U20: Einsame Kreise
EKU Mannheim – EHC Freiburg 1:19 (1:5, 0:5, 0:9) EHC Freiburg – SG Hügelsheim/Balingen/Eppelheim 7:0 (1:0, 4:0, 2:0)
Erst Formalien, dann Corona, zuletzt Klostersee – immer ist irgendwas! Seit Jahren bemüht sich die U20 des EHC Freiburg um den Aufstieg in die DNL (Deutsche Nachwuchsliga), in der sich längst alle Clubs mit Leistungsambitionen tummeln. Bisher waren die Freiburger Bemühungen vergeblich. Anfangs weil der EHC mangels eigener Kaderbreite eine Spielgemeinschaft mit Hügelsheim eingehen musste – und eine SG darf nicht in die DNL. Später kam dem unangefochtenen EBW-Meister zwei Spielzeiten lang eine Pandemie in die Quere, in der neben vielem anderen auch der Aufstieg im Nachwuchs-Eishockey ausgesetzt war. Schließlich schnappte sich – erst sieben Monate ist´s her – der EHC Klostersee in zwei Finalspielen das begehrte Aufwärts-Ticket gegen die Freiburger, denen es erkennbar an Spielpraxis und Erfahrung mit brenzligen Situationen mangelte.
Also nimmt die EHC-Jugend jetzt den nächsten Anlauf, in einer Vierer-Liga, in der die Freiburger ihre einsamen Kreise ziehen. Das ist nicht despektierlich gemeint gegenüber den Konkurrenten Stuttgart, EKU Mannheim und Hügelsheim – aber ein DEL2-Standort, der die immer strengeren Anforderungen des Fünf-Sterne-Programms erfüllen muss, wird zwangsläufig mehr Geld, mehr Eiszeit und mehr Personal in seine U20 stecken. Deren Spieler trainieren teils schon mit den Profis oder helfen bei Kooperationspartnern in Leistungsligen aus. Und das schlägt sich gegen Hobbyteams eben auch im Resultat nieder.
Manchmal lautet dieses Resultat dann 19:1 für den EHC. Zum Beispiel am Allerheiligentag (1.11.), als die Salmik-Truppe bei EKU in Mannheim gastierte. Zunächst versuchten die Gastgeber, die Freiburger mit Härte einzuschüchtern; immerhin war die Hälfte der 15+1 Spieler, die Peter Salmik mitgebracht hatte, noch in der U17 startberechtigt. Folge dieser Marschrichtung waren 20 zu 10 Strafminuten allein im ersten Drittel – und bis zur 14. Minute nur eine dürftige Führung (2:1) für die Gäste. Dann entschloss sich EHC-Stürmer Paul Bechtold, der auch schon in die DEL2 schnuppern durfte, zu einer beherzten Intervention. Mit drei Treffern binnen vier Minuten schraubte er das Resultat auf 5:1. Im zweiten Drittel erhöhte EHC-Verteidiger Robin Eggert mit seinem ersten U20-Tor auf 6:1, in Unterzahl. Damit waren alle Dämme gebrochen und die Gäste trafen noch 13 weitere Male ins Schwarze. Auf je sechs Scorerpunkte kamen dabei Phillip Hodapp (3/3), Rafael Brug (1/5) und Niclas Hempel (-/6). Den Vogel schoss aber Paul Bechtold ab, dem dieser Abend ein komplettes Dutzend Punkte bescherte: sieben Tore und fünf Vorlagen.
Zehn Tage später, am Narro-Sonntag (11.11.), stand die erste Begegnung mit der SG Hügelsheim/Balingen/Eppelheim an. Gegen die nur mit zwei Blöcken angereisten Gäste taten sich Freiburgs 16+2 Cracks lange schwer. Bis zur 23. Minute waren ein Michi-Miller-Tor das einzig Zählbare. Dann krempelte Milan Schiffermüller, seit Jahren der heimliche Quarterback dieser Mannschaft, die Ärmel hoch. Erst nutzte Schiffermüller ein Powerplay zum 2:0 (23.), dann legte er nach einem Phillip-Hodapp-Treffer (26.) das 4:0 nach (35.) und nach einem weiteren Phillip-Hodapp-Treffer (47.) auch das 7:0 (49.). Zwischendurch hatte auch EHC-Verteidiger Leonard Glatz seinen ersten Saisontreffer bei der U20 eingestreut (38.).
Mit diesen deutlichen Siegen hat die U20 des EHC ihre Tabellenführung ausgebaut und wartet jetzt auf die Neuansetzung zweier ausgefallener Partien.
Für den EHC im Einsatz (beide Partien; Tore/Vorlagen): Max Schneider, Jan Plöger (Tor); Samuel Flamm (-/1), Silas Flamm, Lio Leichsenring (2/2), Tom Kaufmann, Niclas Hempel (-/6), Leonard Glatz (1/1), Mark Ihlefeldt, Joshua Basham, Luca Mair (1/1), Cédric Ringenbach, Simon Selz, Rafael Brug (1/5), Michael Miller (1/2), Luis Loyal (2/-), Nils Meinzer (1/4), Robin Eggert (1/-), Phillip Hodapp (5/4), Paul Bectold (7/7), Milan Schiffermüller (3/-), Luis Bockstahler (1/1)
Tabelle: 1. EHC Freiburg 5 Spiele/53:9 Tore/15 Punkte. 2. Stuttgarter EC 5/20:31/6. 3. SG Hügelsheim/Balingen/Eppelheim 2/3:11/0. 4. EKU Mannheim 2/2:27/0
Text: Toni Klein/Foto: Andreas Eggert