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12.04.2022

Derby-Niederlage im Shootout

Der EHC Freiburg hat sein Heimspiel gegen die Heilbronner Falken mit 4:5 im Penaltyschießen verloren

Das Duell Wölfe gegen Falken versprach in den letzten Jahren stets ein torreiches Aufeinandertreffen – so auch zuletzt in der jüngsten Vergangenheit, als sich die beiden Teams im Hinspiel Mitte Oktober nach zehn Toren innerhalb von 38 Minuten bei einem Stand von 5:5 in einen Shootout begaben. Umso mehr sollte es bei der heutigen Partie überrascht haben, dass beide Offensiven zunächst nicht in Fahrt kamen – mit sechs Toren in 30 Minuten, die zwei Führungswechsel beinhalteten, fanden die beiden baden-württembergischen Kontrahenten aber wieder zu ihrem gewohnten Spiel zurück. Der EHC ging dabei mit 2:1 und 4:3 in Führung, musste kurz vor Ende der Partie jedoch zwei seiner drei fast schon sicher geglaubten Punkte wieder hergeben. War es im Oktober noch Nikolas Linsenmaier gewesen, der die Wölfe gegen Heilbronn 13 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit vor der Niederlage bewahrte, konnten nun die Falken 1:13 vor Ende das Spiel ein letztes Mal ausgleichen. Wie auch schon im Oktober ging das Penaltyschießen dann allerdings an Heilbronn.

Nachdem der EHC Freiburg früh im Spiel in Form eines Tip-in-Versuchs von Goldhelm Shawn O’Donnell die frühe Führung buchstäblich auf dem Schläger hatte, entwickelte sich über die ersten 30 Minuten ein Spiel, in dem die Gäste den Wölfen den Spielaufbau vermehrt erschwerten. Dafür konnte sich Neuzugang Michael James Prapavessis defensiv früh in Szene setzen, indem er einen Alleingang von Heilbronns Erste-Reihe-Stürmer Jeremy Williams entschärfte.

Heilbronn drang stets zielstrebig in das Drittel des heute erneut von Patrick Cerveny gehüteten EHC-Tores – zählbarer Erfolg, wie dann allerdings auch der Ausgleichstreffer der Wölfe erfolgten im ersten Drittel durch Aktionen, in denen die jeweilige Offensivmannschaft es vermochte, die Scheibe nach einem bereits scheinbar abgehakten Angriffsversuch im Drittel zu halten. So netzte Noah Dunham einen Rebound ein, der nach einem Fehlpass der Wölfe zustande kam und Christoph Kiefersauer machte sich eine kurz unübersichtliche Situation im Heilbronner Drittel zu nutze.

Diesem Spielstand von 1:1 hätten die Wölfe wörtlich mit der Pausensirene beinahe ihren ersten Führungstreffer des Spiels aufgesetzt – das Duo Kevin Orendorz und Jackson Cressey scheiterte allerdings an Falken-Goalie Florian Mnich, der heute den Vorzug vor der etatmäßigen Nummer Eins, Ilya Andryukhov, erhielt.

Mit ähnlichen Bildern begann dann auch der zweite Spielabschnitt – die Wölfe kamen nur schwer aus ihrem Drittel und mussten obendrein noch ein Heilbronner Powerplay überstehen (das sich jedoch harmlos zeigte)… tauchten aber immer mal wieder urplötzlich gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf: Nachdem Orendorz einen Alleingang nach Puckgewinn im Miteldrittel nicht verwertete, war es dann jedoch Martin Réway, der die Wölfe fast auf die Sekunde genau zur Mitte des Spiels erstmals in Führung brachte.

Dieser Treffer zum 2:1 öffnete das Spiel auf beiden Seiten, was den Wölfen zunächst Biss zu geben schien, dann aber zu ihrem zwischenzeitlichen Verhängnis wurde. Nachdem nun insbesondere die Reihe um Kiefersauer, O’Donnell und Billich für Wirbel im Heilbronner Drittel sorgte, wechselten sich zwei Alleingänge über den jeweils rechten Flügel auf beiden Seiten ab. Während Alexander De Los Rios dabei am gegnerischen Torhüter scheiterte, schlenzte Jeremy Williams die Scheibe eiskalt mit der Rückhand an Patrick Cerveny vorbei. Nach diesem Dämpfer für das Spiel des EHC wurde das Rudel nun aber noch kälter erwischt – lediglich etwas mehr als eine Minute später brachte Falken-Verteidiger Kenney Morrison die Scheibe ins Freiburger Drittel und setzte dort Frédérik Cabana in Szene, der so schnell wie er den Freiburger Slot betrat, diesen auch wieder verließ, nach seinem Treffer zum 2:3 den EHC nun aber zum zweiten Mal einem Rückstand entgegenblicken ließ.

