EHCFu17 28.1 126
31.01.2023

U17: Erlebnis der Schwerelosigkeit

EHC Freiburg – EC Peiting 2:12 (1:3, 0:2, 1:7).

Alles ist relativ. Das fand schon vor 118 Jahren der junge Physiker Albert E. heraus, der zwar in Ulm geboren ward, aber erst in Bern zur vollen Erkenntnis gelangte. Relativ interessant ist nun folgende Beobachtung:

Wenn jemand von Alberts Geburtsort Ulm zu Alberts Arbeitsstelle in Bern reisen will, kommt er auf halber Strecke am Bodensee vorbei.

Wenn er am Bodensee aber nach Westen abbiegt, landet er nach zwei Stunden in Freiburg.

Und wenn er vom Bodensee dagegen zwei Stunden gen Osten zieht, steht er – wer wüsste das nicht – mitten in Peiting.

Zwischen Freiburg, Peiting und Albert E. gibt es also eine geheimnisvolle Verbindung. Und wer diesen Text bisher verstanden hat, wird sich auch mit dem Verständnis der Allgemeinen Relativitätstheorie nicht allzu schwer tun.

Damit sind wir schon mitten in der Eishockey-Partie EHC Freiburg gegen EC Peiting, die am Samstag (28.01.) in der Echte-Helden-Arena stattfand, diesem Wunderwerk aus träger Masse, getragenem Stahl und teurer Energie. Theoretisch war die Sache relativ klar: Mit einem Heimsieg könnten sich die Freiburger noch Hoffnungen auf Tabellenrang 3 in der Jugend-Bundesliga (Div. II) machen. So legten sie mit maximaler Gravitation los; schon in der ersten Minute erzielte Lio Leichsenring auf Zuspiel von Julian Brehm das 1:0.

Exakt dasselbe Duo zeichnete auch für den zweiten EHC-Treffer verantwortlich: Lio Leichsenring verwandelte wiederum auf Zuspiel von Julian Brehm. Dass dem zweiten Treffer aber nicht ganz so viel Jubel zuteil wurde wie dem ersten, lag schlicht am Raum-Zeit-Kontinuum. Zwischen beiden EHC-Toren lag nämlich (sehr zum Nachteil für die Gastgeber) relativ viel Spielzeit. Genauer gesagt: 59 Minuten und 19 Sekunden. In diesem Zeitraum nahmen die Gäste ihren Gegner phasenweise mit Lichtgeschwindigkeit auseinander. Dabei legte Peiting dem allzu oft alleine gelassenen EHC-Goalie Paco Kuleszka zwölf Mal den Puck ins Netz – mehr als in jedem anderen Spiel dieser Saison. Es könnte ein Eishockeyspiel dieser Art gewesen sein, in dem Albert E. erkannte: „Wenn sich eine Person im freien Fall befindet, dann spürt sie ihr eigenes Gewicht nicht.“

Nach dieser Erfahrung der Schwerelosigkeit bekommt die U17 des EHC Freiburg relativ schnell die Gelegenheit, ihren ramponierten Ruf wieder zu reparieren. Am kommenden Samstag, 4. Februar, um 17.30 Uhr und einen Tag später, am Sonntag um 12.30 Uhr, gastiert der EV Weiden in der Echte-Helden-Arena.

EHC Freiburg U17 (Tore/Vorlagen): Paco Kuleszka (Tor), Max Schneider (n.e.); Maxim Skrylov, Rafael Brug, Julian Brehm (-/2), Jan Selynin, Leonard Glatz, Mark Ihlefeldt, Cédric Ringenbach, Nils Nagreli, Michael Zwenger, Robin Eggert, Lio Leichsenring (2/-), Luis Bockstahler

Tabelle U17, Division II Süd: 1. EHC München 27 Spiele/209:38 Tore/79 Punkte. 2. EC Peiting 25/157:72/57. 3. Deggendorfer SC 25/79:62/44. 4. EHC Freiburg 25/94:04/36. 5. HC Landsberg 23/66:110/23. 6. Mannheimer ERC 26/51:147/15. 7. EV Weiden 25/48:171/10

Text: Toni Klein/Foto: Jasmyn Groeschke

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