17.12.2001

5300 Zuschauer feiern Eishockeyparty - Ironman Gailer

5.300 Zuschauer feiern Eishockey-Party in Freiburg

Einen neuen Zuschauerrekord in der Nach-Bundesliga-Ära kann der EHC Freiburg vermelden. Seit der Rückstufung in die Regionalliga im Jahr 1993 kamen nicht mehr so viele Besucher in die altehrwürdige Franz-Siegel-Halle wie am gestrigen Sonntag zum Gastspiel des deutschen Altmeisters SC Riessersee. Möglich gemacht hatte den ungewöhnlichen Fanansturm von weit über 5.000 Besuchern eine einmalige Fan-Aktion. In den Wochen vor dem Spiel hatten rund 15 Aktivisten sog. Anteilscheine zu je DM 50,-- verkauft, mit denen die letztlich rund 600 Erwerber das komplette Spiel praktisch kauften. Als Gegenleistung gewährte der Verein jedem interessierten Besuch freien Eintritt. Skeptiker hatten befürchtet, daß die wechselhaften Ergebnisse des Teams im bisherigen Saisonverlauf trotz Gratis-Einlaß für nur begrenztes Interesse sorgen würden. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Schon eine Stunde vor Spielbeginn waren alle Sitzplatztickets vergriffen und als die Mannschaften einliefen, platzte das 30 Jahre alte Stadion fast aus den sprichwörtlichen Nähten. Mit Hallenverdunkelung, spezieller Einlaufmusik, Nebelschwaden, Wunderkerzenzauber und dem Liveauftritt der Wolfenweiler Wolfszunft auf dem Eis wurden die neuen Besucher schon beim Einlaufen der Teams auf die Besonderheiten der Sportart Eishockey eingestimmt. In den Drittelpausen sorgten der 100.000 DM-Glücksschuß (bei dem ein Teilnehmer das Ziel nur ganz knapp verfehlte) und ein Wettschieben von zwei PKWs auf dem Eis für Unterhaltung. Vor, während und nach dem Spiel kamen die Besucher außerdem an einer stimmungsvollen Cocktailbar auf ihre Kosten. Auch Gästetrainer Peter Kathan war von dem Eishockeyevent angetan und sparte in der offiziellen Pressekonferenz nicht mit Lob für die Durchführung der Aktion.

Ironman Gailer: von der Kieferklinik an die Bar

Butzi Gailer bewies, daß das Image der Eishockeyspieler als harte Kerls nicht nur Gerede ist. Nach seiner Verletzung ließ er sich in der Drittelpause in der Kabine behandeln, um im letzten Drittel dem Team wieder zur Verfügung zu stehen. Nach Spielschluß begab er sich in die Kieferklinik der Uni Freiburg, wo einige lockere Zähne und ein Haarriß im Kiefer diagnostiziert wurden. Dem ärztlichen Personal erklärte er jedoch, daß das nicht so schlimm sei, lud Ärztin nebst Schwestern zum nächsten Heimspiel ein und begab sich schurstracks zurück ins Stadion, um an der Cocktailbar mit Mannschaftskollegen und Fans den Sieg zu feiern. Trotz deutlich geschwollener Backe war dem gebürtigen Garmischer der Spaß nicht zu nehmen: "Mei, I wor scho so oft bewußtlos, i weiß scho gar nimmer!" kommentierte er seinen kurzzeitigen Blackout während des Spiels.

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