Dieser hätte im nun zweiten von letztlich insgesamt drei Heilbronner Powerplays höher ausfallen können – am stärksten kratzten die Falken jedoch an einer Zwei-Tore-Führung unmittelbar nach Ende dieser Freiburger Unterzahl zu Beginn des Schlussabschnitts. Einem Freiburger Konter und einem Schuss aus vermeintlich spitzem Winkel von O’Donnell war es dann aber zu verdanken, dass die Wölfe das Spiel beim Stand von 3:3 erneut ausglichen.

Als dann zehn Minuten vor Ende die Wölfe ihrerseits erstmals in ein Powerplay gehen konnten, brachte nach 47 Sekunden Nikolas Linsenmaier seine Farben zum zweiten Mal in Führung. Dieses 4:3 des EHC beförderte Heilbronn dann jedoch in seine Schlussoffensive, die einen Pfostenschuss von Julian Lautenschlager und Torchancen von Frédérik Cabana hervorbrachte. Diese zweite Reihe der Falken präsentierte sich nun kämpferisch und agil im Freiburger Drittel – so wie etwa bei einem Check von Cabana gegen Calvin Pokorny, der Heilbronn eine weitere Chance einspielte. Während aber auch der EHC weiterhin nach vorne zu spielen vermochte, gelang dann Blueliner Kenney Morrisson 73 Sekunden vor Ende der Ausgleichstreffer für die Falken.

In der sich nun anschließenden Verlängerung boten sich Chancen auf beiden Seiten des Eises – die größten für den EHC liefen spät in dieser fünfminütigen Overtime, die im Modus Drei-gegen-drei gespielt wird, über Goldhelm O’Donnell. Der einzige Treffer im Penaltyschießen blieb dem dritten im Bunde der in der Schlussphase des letzten Drittels so präsenten zweiten Heilbronner Reihe vorbehalten – Justin Kirschs Penaltytreffer besiegelte eine 4:5-Niederlage für den EHC, die die Wölfe aber immerhin einen Punkt im Breisgau halten ließ.

Am Sonntag tritt der EHC zur gewohnten Zeit von 18.30 Uhr beim EC Bad Nauheim an, gegen den das Rudel das Hinspiel mit 1:2 verlor. Robert Hoffmann darf dabei weiterhin auf eine sich entspannende Kadersituation hoffen – waren schon an diesem Freitagabend in Person von Réway, Pokorny und Hon einige Spieler zurückgekehrt. So bleibt noch auf die Rückkehr von Tor Immo zu hoffen, der sich am Dienstag während des Spiels in Krefeld eine Verletzung zugezogen hatte.

Tore:
0:1 (10:35) Dunham (Lautenschlager)
1:1 (14:05) Kiefersauer
2:1 (39:06) Réway (Linsenmaier, Hochreither)
2:2 (36:17) Williams (Della Rovere, Tonge)
2:3 (37:29) Cabana (Morrison)
3:3 (43:00) O’Donnell (Kaisler, Prapavessis)
4:3 (50:16) Linsenmaier (Orendorz, O’Donnell) – PP1
4:4 (58:47) Morrison (Della Rovere, Tonge)
4:5 (Shootout) Justin Kirsch

Schüsse: Freiburg 39 (10/13/12/4/-), Heilbronn 38 (9/12/11/5/1)
Strafen/Strafminuten: Freiburg 3/6, Heilbronn 2/4
Überzahleffizienz: Freiburg 1-1, Heilbronn 0-3
Schiedsrichter: Westrich, Gossmann / Pfeifer, Giesen
Zuschauer: 2073

Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Réway, Cressey, Wittfoth / De Los Rios, Pokorny
Feist, Linsenmaier, Orendorz / Hochreither, Prapavessis
Kiefersauer, O’Donnell, Billich / Sonnenburg, Kaisler
Makuzki, Otten, Hon / Bongers

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