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22.11.2025

Bock umgestoßen nach Rückstand: Heimsieg!

Im Duell der Tabellennachbarn mit dem ESV Kaufbeuren gelang dem EHC der lange ersehnte Sieg. Nach 0-2 Rückstand drehten die Wölfe das Spiel und gewannen mit 5-2.

Bei ohnehin kalten Temperaturen musste der EHC in Abschnitt Nummer eins auch noch zwei eiskalte Duschen über sich ergehen lassen. Dusche Nummer eins prasselte auf die Wölfe nieder, nachdem sie beim Stand von 0-0 die Chance im Powerplay hatten, in diesem richtungsweisenden Spiel den wichtigen ersten Treffer der Partie zu erzielen. Zwar lief die Scheibe ansehnlich durchs Kaufbeurer Verteidigungsdrittel, richtig gefährlich werden konnten die Wölfe aber nicht. So ließ sich bei einem unmittelbar auf diese Führungschance folgenden Kaufbeurer zwei-auf-eins-Konter Jason Bast nicht lange bitten und zockte den Puck an Patrik Cerveny vorbei in die Maschen (12.).

Dusche Nummer zweit folgte auf eine Freiburger Druckphase rund drei Minuten vor Drittelende. Tomas Schwamberger (16.) und Chris Billich (17.) boten sich aussichtsreiche Abschlusschancen. Postwendend nach Billichs Chance treffen sollten aber die Gäste aus dem Allgäu. Und wieder war Neuzugang Jason Bast maßgeblich beteiligt: Er gewann den entscheidenden Zweikampf an der Bande, bediente im Slot Henri Kanninen mit einem Pass parallel zur Torlinie, den der finnische Center unhaltbar ins EHC-Gehäuse abfälschte.

Dabei begannen die EHC-Cracks das Match durchaus mit Dampf und gewillt zu zeigen, daß man aus der Niederlage in Weiden gelernt hatte. Nämlich, deutlich mehr Torschüsse abfeuern zu wollen. Reihe eins - wieder in der Formation Elo-Linsenmaier-Ilestedt aufgeboten - feuerte im allerersten Wechsel der Partie gleich zwei Mal auf das von Cody Porter gehütete Tor der Gäste. 

Zur Wahrheit in Drittel eins gehört aber auch, daß es die Allgäuer Cracks den Wölfen mit einem hartnäckigen Forecheck sehr schwer machten, einen geordneten Spielaufbau zu Stande zu bringen. Darüber hinaus gelang es ihnen, sich aus dem Freiburger Forecheck meist strukturiert zu lösen und mit viel Geschwindigkeit durch die neutrale Zone zu kommen. Somit waren die Gäste unterm Strich die bessere Mannschaft nach zwanzig Minuten.

Wilde zwanzig Minuten bekamen die 2240 Zuschauer im zweiten Abschnitt zu sehen. Dabei wechselten sich Glück und Pech aus Sicht des EHC munter ab. Zunächst war man nach wenigen Sekunden mit dem Glück im Bunde, als der Pfosten einen 0-3 Rückstand verhinderte. Dann folgte doppeltes Pech, was Erinnerungen an das vergangene Heimspiel gegen Landshut weckte, in dem die Wölfe fünf Stangentreffer "glückten": Erst scheiterte Elo am Tormetall (21.), acht Minuten später Chris Billich. 

Zuvor gelang dem EHC aber der so wichtige Anschluss. Travis Ewanyk setzte sich gegen zwei Kaufbeurer durch und traf nach Billich-Pass von hinterm Tor per Direktabnahme aus dem Slot (23.). Wie wichtig dieser Treffer war sah man Ewanyk beim Jubeln an. Lauthals schrie er seine Freude heraus.

Besonders David Trinkberger scheint sich die Torschuss-Lektion aus den letzten Spielen zu Herzen genommen zu haben. Sein Schlagschuss-Hammer überraschte Cody Porter, zudem hatte Fabian Ilestedt vor dem Kaufbeurer Tor postiert dessen Sicht entscheidend behindert: 2-2 (36.).

