spielbericht dresden
10.02.2022

Comeback und Zittersieg beim Tabellenführer

Der EHC Freiburg beendet seine Serie von drei aufeinander folgenden Auswärtsspielen mit einem 7:6-Erfolg in Dresden

Gleich zu Beginn des Spiels schienen den Wölfen – wie auch schon bei der Niederlage in Weißwasser zwei Tage zuvor – zwei Strafzeiten zum Verhängnis zu werden. Während ein solches Doppelpack an Unterzahlspielen am Montag für die entscheidenden Treffer im Schlussabschnitt gesorgt hatte, fuhr man sich in Dresden zwei Strafen innerhalb der ersten zweieinhalb Spielminuten ein. Dabei kassierte man jeweils kurz nach Ablauf dieser Strafzeiten einen Gegentreffer – einmal durch einen satten One-Timer von Goldhelm Jordan Knackstedt und dann nach einem Stockfehler hinter der eigenen Torlinie – was dem Rudel einen 0:2-Rückstand nach genau fünf Spielminuten einheimste.

Dann begann jedoch eine fulminante Jagd der Wölfe – die auch nach dem Aufholen lange nicht endete: Zwischen der 9. und 31. Spielminute erzielte der EHC sechs Tore in Folge. Garant des frühen Ausgleichs war die Freiburger Arbeit an der blauen Linie, indem Nick Pageaus Schlagschuss einen Abstauber von David Makuzki einleitete und Marvin Nehers Schlenzer von Scott Allen entscheidend in die gegnerischen Maschen umgelenkt wurde.

Dies leitete eine Druckphase des EHC ein, der jedoch auf seinen Führungstreffer bis zu Beginn des zweiten Drittels warten musste. Diesen erzielte – auf dem Weg zu einem Hattrick – Nikolas Linsenmaier in der 22. Minute, bevor dann drei Minuten später Marvin Neher unmittelbar nach einem Bullygewinn zu seinem verdienten Treffer kam.

Nun waren es die Gastgeber, die sich durch Regelverstöße auf die Strafbank beförderten, was der EHC in seinen ersten Überzahlspielen der Partie auszunutzen vermochte – nämlich in einem Fünf-gegen-Drei, das sich über genau eine Minute erstreckte und an dessen Ende Calvin Pokorny mit einem Schlenzer aus dem Rückraum das 5:2 aus Wölfe-Sicht erzielte. Als dann bei Fünf-gegen-Fünf Christian Billich von jenseits der Torlinie Nikolas Linsenmaier fand, setzte sich der Torreigen von Treffern im Zwei-Minuten-Takt fort.

Während nun – genau zur Mitte des Spiels – alle Umstände für einen deutlichen Sieg des EHC sprachen, sorgte (wie so oft im Eishockey) erneut eine Strafzeit für das Verschieben des Momentums. Dresden nutzte dabei die insgesamt vierte Strafzeit gegen den EHC gnadenlos aus, indem Arturs Kruminsch per sattem One-Timer den ersten Eislöwen-Treffer seit dem Doppelpack zu Spielbeginn beisteuerte. Was dabei wie ein harmloser Anschlusstreffer gewirkt haben mag, wurde durch die Freiburger Unachtsamkeit, nur 15 Sekunden später bereits einen weiteren Treffer zuzulassen, in ein neues Licht gerückt.

Dieser Spielstand von 6:4 aus Wölfe-Sicht hätte sich zu Beginn des letzten Drittels gefühlt in alle Richtungen hin entwickeln können – eine frühes Indiz, dass dieser Eishockeyabend letztlich doch ein erfolgreiches Ende für die Wölfe mit sich bringen würde, lieferte nach bereits 26 Sekunden Nikolas Linsenmaier, der mit dem 7:4 seinen Hattrick komplettierte.

Dies zündete jedoch ein finales Feuer bei den Eislöwen, die sich zunächst in einem Powerplay einem Abstauber aufs freie Wölfe-Netz gegenübersahen und in der 50. Minute in Person von Johan Porsberger nur durch einen Regelverstoß an einem Alleingang auf das Tor von Patrik Cerveny gestört werden konnten – der anschließende Penalty landete jedoch am Pfosten.

Allerdings brachte Dresdens letzte Luft schließlich doch noch zählbaren Erfolg hervor: Nach einem Querpass traf erneut Jordan Knackstedt, bevor dann Bruno Riedl knapp vier Minuten vor Spielende zum ersten Mal seit früh im zweiten Drittel einen Ein-Tore-Abstand herbeiführte.

Die Wölfe vermochten es jedoch trotz einer Matchstrafe gegen Scott Allen und der damit einhergehenden fünfminütigen Unterzahl – die gut eine Minute vor Ende zu einer Vier-gegen-Sechs-Unterzahl bei leerem gegnerischem Tor wurde – diese 7:6-Führung unter Dauerbeschuss über die Zeit zu retten.

Somit fuhr der EHC nach einem 4:3-Erfolg nach Penaltyschießen bei seinem ersten Auftritt in Dresden und einem 2:1-Heimerfolg seinen dritten Sieg gegen den Tabellenführer ein. Dieser wird nun auch die Reise in den Breisgau antreten und sich bereits am Freitag im Rahmen eines Doppelspieltags erneut mit den Wölfen messen. Spielbeginn in der „Echte Helden Arena“ ist wie gewohnt um 19.30 Uhr.

Tore:
1:0 (02:49) Jordan Knackstedt (Johann Porsberger, David Suvanto) – PP1
2:0 (04:59) Tomas Andres (Adam Kiedewicz, Johan Porsberger)
2:1 (08:37) David Makuzki (Tyson McLellan, Nick Pageau)
2:2 (09:17) Scott Allen (Marvin Neher)
2:3 (21:34) Nikolas Linsenmaier
2:4 (24:50) Marvin Neher (Philip Feist, Scott Allen)
2:5 (27:56) Calvin Pokorny (Nikolas Linsenmaier) – PP1
2:6 (30:41) Nikolas Linsenmaier (Christian Billich, Marc Wittfoth)
3:6 (32:45) Arturs Kruminsch (Mike Schmitz) – PP1
4:6 (33:00) Tom Knobloch (Jordan Knackstedt, Adam Kiedewicz)
4:7 (40:26) Nikolas Linsenmaier (Scott Allen)
5:7 (51:28) Jordan Knackstedt (Vladislav Filin, David Suvanto)
6:7 (56:17) Bruno Riedl (Tomas Andres) – PP1

Schüsse: Dresden 36 (11/10/15), Freiburg 24 (9/10/5)
Strafen/Strafminuten: Dresden 5/10, Freiburg 9/39
Überzahleffizienz: Dresden 3-8, Freiburg 1-4
Schiedsrichter: Thorsten Lajoie, Ruben Kapzan / Kenneth Englisch, Jakob Sauerzapfe
Zuschauer: 1191

Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Linsenmaier Billich, Allen / Pageau, Neher
Wittfoth, Feist, McLellan / Kaisler, Kurz
Kiefersauer, Danner, Cerny / Pokorny, Brückmann
Makuzki, Trinkberger

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