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07.01.2023

Derby-Sieg am Dreikönigstag

Der EHC Freiburg hat sein Heimspiel gegen die Ravensburg Towerstars mit 6:3 gewonnen

Die Echte Helden Arena erlebte am Dreikönigstag eine dieser Partien, deren Endstand nicht ganz akkurat den Spielverlauf wiedergibt. So konnte der EHC Freiburg erst durch vier Tore im letzten Drittel – von denen die letzten beiden in Form eines Doppelschlags in der 57. Minute fielen – dieses baden-württembergische Duell endgültig an sich reißen.

Der Abend begann mit der Ehrung eines weiteren „Rekordmanns“, indem Alexander De Los Rios für sein 600. Spiel im Wölfe-Dress ausgezeichnet wurde – doch die ersten Spielminuten weckten daraufhin nicht den Eindruck, dass der heutige Eishockeyabend ein erfreuliches Ende für die Wölfe nehmen würde. Die Mannen von Robert Hoffmann sahen sich nämlich früh im Spiel einem stark aufspielenden Gegner gegenüber, der sich stets – auch mit Hilfe robuster Zweikampfarbeit – im Drittel vor Patrick Cerveny festsetzte. So folgte bereits nach sechs Minuten die verdiente Führung der Gäste, die durch eine Scheibeneroberung im Freiburger Drittel vorbereitet wurde.

Ein Icing hier, ein geblockter Schuss da waren von nun an die Mittel, derer sich die Wölfe bedienten, um diesen Rückstand nicht noch höher ausfallen zu lassen. Doch ein erstes Überzahlspiel für den EHC verlieh Blau-Weiß-Rot die nötige Luft, nun besser in die Partie zu finden. Diese gute Phase der Wölfe schloss Nikolas Linsenmaier bei seinem Vormarsch ins gegnerische Drittel mit einem trockenen Schlenzer zum 1:1 ab. Spätestens als dann kurz vor Ende des ersten Drittels Sebastian Hon mit einem Alleingang die erste Freiburger Führung auf dem Schläger hatte, war jedoch klar, dass der EHC heute einen brandgefährlichen Gegner für seine Gäste darstellen würde.

Dementsprechend startete der zweite Spielabschnitt ausgeglichener, sah den EHC nach vier Minuten dann jedoch in Unterzahl gegen gleich fünf Ravensburger Stürmer ankämpfen. Als diese Gefahr gebannt war, neutralisierten sich beide Teams zunächst weitgehend im Mitteldrittel. Unterbrochen wurde diese Phase dann wiederum durch ein starkes Anspiel von Jackson Cressey auf Michael James Prapavessis, der sich in den Ravensburger Slot geschlichen hatte und dort zum 2:1 einnetzte.

Von nun an häuften sich Chancen auf beiden Seiten. Tor Immos tiefem Pass auf Nikolas Linsenmaier folgte dann jedoch der Ausgleich zum 2:2 in Person von Daniel Schwaiger. Der gefährlich im Slot stehende Towerstar Fabian Dietz, aber auch Shawn O’Donnell für den EHC – und erst recht Hon mit seinem zweiten Alleingang – hätten daraufhin gut und gerne eines der beiden Teams mit einer Führung in die zweite Pause gehen lassen können.

Eine solche folgte unmittelbar zu Beginn des Schlussdrittels, indem Immo einen furiosen ersten Freiburger Angriff einläutete, an dessen Ende in Person von Calvin Pokorny erneut ein Verteidiger die Wölfe in Führung brachte. Nach diesem Treffer zum 3:2 galt es für den EHC, aufgrund zweier sich zeitlich leicht überschneidender Strafzeiten, knapp vier Minuten Unterzahlspiel zu überstehen. Knapp eine Minute vor Ende dieser Phase kam jedoch in seinem dritten Anlauf am heutigen Abend das fünftbeste Powerplay der Liga zu zählbarem Erfolg, als Josh MacDonald per Schlagschuss zum 3:3 traf.

In einer Phase der Neusortierung nach dreiminütiger Special-Teams-Situation setzte das Rudel dann – eingeleitet von O’Donnell – per Passstafette den entscheidenden Konter, der den Hausherren ihre dritte, letzte und entscheidende Führung des Spiels einbrachte. Auf Vorlage von Hon und Pokorny, traf dabei Christoph Kiefersauer zum 4:3 in der 47. Minute. Der „Co-Moment“ des Spiels sollte dann jedoch kurz danach Patrick Cerveny gehören. Während Kiefersauer letztlich das Game-Winning-Goal erzielte, gelang Freiburgs Goalie der „Game-Winning-Save“, indem er einen One-Timer von Sam Herr am langen Pfosten parierte.

Nach dieser heiklen Phase, die sich als spielentscheidend erweisen sollte, gelang den Wölfen einige Minuten später der eingangs erwähnte Doppelschlag. Kevin Orendorz netzte dabei eine Scheibe ein, von der Ravensburgs Torhüter Jonas Langmann dachte, sie liege sicher begraben unter ihm; und Immo nutzte auf Vorlage von Billich die nun dem Spielstand und der Spielphase geschuldete Risikobereitschaft der Towerstars per Konter zum Endstand von 6:3 aus.

Mit diesem Rückenwind hofft der EHC nun, am Sonntag bei den Eispiraten Crimmitschau zu punkten. Spielbeginn im dortigen Sahnpark wird bereits um 17.00 Uhr sein.

Tore:
0:1 (06:06) Latta
1:1 (15:54) Linsenmaier (Immo, Neher)
2:1 (29:14) Prapavessis (Bongers, Cressey)
2:2 (32:33) Schwaiger (Ketterer, Herr)
3:2 (40:23) Pokorny (Immo, Linsenmaier)
3:3 (45:05) MacDonald (Sarault, Dietz) – PP1
4:3 (47:05) Kiefersauer (Pokorny, Hon)
5:3 (56:11) Orendorz (Sonnenburg, Danner)
6:3 (56:48) Immo (BIllich)

Schüsse: Freiburg 34 (11/13/10), Ravensburg 26 (11/5/10)
Strafen/Strafminuten: Freiburg 3/6, Ravensburg 2/2
Überzahleffizienz: Freiburg 0-1, Ravensburg 1-3
Schiedsrichter: Brill, Singaitis / Zettl, Riemel
Zuschauer: 3289

Aufstellung:
Cerveny (Salmik)
Immo, Linsenmaier, Billich / De Los Rios, Pokorny
Makuzki, Cressey, Orendorz / Sonnenburg, Danner
Hon, O’Donnell, Kiefersauer / Neher, Prapavessis
Bongers, Otten, Buchner / Hochreither

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