten Schützen waren nur Vozar sowie Veteran John Sicinski erfolgreich gewesen, so dass eine vierte Runde eingeläutet werden musste - mit dem Vergleich der Doppeltorschützen. Patrick Vozar trat zuerst an - und netzte nach einem grandiosen Move aus der Drehung erneut ein! Auf der Gegenseite sollte sich Dominik Krabbat versuchen - und scheiterte am starken Christoph Mathis!

Der Sieg für den EHC Freiburg im Penaltyschießen, und das nach einem überragenden Eishockeyabend zum Jahresabschluss. Fast 2400 Zuschauer, zugleich Rekordkulisse in dieser Saison, sorgten für eine tolle Stimmung, auf dem Eis lieferten sich beide Teams ein intensives Topspiel mit dem kompletten Paket. Die Südbadener bewiesen einmal mehr ihre unbändige Moral und holten einen Drei-Tore-Rückstand mit hohem Einsatz und ganzem Willen auf. Durch den Triumph konnte der EHC Freiburg nicht nur seinen zweiten Tabellenplatz untermauern, sondern zugleich den Rückstand auf Spitzenreiter Selb verringern. Das erste Spiel des neuen Jahres findet wieder in der Franz-Siegel-Halle statt: Am Freitag gastiert Deggendorf Fire an der Ensisheimerstraße.


Statistik

EHC Freiburg - EC Peiting 4:3 n.P. (0:3, 2:0, 1:0)

0:1 (09:47) Guth (Saal, Sicinski) 5-3
0:2 (10:44) Krabbat (Fröhlich, Lukschanderl) 5-4
0:3 (13:20) Krabbat (Rohrbach, Fröhlich)
1:3 (23:52) Vozar (Danner, Mathis)
2:3 (36:12) Vozar (Danner, Wiecki)
3:3 (50:07) Rießle (Mauch, Bauer)
4:3 PEN Vozar

Strafen: Freiburg 6 + 10 (Kunz) - Peiting 7 + 20 (Baindl)
Schiedsrichter: Elvis Melia (Grefrath)
Zuschauer: 2376

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