Wild war dieses Drittel vor allem, weil beide Teams die Offensive suchten und der EHC läuferisch zulegen konnte. Somit erzielte das Kaufbeurer Pressing nicht mehr die gleiche Wirkung wie im ersten Abschnitt. Es unterliefen aber beiden Teams immer wieder Abwehr- und Abspielfehler, was zu Angriffen, Gegenangriffen und Torchancen hüben wie drüben führte. Logischerweise entstand so kein technisch hochstehendes Match, dies unterstrich Sameli Ventelä im Drittelpauseninterview ("Es ist nicht unser bestes Spiel, aber wir sind wieder dran"), dafür aber ein intensives und abwechslungsreiches.

Ähnlich wie ganz zu Beginn des Spiel begann der EHC auch den letzten Abschnitt druckvoll und setzte damit früh den Ton für den Verlauf des letzten Abschnitts. Bereits nach zehn Sekunden zog Fabian Ilestedt mit Verve zum Tor, konnte die Scheibe aber nicht im Gehäuse unterbringen. 

Im weiteren Verlauf arbeiteten sich die Wölfe immer mehr ins Spiel und erzwangen schließlich die Entscheidung durch eine Doppelschlags zur Mitte des Drittels. Zunächst jubelten die Zuschauer nach einem Ilestedt-Schuss, der mittels Videobeweis aber klar an der Latte verortet werden konnte. Das Spiel lief jedoch weiter und Niko Linsenmaier sorgte nur 22 Sekunden später aus dem Gewühl heraus für klare Verhältnisse: 3-2. Nur gut eine halbe Minute später gelang dem EHC der nächste Treffer. Schnell und schnörkellos aus der eigenen Zone mittels langem Pass an die gegnerische blaue Linie lanciert, bezwang Shawn O'Donnell Goalie Cody Porter mit etwas Glück als die Scheibe nach dessen Schuss und Porters Teilsave über die Linie trudelte.

Die Wölfe hatten sich diese Führung nicht wirklich erspielt sondern viel mehr erkämpft, ertrotzt, erarbeitet. Bis zum Ende des Spiels ließen sie nicht mehr viel anbrennen, die Gäste aus dem Allgäu versuchten zwar schnell zu antworten (Mayer, 53.), waren aber sichtlich beeindruckt nach dem Verspielen einer zwei-Tore-Führung. Letzte Zweifel am Freiburger Heimsieg beseitigte schließlich Fabian Ilestedt mit seinem viel umjubelten Empty-Net Goal (59.) zum 5-2. 

Weiter geht es für die Wölfe am Sonntag bei den ebenfalls in unteren Tabellenregionen rangierenden Bietigheim Steelers.

Tore:
0:1 (11:50) Bast (Appendino)
0:2 (16:37) Kanninen (Bast, Appendino)
1:2 (23:20) Ewanyk (Billich, Mühlbauer)
2:2 (35:57) Trinkberger (Linsenmaier, Ilestedt)
3:2 (51:16) Linsenmaier (Kretschmann, Ilestedt)
4:2 (51:53) O'Donnell (Schwamberger, Schindler)
5:2 (58:42) Ilestedt - EN 

Schüsse: Freiburg 30 (11/11/8), Kaufbeuren 29 (13/13/3) 
Strafminuten: Freiburg 2, Kaufbeuren 6
Überzahleffizienz: Freiburg 0-3, Kaufbeuren 0-1
Schiedsrichter: Lukas Voit, Vladislav Gossmann / Norbert van der Heyd, Tobias Egger
Zuschauer: 2240

Aufstellung:
Cerveny (Hegmann) 
Elo-Linsenmaier-Ilestedt / Trinkberger, Ventelä
Kretschmann-O'Donnell-Schwamberger / Kühnhauser, De Los Rios
Mühlbauer-Ewanyk-Billich / Schindler, Heider
Majher-Airich-Bechtold

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