29.09.2012

Auswärtssieg! Freiburg schlägt Füssen mit 5:3

Gelungener Oberliga-Auftakt für den EHC Freiburg: Der südbadische Aufsteiger hat sich am Freitagabend mit 5:3 beim EV Füssen durchgesetzt! Mit einem starken Mittelabschnitt legte Freiburg den Grundstein für einen verdienten Auswärtssieg und ist mit einem Erfolgserlebnis in die neue Saison gestartet.

Füssen gegen Freiburg - es war das Duell zweier Teams, die durchaus Ähnlichkeiten vorweisen. Auf beiden Seiten tummeln sich viele junge Talente, angeführt von wenigen erfahrenen Kräften. Zudem waren beide Trainer - Dave Rich auf Füssener wie Thomas Dolak auf Freiburger Seite - während der Vorbereitung aus unterschiedlichen Gründen immer wieder von Personalsorgen geplagt worden. Zum Auftakt konnten die Allgäuer und Südbadener jedoch drei Blöcke ins Rennen schicken. Unter anderem durfte beim EHC endlich wieder Nikolas Linsenmaier mitwirken, der die starke Formation mit Jeffrey Szwez und Benjamin Stehle als Mittelstürmer anführte.

Vor knapp 800 Zuschauern erwischten die Gäste allerdings keinen guten Start. "Wir hatten naiv begonnen und Füssen zu viel ermöglicht", sollte EHC-Coach Dolak die ersten Minuten der neuen Saison später zusammenfassen. Die Hausherren bestimmten das Spiel und setzten das Freiburger Gehäuse immer wieder unter Druck. EHC-Goalie Christoph Mathis erwies sich in der Anfangsphase als starker Rückhalt für seine Mannschaft, doch in der vierten Minute war auch er machtlos gewesen. Andrej Naumann hatte einen kapitalen Fehler im Freiburger Aufbau genutzt und Yannik Baier den Füssener Führungstreffer aufgelegt. Ein erster Rückschlag für die junge EHC-Mannschaft, die sich allmählich aber auch offensiv in Szene setzen konnte. Und prompt gelang den Gästen der etwas überraschende Ausgleich, Tobias Kunz hatte nach starker Vorarbeit von Patrick Vozar zum 1:1 eingenetzt. Durch den Treffer erhielt das Freiburger Spiel den notwendigen Auftrieb, die Partie gestaltete sich nun offen und beide Mannschaften agierten auf Augenhöhe. Weder EVF-Goalie André Irrgang noch sein Gegenüber Mathis ließen sich aber ein zweites Mal bezwingen und so ging es mit dem Remis in die erste Pause.

Es folgten die entscheidenden 20 Minuten der Partie und ein starker Auftritt der Freiburger Equipe. Hatte Füssen noch ein Chancenplus auf seiner Seite, sollte sich dies alsbald ändern: Der EHC dominierte den Mittelabschnitt eindeutig, erspielte sich zahlreiche Chancen und drängte mit direktem Zug zum Tor auf die erstmalige Führung. Und während die südbadische Defensive sicher stand, schoss Jeffrey Szwez nach sehenswertem Zusammenspiel mit Linsenmaier und Stehle seine Farben in Front. Der Auftakt eines kleinen Torrauschs: Michal Schön und Philip Rießle legten kurze Zeit später nach, binnen zweieinhalb Minuten hatte sich der EHC eine 4:1-Führung erarbeitet. Füssen nahm eine Auszeit - und überrumpelte nach dem Bully die EHC-Defensive zum 2:4 durch Andrej Naumann. Beeindrucken konnte das die Gäste jedoch nicht, vielmehr hielten sie den offensiven Druck auf das gegnerische Tor aufrecht. Scheiterte Alexander Brückmann noch an der Unterkante der Latte, stellte Nikolas Linsenmaier vor der Pause den alten Abstand wieder her.

Hochverdient ging Freiburg mit dem 5:2 in das letzte Drittel. Die Südbadener agierten nun aus einer sicheren Defensive heraus, wobei der offensive Spielfluss durch Strafzeiten gestört wurde. Im Penalty Killing gelang es den EHC-Akteuren, den Gastgebern nur wenig gute Einschussmöglichkeiten zu bieten und selbst dann war Christoph Mathis stets zur Stelle gewesen. In der 55. Minute verkürzte Füssen aber doch noch auf 3:5: Hatte Mathis einen ersten EVF-Schuss noch überragend pariert, war er beim Nachschuss von Eric Nadeau machtlos gewesen. Füssen versuchte nun, den Druck zu erhöhen und zur Schlussoffensive anzusetzen. Allerdings gelang es ihnen nicht, auch mit sechs Feldspielern die EHC-Defensive nochmal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Freiburg brachte den verdienten Sieg schließlich sicher über die Zeit.

Die rund 50 mitgereisten EHC-Fans, welche für eine großartige Stimmung sorgten, feierten ihre Mannschaft ausgiebig für den Auswärtssieg. Es war der verdiente Lohn für eine geschlossene Mannschaftsleistung, der EHC kämpfte bravourös und überzeugte im Allgäu gerade auch spielerisch. Vorne zeigten sich die Freiburg zudem in den entscheidenden Situationen kaltschnäuzig und bewiesen immer wieder den wichtigen direkten Zug zum Tor. In der Defensive konnte man sich auf Christoph Mathis als äußerst sicheren Rückhalt verlassen. Ein gelungener Auftakt für den EHC, der am Sonntag zum ersten Heimspiel gegen die Erding Gladiators antreten wird (Spielbeginn 18:30 Uhr).


Am Rande der Bande
Der Auftakt in der Fremde zählte zuletzt nicht gerade zu den Paradedisziplinen des EHC Freiburg. Vor dem Match in Füssen starteten die Südbadener zwölfmal mit einem Auswärtsspiel in die Saison - nur zweimal verließ man das Eis als Sieger. Zuletzt endete der Auftakt auf fremdem Eis achtmal in Folge mit einer Niederlage. Doch diese Serie ist in Füssen endlich zu Ende gegangen und der EHC feierte erstmals seit dem 29. September 1995 (5:1 in Crimmitschau) einen Auftaktsieg fernab der Heimat.


Aufstellung EHC Freiburg:

Tor: Christoph Mathis (Fabian Hönkhaus)
Abwehr: Alexander Brückmann, Michael Frank, Lutz Kästle, Toni Klante, Timo Linsenmaier, Jan Nemecek
Sturm: Anton Bauer, Jonas Falb, Martin Jenacek, Tobias Kunz, Nikolas Linsenmaier, Philip Rießle, Michal Schön, Benjamin Stehle, Norman Stehle, Jeffrey Szwez, Patrick Vozar

Es fehlten: Dennis Meyer, Robert Peleikis, Enrico Saccomani, Mike Soccio


Statistik

EV Füssen - EHC Freiburg 3:5 (1:1, 1:4, 1:0)

1:0 (03:24) Baier (Naumann)
1:1 (07:11) Kunz (Vozar)
1:2 (31:48) Szwez (Linsenmaier, B. Stehle)
1:3 (33:06) Schön
1:4 (34:05) Rießle (Kunz)
2:4 (34:13) Naumann
2:5 (38:21) N. Linsenmaier (Nemecek, Szwez)
3:5 (54:28) Nadeau (Meisinger, Heichman)

Strafen: Füssen 4 - Freiburg 12
Schiedsrichter: Patrick Oberdörfer (München)
Zuschauer: 786

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