EHC gelingt Heimdreier!
Speziell im Mitteldrittel effizient treffende Wölfe bezwangen am Dienstagabend in einer über weite Strecken zerfahrenen, kampfbetonten Partie die Blue Devils aus Weiden vor 3263 Zuschauern verdient mit 4-2.
Dass es nach 20 Spielminuten 1-1 stand war aus Sicht des EHC willkommen, wie Headcoach Juraj Faith nach dem Spiel bestätigte. Waren es doch die Gäste aus der Oberpfalz, die den ersten, von beiden Seiten, teils fahrig geführten Abschnitt bestimmten. Positiv: der EHC hatte aber offensichtlich seine defensive Stabilität wiedergefunden denn außer den größeren Spielanteilen gestanden die Wölfe den Gästen in Form von Tor(groß)chancen nicht viel zu.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der EHC selbst nur zu sehr wenigen strukturierten Angriffen und Torchancen kam. Zumeist war man mit Verteidigen beschäftigt. Einmal konnten die Wölfe jedoch anschreiben. Und sie hatten sich diesen Treffer buchstäblich erarbeitet. Verbissene Zweikämpfe hinter dem Weidener Tor führten schließlich zu Scheibenbesitz Freiburg. Fabian Ilestedt fand Eero Elo im Slot, der sich zunächst um 180 Grad drehen musste, die Scheibe dann aber passgenau unter die Latte setzte (4.).
Ebenfalls erwähnenswert: 8-zu-0 Strafminuten standen am Ende des ersten Drittels zu Buche. Und bemerkenswert: Wie oben bereits erwähnt war der EHC vornehmlich in der Defensive beschäftigt, zog aber drei Strafzeiten in der Offensivzone. Die vierte Strafe, die kurz vor Ende des Drittels zu einem zweiminütigen Fünf-gegen-Drei führte, wurde gegen Eero Elo wegen unsportlichen Verhaltens ausgesprochen. Die ersten beiden Weidener Powerplays überstand der EHC souverän. Schläger in Passlinien und Körperteile in Schusslinien hielten die Blue-Devils-Angriffe in Schach. Den Rest erledigte Patrik Cerveny.
Bis 1:03 vor Drittelende. Dann schlug Tyler Ward mit einem platzierten Handgelenkschuss bereits nach 27 Sekunden des doppelten Powerplays unhaltbar zu und stellte damit den 1-1 Pausenstand her.
Nach dem Verlauf des ersten Drittels deutete nichts darauf hin, dass die Wölfe am Ende der zweiten zwanzig Minuten drei Tore Vorsprung haben würden. Aber die Wölfe kamen im zerfahrenen Mittelabschnitt besser ins Spiel, konnten sich öfter aus dem aggressiven Weidener Forecheck befreien. Und so entstand der neuerliche Führungstreffer durch Eero Elo aus einem dieser nun vermehrt gelingenden sauberen Breakouts, lanciert von Fabian Ilestedt hinter dem eigenen Tor. Erst schickte sein Wackler zwei Weidener Angreifer ins Nichts, dann fand sein Pass den Schläger von Niko Linsenmaier, der mit einem perfekt temperierten Querpass Elo am langen Eck fand, der nur noch zu, 2-1 einschieben musste (28.).
In Summe blieb die Partie jedoch einigermaßen zerfahren, beiderseits geprägt von Unsauberkeiten im Passspiel und verbissen geführten Zweikämpfen. Sinnbildlich dafür war die Entstehung des 3-1. Fabian Ilestedt befand sich im Infight mit zwei Weidener Verteidigern, irgendwie kam die Scheibe zum im Slot freistehenden Eero Elo, der trocken abzog und zum zweiten Hattrick im EHC-Trikot traf (39.).
Das Freiburger 4-1 war schließlich ein regelrechter „Buzzer Beater“. Nur gut eine Sekunde vor Drittelende gelang es Lukas Mühlbauer – wieder nach wildem Geschehen im Weidener Verteidigungsdrittel – mittels Baseballschlag Felix Noack im Weidener Tor zu überraschen und seinen 3. Saisontreffer zu markieren. Einen unmittelbar vorangegangen hohen Stock des vorbeifliegenden Travis Ewanyk stuften die Unparteiischen nach neuerlichem Videobeweis als nicht strafbar ein und erkannten den Treffer an.
Drei Minuten zuvor entschieden die Refs nach minutenlangem Videocheck auf „kein Tor“ zu ungunsten von Sameli Ventelä: Fabian Ilestedt habe den Weidener Goalie entscheidend behindert.
Nicht minder zerfahren gestaltete sich der Schlussabschnitt. Allerdings gelang keinem der Teams mehr ein Treffer bis 0,4 Sekunden vor Schluss. Zu mehr als Ergebniskosmetik reichte es für die Gäste, für die nun Michael McNiven im Tor stand, aber nicht mehr. Die Blue Devils drückten während des gesamten Schlussabschnitts nochmal aufs Gas und kamen zu Chancen, bissen sich jedoch an der EHC Defensive die Zähne aus oder Patrik Cerveny war zur Stelle.
Somit gelang den Wölfen nach zwei Niederlagen in Folge wieder ein Heimdreier bevor es im neuen Jahr am 2. Januar – unterstützt von Hunderten EHC-Fans, die mit einem Sonderzug anreisen werden – nach Düsseldorf geht.
Tore:
1:0 (03:19) Elo (Ilestedt, Linsenmaier)
1:1 (18:57) Ward (Muck, Voyer) – PP2
2:1 (27:15) Elo (Linsenmaier, Ilestedt)
3:1 (38:57) Elo (Kühnhauser, Ilestedt)
4:1 (39:59) Mühlbauer (Ewanyk, O’Donnell)
4:2 (59:59) Voyer
Schüsse: Freiburg 20 (2/9/9), Weiden 27 (11/4/12)
Strafminuten: Freiburg 10, Weiden 8
Überzahleffizienz: Freiburg 0-3, Weiden 1-4
Schiedsrichter: Michael Klein, Tim Heffner/ Sören Kriebel, Matthäus Riemel
Zuschauer: 3263
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo-Linsenmaier-Ilestedt / Hempel-Ventelä
Mühlbauer-Ewanyk-O‘Donnell / De Los Rios-Schlenker
Schwamberger-Kretschmann-Airich / Heider-Kühnhauser
Majher, Ludwig / Trinkberger























